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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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uns gegenseitig, wo es möglich ist. Aber der Bau so vieler Schiffe ist enorm teuer und verschlingt tatsächlich erhebliche Res-sourcen. Manchmal müssen die Werften beim Liberationspunkt Zwangspausen einlegen.«
    Deshan sah über den See und beobachtete, wie erste kleine Wellen entstanden, als Wind aufkam. Es dauerte nicht lange, bis das Boot sanft zu schaukeln begann.
    »Das ist mein Leben«, sagte er. »Mein Leben ohne dich, Mira. Morgen kehre ich ins All zurück, und ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal hierherkommen kann.« Er beugte sich zur Seite, tauchte die Hand ins kalte Wasser und hob sie, berührte damit Lippen und Wange. »Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke«, fügte er hinzu, und das entsprach der Wahrheit. »Wartet auf mich, Mira, Tamaha. Habt ein wenig Geduld.«
    Er sah über den See, stumm und in Gedanken versunken, als ihn das Boot zum Ufer trug.
    Deshan Apian verstand nicht ganz, warum Paronn manchmal unnötige Risiken einging - was bedeutete, dass er sich ihnen ebenfalls aussetzen musste, wenn er seinen Chronistenpflichten auf angemessene Weise gerecht werden wollte.
    Das kleine Raumschiff, mit dem der Test stattfinden sollte, schwebte neben der riesigen, ringförmigen LEMCHA OVIR, die sich in einem hohen Orbit von Suen befand und fast fertiggestellt war. Bald begann eine einmonatige Kontrollphase, während der alle Bordsysteme gründlich überprüft wurden. Anschließend konnten die insgesamt etwa zehntausend Kolonisten an Bord gehen. Wenn alles planmäßig lief, sollte der Start in etwa zwei Monaten erfolgen -das achtzehnte Exodus-Schiff, das Menschen zu den Sternen trug. Die Pflanze Lemur verstreute ihre Samenkapseln.
    Das kleine Schiff bestand eigentlich nur aus einer kleinen Kapsel, die drei Personen Platz bot - Levian Paronn, Deshan Apian und der Pilotin -, und einem großen modifizierten Ionentriebwerk. Paronn und sein Chronist hatten in halb nach hinten geneigten Andrucksesseln Platz genommen und überprüften die Gurte ihrer Sicherheitsharnische, während die Pilotin im Sessel vor ihnen die Manövrierdüsen zündete und das Testschiff von der LEMCHA OVIR fortsteuerte.
    »Wenn die neue Technik funktioniert, sind für die Exodus-Schiffe höhere Beschleunigungen und kürzere Bremsphasen bei Erreichen des Ziels möglich«, sagte Paronn. Er schloss den Helm und verband seinen Schutzanzug mit den Bordsystemen. Seine Stimme kam aus dem kleinen Kom-Lautsprecher im Innern von Deshans Helm. »Das bedeutet, die Schiffe erreichen ihre Reisegeschwindigkeit schneller und können sie länger halten.«
    »Wenn sie nicht funktioniert, werden wir von unserem eigenen Gewicht zerquetscht«, sagte Deshan.
    Die Pilotin wandte sich halb um. »Das verhindern die Sicherheitssysteme.« Ein Lächeln erschien hinter der Helmscheibe. »Wenn der Absorber versagt, kommt es zu einer automatischen Abschaltung des Triebwerks.«
    »Sehr beruhigend, das zu wissen.« Deshan wandte sich an Paronn. »Warum hast du darauf bestanden, selbst an diesem ersten Testflug teilzunehmen? Sollten nicht zwei Entwicklungsingenieure an unseren Plätzen sitzen?«
    »Ich bin maßgeblich an der Entwicklung des Absorbers beteiligt gewesen«, erinnerte Paronn den Chronisten. »Und außerdem: Was ist aus deiner Abenteuerlust geworden?«
    Deshan verzog das Gesicht und überprüfte noch einmal die Gurte.
    »Es kann losgehen«, sagte Paronn zur Pilotin.
    Sie betätigte die Kontrollen. »Triebwerk zündet in fünf Sekunden... vier... «
    Deshan atmete tief durch und genoss die letzten Sekunden der Schwerelosigkeit, die seinen Rücken völlig schmerzfrei machten. Dann zündete die Pilotin das Ionentriebwerk, und jenseits der Kapselfenster glitt die LEMCHA OVIR fort. Gleichzeitig spürte Deshan, wie sein Körper wieder Gewicht bekam und mit zunehmender Beschleunigung schwerer wurde.
    »Wir haben jetzt ein Gravo erreicht«, sagte die Pilotin nach einer Weile. »Andruckabsorber wird aktiv.«
    Deshan fühlte keine Veränderung. Sein Gewicht blieb normal und vertraut, während das Ionentriebwerk der Kapsel immer mehr Schubkraft entfaltete. Er hörte, wie aus dem Summen des Antriebs ein lautes Brummen wurde, wie von einer Million naher Insekten, und er glaubte zu sehen, wie Suen schrumpfte.
    »Wir haben vier Gravos erreicht«, kam die Stimme der Pilotin aus dem Helmlautsprecher. »Der Andruckabsorber arbeitet einwandfrei. Fünf Gravos... Absorbtionsfelder nach wie vor stabil. Ein Teil der Energie wird konvertiert und in den

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