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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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offenbar um ein Stück Brot. In den übrigen Schalen fand sie eine handgearbeitete, primitive Kette, einen Blumenkranz und ein Stück ölverschmiertes Metall. Solina nahm es auf und drehte es zwischen den Fingern.
    »Vielleicht ein Werkzeug für ihre Fahrräder?«, sagte Rhodan, der neben ihr in die Knie gegangen war. »Es würde einen hohen Wert darstellen - genau das, was man einem Gott opfern würde.«
    »Klingt überzeugend.« Solina nahm einen zusammengefalteten Zettel auf, der unter dem Werkzeug gelegen hatte.
    »Für den Hüter«, entzifferte sie die lemurische Handschrift. Sie öffnete den Zettel, und darin stand ein Wunsch: »Starker Hüter, gib, dass ich das Rennen heute Abend gewinne!«
    Solina und Rhodan äugten zur Statue des Wesens hinauf, den die Bewohner der Arche offenbar als »Hüter« bezeichneten, dann trafen sich ihre verwunderten Blicke. Um ein Haar war Solina versucht, sich Robol anzuschließen und »Das kann nicht sein!« auszurufen.
    Doch das kam nicht infrage, sie war Historikerin. Zusammen mit Rhodan untersuchte sie die übrigen Gaben. Unter jeder fanden sie einen Zettel mit einer Bitte an den Hüter. »Mach, dass ich in einen anderen - Solina vermochte das Wort nicht zu entziffern - versetzt werde!«, »Mach, dass meine Zahnschmerzen endlich verschwinden!«, »Mach, dass sie mich erhört!«
    Solina und Rhodan erhoben sich. Die Statue des Hüters war ungefähr einen Meter groß, aber durch den Altar, auf dem das Wesen stand, sahen sie ihm direkt in die drei Augen. Sie waren glühend rot. Die Statue war aus einer Art Ton gearbeitet, der beinahe Schwarz und größtenteils unbemalt geblieben war. Das Wesen war nackt. Es stand auf zwei mächtigen Säulenbeinen und hatte vier Arme, die es halb ausgestreckt hielt, in einer Pose, als halte es die Arme schützend über seine Verehrer. Der Kopf saß halslos auf den Schultern.
    »Kein Zweifel«, sprach Rhodan den Gedanken aller aus. »Das hier ist ein Haluter.«
    »Oder eine Bestie,« warf Hevror ta Gosz ein, der sich zu den beiden gesellt hatte.
    »Unwahrscheinlich«, widersprach Solina, ohne den Blick von der Hüter-Statue abzuwenden. Sie hatte noch nie mit eigenen Augen einen Haluter gesehen, aber die Statue war denen, die sie von Bilder und Aufzeichnungen her kannte, verblüffend ähnlich. »Dieses Schiff ist lange vor dem Angriff der Bestien aufgebrochen. Die Entfernung vom Startort belegt das. Seine Besatzung konnte nichts von der Existenz der Bestien ahnen.«
    »Und wenn es unterwegs zu einer Begegnung mit Bestien gekommen ist?«, beharrte der Akone.
    »Gäbe es das Schiff nicht mehr«, antwortete Rhodan. »Die Bestien pflegten niemals Fragen zu stellen, auch nicht, nachdem sie geschossen hatten. Sie hätten die Arche im selben Moment vernichtet, indem sie herausgefunden hätten, dass sich Lemurer oder Lemurerabkömmlinge auf ihr befinden.«
    »Bleiben die Haluter«, sagte Solina. »Die Arche muss mit Halutern zusammengetroffen sein.«
    »Das scheint mir im Augenblick die einzig mögliche Erklärung zu sein«, stimmte Rhodan zu. »Aber ehrlich gesagt gefällt sie mir ebenso wenig. In der Galaxis existieren seit Jahrzehntausenden nur 100.000 Haluter, eine verschwindend geringe Zahl. Und kaum einer aus diesem kleinen Häuflein verlässt jemals Halut. Die Chance, dass Haluter zufällig auf die Arche gestoßen sein sollten, ist gleich null.«
    »Vielleicht war es kein Zufall?«, fragte Hevror. »Vielleicht haben die Haluter auf irgendeinem Weg von der Existenz der Arche er-fahren?«
    »Ebenfalls extrem unwahrscheinlich«, sagte Solina. »Meines Wissens hat niemand bislang auch nur einen Hinweis auf die Existenz eines Schiffs wie diesem gefunden. Hätten die Haluter einen gehabt, hätten sie ihn uns mitgeteilt. Und außerdem hätten sie den Bewohnern mit ihrem Besuch tatsächlich geholfen und sich nicht nach einer Stippvisite wieder aus dem Staub gemacht. Nicht wahr, Perry, du kennst Haluter persönlich?«
    Sie spielte auf Icho Tolot an, mit dem den Terraner eine über zweitausendjährige Freundschaft verband. Der Unsterbliche nickte. »Die Haluter sind sehr bemüht, die Verbrechen ihrer Vorfahren zu sühnen. Sie hätten. « Er kam nicht zum Ende des Satzes.
    »Perry!«, rief Pearl. »Da ist eine Einge. eine Lemurerin auf einem dieser Räder!«
    »Kannst du sie einholen?«, fragte Rhodan.
    »Nicht nötig, sie kommt direkt auf uns zu!«
    Einen Augenblick später war sie heran. Sie raste auf ihrem Fahrrad in die Mitte des Teams, brachte es mit einem

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