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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Knirschen zu stehen und keuchte in altertümlich klingendem Lemurisch: »Bitte, Fremde, ihr müsst mir helfen!« Rhodan fasste sich als Erster wieder. »Wobei helfen?«, entgegnete er, ebenfalls auf Lemurisch.
    »Bitte, helft mir, sonst bringen sie mich um!«
    Das Männchen führte Eniva ta Drorar endlos lange durch die Gänge und Decks der PALENQUE. Einerseits war die Akonin dankbar für die Gelegenheit, sich auf dem fremden Raumer umzusehen, andererseits verblüffte sie die technologische Rückständigkeit der Terra-ner: Auf akonischen Schiffen war es üblich, bereits auf kleineren Entfernungen Transmitter zu benutzen. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, einen Antigravschacht zu benutzen, um mehr als zwei Decks zu überspringen. Oder betrieben die Terraner etwa eine Art Kult um die körperliche Bewegung und lehnten Transmitter aus ideologischen Gründen ab? Zuzutrauen war den Terranern alles, und sie hätte sich gern ausführlichere Gedanken dazu gemacht, hätte. hätte Alemaheyu Kossa auch nur eine Sekunde den Mund gehalten.
    Der Funker der PALENQUE redete, als stünde sein Leben auf dem Spiel. Er erzählte ihr vom Wetter auf Terra. fragte, ob die Wetterkontrolle auf Sphinx - der Trampel nannte Drorah bei seinem hässlichen Terranernamen! - es ebenso regelmäßig in den Sand setzte wie die auf Terra. gab ihr keine Gelegenheit zu einer Antwort. schimpfte über die Schichteinteilung auf der PALENQUE, die grundsätzlich so ausfiel, dass er benachteiligt wurde. fragte sie, ob es auf der LAS-TOOR genauso zuginge. gab ihre keine Gelegenheit zu einer Antwort. weihte sie in seine Besorgnis über die galaktopolitische Lage ein. und ob sie nicht auch glaube, dass die Ako.. Verzeihung!, die Arkoniden hinter allen Übeln steckten, vielleicht sogar an der unfähigen Wetterkontrolle. gab ihr keine Gelegenheit zu einer Antwort. fragte sie, ob sie jemals Perry Rhodan begegnet sei. gab ihr keine Gelegenheit zu einer Antwort. und stürzte sich dann in eine lange, sicherlich an den Haaren herbeigezogene Erzählung, wie gute Kumpels er und Perry doch seien.
    Kossas Wortschwall glich einer unaufhaltsamen Lawine. Eniva wünschte sich zurück in die Deckung ihrer Kabine, so klein und stinkend sie auch war, oder noch besser zurück auf die LAS-TOOR, die sie niemals hätte verlassen sollen, um die Barbaren aus der Nähe kennen zu lernen. Denn das waren die Terraner ohne jeden Zweifel: Barbaren. Kein Akone von Stand wäre jemals auf den Gedanken gekommen, sein Gegenüber nicht zu Wort kommen zu lassen, und ganz bestimmt wäre niemand jemals auf das verfallen, was die Ober-Barbarin Sharita Coho eingefädelt hatte: Sie hatte sich ihres unbeschäftigten und somit an ihren Nerven zehrenden Funkers entledigt und damit gleichzeitig ihre akonische Geisel auf eine Weise neutralisiert, die unangreifbar war. Hatte sie sich nicht aufopfernd um ihren Gast gekümmert und Eniva einen ihrer wichtigsten Männer als persönlichen Adjutanten zur Seite gestellt?
    Sharita Coho war eine Teufelin. Wenn sie jemals die Gelegenheit bekam, sie. »Wir sind da, Eniva.«
    Die Akonin hatte Schwierigkeiten, in die Gegenwart zurückzufinden. Das terranische Männchen hatte aufgehört zu reden. Was war los?
    »Wir sind was?«
    »Hier ist meine Kabine.«
    »Kabine? Du hast gesagt, du wolltest mich durch das Schiff führen!« Sie hatte keine Angst vor Alemaheyu Kossa. Sollte der terranische Zwerg versuchen, ihr körperliche Gewalt anzutun, würde sie mit einem Tritt zwischen die Beine die enge anatomische Verwandtschaft von Akonen und Terranern demonstrieren.
    »Das habe ich doch getan! Wir sind zweimal durch das ganze Schiff.«
    »Was? Wieso hast du nichts gesagt?«
    Alemaheyus Augen weiteten sich vor Empörung. »Aber das habe ich doch getan, die ganze Zeit! Hast du nicht zugehört?«
    »Doch, natürlich.« Eniva erinnerte sich daran, dass sie gewissermaßen als offizielle Botschafterin ihres Volkes auf der PALENQUE weilte. Es bestand kein Anlass, sich von der Unhöflichkeit der Ter-raner anstecken zu lassen.
    »Wenn du es sagst, will ich es dir glauben. Wir Terraner sind ja höfliche Menschen.« Kossa deutete einladend auf die Tür seiner Kabine. »Und deshalb ist es bei uns üblich, seinen Gästen etwas zu trinken anzubieten.«
    Eniva musterte die Tür zu Kossas Kabine. Sie unterschied sich in nichts von den hundert anderen, an denen sie der Terraner eben vorbeigeführt hatte. Mit einer Ausnahme: Jemand, vermutlich Kossa selbst, hatte in Augenhöhe mit primitiven

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