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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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verwundert, als sie langsam, aber zuverlässig hochfuhren. »Sehen wir nach.« Einen Atemzug später blickte er in Shimons und Mahals Gesichter. »Lasst euch nicht von dem scheinbaren Idyll des Planeten beeinflussen«, sagte er leise, aber mit unüberhörbarer Schärfe. »Wir haben gerade den äußersten Rand von Geheimnissen angetastet, die sich als gefährlich und weit reichend erweisen können.«
    »Wie meinst du das, Perry Rhodan?«, erkundigte sich Shimon, während Rhodan die Jet schräg hochzog.
    »Halt die Augen offen und, ein uralter Trick: Hinter jeder Harmlosigkeit kann sich eine Überraschung verbergen.«
    Die Jet überflog das Land in geringer Höhe und kreiste einmal um die Notlandezone. Die Außenkameras übermittelten ein umfassendes Bild der unordentlichen Siedlung aus handwerklich fragwürdigen Hütten. Aber sie zeigten auch, dass diese Lemurernachkommen ein relativ hohes Überlebenspotential hatten und sich, zumindest für die erste, kurze Zeit, zu helfen wussten. Wahrscheinlich hatten sie das Zeug, als lemurische Gemeinschaft trotz aller Widrigkeiten weiter zu bestehen.

Athos, Porthos und Aramis
    Ihr letzter Einsatz war ziemlich erfolglos gewesen. Im Ochent-Nebel, in dem sich seit einigen Jahren zahlreiche Prospektoren tummelten, suchten sie alle nach aufregenden Funden, die schnellen und großen Reichtum versprachen: fünfdimensional strahlende Quarze etwa oder seltene Erze in leicht zu erschließenden Vorkommen. Die Arche war zwar das größte, Erfolg versprechende Objekt, aber jetzt lag unter dem Kriecher V ein großer, unbewohnter Planet, und die drei Männer in der winzigen Kabine dachten an wenig anderes als an Exploration und Erfolg. Der Tod ihrer Kameraden und der Verlust des Kriechers war zwar unvergessen, aber trotz der Trauer blieb der erklärte Vorsatz, nach Wertvollem zu suchen. Wenigstens während dieses Einsatzes mussten sie den Schmerz verdrängen.
    Selbstverständlich waren die Namen des Teams an Bord bekannt. Aber die drei wurden von der Besatzung der PALENQUE nur »das Dumas-Trio« Athos, Porthos und Aramis genannt - irgendwie glichen sie auch dem Bild, das sich literarisch mäßig Gebildete von den »Drei Musketieren« gemacht hatten.
    »Hinunter«, sagte Aramis und befeuchtete zwirbelnd die hochgebogenen Enden seines Schnurrbarts mit Speichel. »Rhodan wittert Archen-Geheimnisse. Ich wittere Saurierskelette aus reinem Edelgestein.«
    In Unterlicht-Schleichfahrt scherte der Kriecher aus und ließ das andere Prospektoren-Fluggerät, die Space-Jet und den akonischen Shift hinter sich. Als zwischen einer Wolkenspirale eine lange, sanft gebuchtete Meeresküste und die ehemalige Mündung eines Flusses auftauchten, schwenkte der Kriecher, von Aramis gesteuert, nach links ab.
    »Sämtliche Spürgeräte aktiviert«, meldete Athos und lehnte sich zurück. Aus dem Bullauge der winzigen Kabine betrachtete er die Landschaft, die rasend schnell auf den Kriecher zuzuspringen schien. Lange Brandungswellen rollten von rechts auf eine sandige Küste zu, die von einzelnen abgetragenen Trachytaufschüssen unterbrochen war. Eine ruhige Landschaft eines alten Planeten. Weit voraus tauchten dunkle Waldstreifen auf.
    »Ein alter Planet«, gab Athos seine Gedanken preis. »Mit niedrigen Gezeiten und ohne Vulkanismus. Könnte bedeuten, dass viele Erze, viel reiner Kohlenstoff und alles Übrige inzwischen aus dem Tiefengestein ausgeschwemmt worden sind.«
    »Dann wären sie im Schwemmgebiet von Flussdelten zu finden«, sagte Porthos. »Dort am Horizont ist eines zu sehen, glaube ich.«
    »Wir sind auf direktem Kurs zum Delta«, antwortete Aramis.
    Die Konstruktion der Kriecher glich einem technischen Albtraum, den die Modifikationen der vergangenen Tage nur wenig abgemildert hatten. Eine verwegene Mischung zwischen exotischen Insekten, auseinander genommenen Robotern, Würfeln, Kugeln und Verstrebungen, Projektoren und einklappbaren Spinnen- oder Libellenbeinen, in unterschiedlichen Farben und Größen, und inmitten dieses hochtechnischen Wirrwarrs hatten die Konstrukteure viele Hohlräume mit einer ungewöhnlich geformten Kabine gefüllt. Immerhin konnten die Insassen zwischen den Sitzen darin stehen, und in einer nur Kubikmeter kleinen so genannten Kombüse befanden sich Überlebensmittel, ein Getränkeservo, eine Hand voll Vorräte und ein Werkzeugset. Eine sinnreiche Klappautomatik in der Einmann-Luft-schleuse diente als Toilette. Im ersten Morgenlicht sank der Kriecher antigravgestützt der dunklen

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