Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
die Übertragung in Ordnung?«
    »Wir sehen und hören euch einwandfrei«, antwortete Driscol. »Kümmert euch nicht darum. War das zweite Echo tatsächlich eine zweite Fähre?«
    »Das erfahren wir in ein paar Minuten«, sagte Rhodan und schaltete das Fesselfeld seines Sitzes ab. »Wir steigen aus.«
    Die Menttia der Sandbrandung beobachteten, wie sich zu den zwei kantigen, wuchtigen Metallkörpern ein dritter gesellte und auf spinnenbei-nigen Stützen stehen blieb. Die Fremden, die sich seit dreimal zwölf Tag-und Nachtwechseln hilflos und unaggressiv verhielten, rannten durcheinander, als zwei Gestalten - bis auf die Färbung der Haut fast identischen Aussehens mit den Ankömmlingen - aus dem grausilbern im Morgenlicht schimmernden Raumschiffchen kletterten und in der taufeuchten Asche deutliche Spuren hinterließen.
    - Sind sie so harmlos wie die anderen? -
    - Es sind andere Fremde. Sie verhalten sich abwartend... -
    - Abwartend, wie wir! -
    - Beobachten wir weiterhin, was die Besucher tun. Wir haben eine kleine Gruppe separiert. Sie können uns nichts antun! -
    Im Sonnenlicht, wussten die Menttia seit Hunderten von Generationen, waren sie für alle Wesen ihres Heimatplaneten so gut wie unsichtbar. Sie gliederten sich zu einer linsenförmigen Scheibe und begannen über dem Treffen der Fremden zu kreisen, einige tausend Schritte über dem Randstreifen zwischen Meer und Wald. Sie beobachteten die Notgelandeten seit langer Zeit - und Zeit war, ebenso wie Energie, ein Besitz, über den die Menttia in gewaltigem Ausmaß verfügten.
    In der Mitte der schmalen Ausstiegsrampe der Jet erreichte Rhodan der Anruf. Er blieb stehen und drückte den winzigen Lautsprecher tiefer in seine Ohrmuschel. »Rhodan hier. Ich höre?«
    »Kealil Ron«, sagte eine Stimme in Akonisch aus den Lautsprechern. »Ich rufe die terranische Jet unter Perry Rhodan.«
    »Ich höre!«, wiederholte Perry. Der Pilot des Shifts wechselte ins Interkosmo.
    »Wir haben zwei Teile oder Bruchstücke der Arche gefunden. Eine Menge Überlebende, viele Verletzte. Wir fliegen zunächst dorthin und hoffen, dass wir helfen können. Etwa 300 Kilometer von euch entfernt. In nordöstlicher Richtung von eurer Position.«
    »Verstanden.« Rhodan war mit wenigen Schritten wieder in der Steuerkanzel der Jet. Shimon sah zu, wie Ron die Koordinaten der Fundstelle und die Makroholos der Landschaft überspielte. Fast gleichzeitig blickten die beiden Jet-Insassen auf die Holo-Displays ihrer Pulte und versuchten, auf der kleinformatigen Darstellung Einzelheiten zu erkennen. Rhodan nahm die Einzelheiten des beschädigten, fragmentartigen Archekörpers in sich auf. »Also ist die Arche bei der Landung verunglückt.«
    Nacheinander verließen Rhodan und Shimon mit offenen Raumanzügen die Jet und gingen auf die Lemurer zu. Die Luft war morgendlich kühl und roch schwach nach Meerwasser und ausgeglühtem Metall. Nach wenigen Schritten sah Perry, dass er mit seiner Annahme Recht gehabt hatte. Wenigstens mit der Überlegung, dass in jeder Arche andere Verhältnisse herrschten. Je mehr sich die beiden Gruppen einander näherten, desto deutlicher wurde, dass in vielen Lemurer-Generationen Mutationen stattgefunden hatten. Er blickte in schwarz-weiß gestreifte Gesichter, erkannte hornartige Flächen auf der dunklen Haut, sah albinohafte Überlebende mit weißen Mähnen und schwarzen Fingerknochen und, zwischen vielen dunkelhäutigen Frauen und Männern, einzelne Individuen mit Reptilienhaut anstelle von Kopfbehaarung. Er nahm sacht Denetrees Arm und schob sie einen Schritt vorwärts. »Sag du ihnen, wer wir sind, und frage, was passiert ist. Wenn sie es von einer ehemaligen Archenbewohnerin hören, hilft es dem gegenseitigen Vertrauen.«
    »Ich verstehe, Perry. Selbstverständlich.«
    Er hörte, wie Denetree in ihrer Sprache die Überlebenden begrüßte. Sofort bildete sich ein dichter Kreis um sie. Schweigend hörten Rhodan, Shimon und Dr. Mahal zu; nur noch selten brauchten sie die Hilfe der Translatoren. Der Picosyn von Rhodans Armband und die
    Zentraleinheit kommunizierten per Hyperfunk mit dem Syntron der PALENQUE; jedes Wort wurde in der Translator-Unit gespeichert. Zunächst riefen die Lemurer wild durcheinander, dann trat ein etwa 40-jähriger, schlanker Mann vor, nahm seinen Mut zusammen und begann zu sprechen.
    »Ich bin Kalymel, der Pilot der Planetenfähre OVIR EDANA. Seit der Notlandung wissen wir nicht, was wir tun sollen. Bleiben, Häuser bauen, auf die Jagd gehen - wir

Weitere Kostenlose Bücher