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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Klebeband ein von Hand bemaltes Pappschild angebracht.
    »ALEMAHEYU KOSSA«, las Eniva, »LUFTGITARRENVERSAND«.
    Sie hielt einiges auf ihr Interkosmo und verstand jedes einzelne der Wortbestandteile, ja, sie hatte sogar eine Vorstellung davon, was eine Gitarre war, aber trotzdem ergaben die Worte keinen Sinn.
    Kossa lächelte ihr mit seinem perfekten Gebiss zu, als erwartete er von ihr, dass sie ihn nach dem Schild fragte. Darauf dachte sie, kannst du lange warten! »Also gut«, sagte die Akonin. »Bringen wir es hinter uns. Ein Getränk.«
    »Ein Getränk.«
    Kossa führte sie in seine Kabine. »Ich bin schon lange auf der PALENQUE«, sagte er entschuldigend, als er bemerkte, dass sie seine Kabine im Geiste mit der ihren verglich, »und meine Funktion ist für das Schiff unersetzlich. Deshalb hat Sharita mir eine großzügige Kabine zugeteilt. Der Mehraufwand wird von meinem Anteil abgezogen.«
    »Großzügig« stellte eine wahrhaft großzügige Verzerrung der Tatsachen dar. Auf der LAS-TOOR hätte man eine Kabine dieser Ausmaße allenfalls einem der unteren Mannschaftsgrade zugemutet. Aber die PALENQUE war eben nicht die LAS-TOOR, und Eniva dankte den Geistern ihrer Ahnen, dass sie wenigstens nicht mit Kossa auf einer Couch sitzen musste.
    Der Terraner stürzte zu einem Sessel, räumte einen Stoß Papiere und einige leere Verpackungen von der Sitzfläche und bedeutete ihr Platz zu nehmen. »Tut mir Leid, ich hatte nicht mit Besuch gerechnet, sonst hätte ich aufgeräumt.«
    Eine lahme Ausrede. Wozu gab es Haushaltsroboter? Eniva besann sich erneut auf die in der gesamten Galaxis zurecht gerühmte akonische Höflichkeit, bedankte sich und nahm Platz.
    »Du wirst begeistert sein!«, verkündete Kossa, während er ein großes Kühlfach öffnete, in dem es ähnlich ordentlich aussah wie in seiner Kabine - also in etwa so, als wäre darin eine Transformbombe explodiert.
    Schließlich hatte Kossa gefunden, wonach er gesucht hatte. Er reckte zwei braune Flaschen in die Höhe, machte es sich ungeachtet der darauf gestapelten Papiere auf der Sitzfläche auf dem Sessel gegenüber bequem und stellte die Flaschen auf das Tischchen zwischen sich und Eniva. »Perfekt temperiert - 8,4 Grad.« Kossa kramte ein Werkzeug aus der Hosentasche und öffnete damit die Flaschen. Es zischte, einige schaumige Tropfen spritzen über den Tisch. »Halt dich fest, Eniva, dir steht ein Hochgenuss bevor, von dem die gesamte Milchstraße schwärmt - echtes terranisches Bier!« Er stieß seine Flasche gegen Enivas und hob sie an den Mund. »Prost!«
    Als Eniva es ihm nicht gleichtat, murmelt er rasch: »Nein, keine Gläser. Bier trinkt man aus der Flasche!« Dann nahm er rasch einen Schluck, wie um ihr zu beweisen, dass die Flüssigkeit nicht giftig sei.
    Eniva nahm ihren ganzen Mut zusammen und trank ebenfalls. Sie war auf das Schlimmste gefasst. Sie hatte gehört, dass Terraner sich nicht scheuten, Tiermilch in Flaschen abzufüllen und zu trinken.
    Die kalte Flüssigkeit füllte ihren Gaumen, drang an ihre Zunge. Dann explodierten der Geschmack auf ihrer Zunge und ein Gedanke in ihrem Kopf: Kavla! Sie trank Kavla! Vielzu kalt - die Temperatur grenzte schon fast an eine Blasphemie - mit viel zu viel Kohlensäure, aber Enivas Sicherheit wuchs, als sich die Flüssigkeit in ihrem Mund zunehmend erwärmte und ihr Geschmacksspektrum entfaltete.
    Kavla! Die Terraner kannten Kavla! Sie war so erleichtert, dass sie die halbe Flasche in einem Zug leerte.
    »Es schmeckt dir?«, fragte Kossa. Zum ersten Mal erlebte Eniva ihn unsicher. »Ja, nicht übel. Viel zu kalt zwar, und in dieser Flasche kommt es gar nicht zur Geltung. Du solltest es in die Mikrowelle stellen und in einer Schale serv. «
    »In die Mikrowelle? Das wäre ja. «
    »Nur ein Vorschlag«, beschwichtigte Eniva, bevor er das Wort Blasphemie aussprechen konnte. Sie leerte die Flasche in einem zweiten Zug. Das Kavla mochte furchtbar serviert sein, im Magen entfaltete es immer noch seinen warmen Segen. Mit einem Mal fühlte sich Eniva sich nicht mehr so fremd und verloren unter den Terranern. »Hast du noch ein K. Bier?«
    »Natürlich.« Sichtlich erfreut über ihre Bitte stürzte Kossa zum Kühlschrank und kam mit einem Gebinde aus sechs Flaschen zurück. »Wir nennen das Sixpack«, sagte er ernst. »Seit die Terraner
    Bier kennen, trinken sie es als Sixpack.«
    Anfangs glaubte Eniva, dass Alemaheyu in seinem Eifer viel zu viel Kavla aufgetischt hatte, aber sie irrte sich. Das terranische

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