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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Kabinensyntron musste den Fingerbewegungen des Terraners folgen und sie in Töne umsetzen.
    Und das Wunder geschah. Im selben Maß, wie der Terraner in seinem Spiel versank, wie er sich im Rhythmus wiegte, er die Hüfte in eindeutiger Manier schwang, öffnete sich Eniva seiner Musik, und aus dem Jaulen wurden Töne, die der Akonin keine andere Wahl ließen, als aufzuspringen und sich ihrem Takt hinzugeben.
    Eniva schwitzte, als Alemaheyu das Stück zu Ende brachte. Er kniete, als danke er einem unbekannten Gott für die Gnade seines Spiels, den Oberkörper so weit nach hinten gestreckt, dass sein Hinterkopf beinahe den Boden berührte. Als der letzte Ton verklungen war, öffnete er die Augen und sah die ergriffene Eniva. Allumfassende Zufriedenheit machte sich auf seinem Gesicht breit. »Ich wette, so etwas habt ihr Akonen nicht!«
    Das glaubst du!, dachte Eniva. Sie wollte sich an den Kabinensyntron wenden, um eine Sitzung Plejbek zu improvisieren und es Alemaheyu zu zeigen, der plötzlich wieder den überlegenen Terra-ner herauskehrte, aber im selben Moment erschien ein Holo in der Kabinenmitte. Es zeigte Sharita Coho.
    »Alemaheyu!«, sagte die terranische Kommandantin barsch. »Komm sofort in die Zentrale! Die terranische Residenz fragt an, wo Perry Rhodan steckt. Du musst eine Antwort hintricksen. Sie dürfen nicht mitbekommen, dass wir uns im Dilatationsflug befinden -sonst haben wir die LFT-Flotte am Hals und sie haben dieses Lemurerschiff schneller abgeschleppt, als wir - Augenblick! - buchstabieren können, und finden uns mit zehn Solar Entschädigung pro Mann ab!«
    Alemaheyu schnellte hoch und versuchte, zu salutieren. »Schon auf dem Weg! Was ist mit Eniva da Drorar? Sie ist bei mir. Soll ich sie mitbringen?«
    »Wie, zum Teufel, kommst du auf die hirnverbrannte Idee .?« Die
    Kommandantin musste erkannt haben, dass Eniva mithörte und schluckte den Rest des Satzes herunter. »Sie soll ruhig weiter deine exzellente Gastfreundschaft genießen. Ich schicke einen Reinigungsroboter, der den Korridor vor deiner Kabine richtig durchschrubbt. Der hat es nötig, verstanden?«
    Der letztere Hinweis galt Eniva. Eigentlich war er empörend, aber die Akonin war noch zu entrückt, um sich auf zuregen. Als Alema-heyu, tausend Entschuldigungen murmelnd, die Kabine verließ, sank sie wohlig erschöpft in ihren Sessel zurück.
    Schnell stellte es sich heraus, dass der Sessel sich zu einer bequemen Couch ausfahren ließ. Eniva streckte sich aus, das Kratzen der Bürsten des Reinigungsroboters an der Tür wiegte sie in den Schlaf. der letzte Gedanke, der Eniva durch den Kopf ging, bevor sie wegnickte, war der, dass sie froh war, nicht auf das Lemurerschiff gegangen zu sein. Nichts, was dort geschah, konnte auch nur annähernd so aufregend sein wie ihre Abenteuer unter diesen Terranern.
    Nichts.
    Lemal Netwar wurde auf dem Mitteldeck von der größten Streitmacht erwartet, die sich jemals in der Geschichte des Schiffs an einem Ort versammelt hatte.
    Es waren beinahe vierhundert Tenoy, die in Gruppen zusammenstanden. Andere Metach waren nirgends zu sehen. Sie mussten es vorgezogen haben, das Weite zu suchen oder sich nicht blicken zu lassen. Lemal hatte die Versammlung der Tenoy nicht öffentlich ankündigen lassen, um nicht das Risiko einzugehen, eine Panik auszulösen, die auf das bislang noch ruhig gebliebene Mitteldeck übersprang.
    Das Zusammenziehen der Tenoy war die Bestätigung für die Gerüchte, die durch das Schiff rasten: Fremde waren an Bord!
    Die Tenoy trugen für herkömmliche Projektile undurchdringliche Körperpanzer und schwere Waffen, die für diesen Tag in den Magazinen des Schiffes gehortet waren und zum ersten Mal überhaupt ausgegeben worden waren. Ihr Gewicht -viele der Waffen mussten zu zweit oder dritt getragen werden - schien die Wächter nicht zu belasten. Im Gegenteil, ihre Stimmung war euphorisch. Vom Fahrstuhl aus sah Lemal siegessicher hoch gereckte Fäuste, las er zahllose Prahlereien von den Lippen ab.
    Die meisten der Männer und Frauen hatten Gesichtsmasken angelegt, die nur Mund und Nase frei ließen. Die Masken waren mit wilden Fratzen bemalt. Wer keine Maske besaß, hatte sich von Kameraden die Fratze direkt auf das Gesicht malen lassen. Die Kämpferidentitäten, die sieauf diese Weise übergestreift hatten, flößten ihnen eine rauschartige Zuversicht ein.
    Die Tenoy ahnten nicht, was sie erwarten mochte, und das war gut so.
    Einer der Tenarchen begrüßte ihn. »Die Tenoy sind

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