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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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werden.«
    Der große, väterliche Catchpole erschien neben dem jungen Roder Roderich. »Die Nichtmenschen sind unsere Freunde und stellen keine Gefahr für die Station dar.«
    Roderich hörte ein leises Knurren hinter sich, drehte ein wenig den Kopf und raunte: »Halt dich zurück, Mieze... «
    Aus dem Knurren wurde ein Fauchen.
    Kleine Buckel bildeten sich im zentralen Oval des Roboters, und mehrere lange, tentakelartige Arme versteiften sich, wurden zu Waffenläufen, die sich auf die Gruppe der Prospektoren richteten.
    »Wir lassen nicht zu, dass unsere Freunde... eliminiert werden«, sagte Catchpole.
    Ein Waffenlauf richtete sich auf die beiden dicht nebeneinanderstehenden Blues, und Roder Roderich achtete darauf, dass er genau zwischen dem Roboter und seinen beiden Freunden blieb, sie mit seinem Leib schützte. Grimmige Entschlossenheit erfüllte ihn.
    Der Roboter kam noch etwas näher, ragte als metallene Spinne vor Catchpole, Roderich und den anderen auf. »Die aus dem Volk der Erbauer müssen geschützt werden. Aber die anderen sind ein Sicherheitsrisiko und...«
    Die Stimme verklang, und der Roboter erstarrte. Das Licht im Korridor flackerte, und irgendwo in der Ferne erklang ein unheimlicher Schrei, bei dem es Roderich kalt über den Rücken lief.
    »Yülli...«, flüsterte er. »War das die schwarze Kreatur des Todes?«
    Catchpole trat vor und berührte einen Waffenarm des Roboters, der nicht reagierte.
    Chet Dada und Teodoro Franty, die zusammen mit Catchpole ein unzertrennliches Trio bildeten, eilten an ihm vorbei zur Tür. »Wir sollten die gute Gelegenheit nutzen!«
    Die anderen folgten ihnen, auch Catchpole. Roderich wartete, bis der Gurrad Grresko und die beiden Blues den Raum verlassen hatten, bevor er sich ebenfalls vom Roboter abwandte.
    Stille erwartete ihn im Korridor. Die schwarze Kreatur des Todes aus den Mythen der Blues heulte nicht mehr in der Ferne, und Ro-derich fragte sich, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
    Plötzlich kam das Summen von Servomotoren aus dem Raum, den sie gerade verlassen hatten.
    »Der Roboter!«, rief Chet Data. »Er erwacht aus seiner Starre!« Instinktiv wählte er eine Richtung und lief los.
    Eine halbe Sekunde später sprintete die ganze Gruppe durch den Korridor. Roder Roderich bildete den Abschluss, warf einen Blick über die Schulter und beobachtete, wie die Spinnenmaschine in den Korridor stakte, mithilfe eines Antigravfelds aufstieg und beschleunigte. Der junge Prospektor begriff sofort, dass sie ihr nicht entkommen konnten.
    Ein Energiestrahl zuckte an ihm vorbei, hell und heiß, und verfehlte Grresko nur deshalb, weil er sich genau in diesem Augenblick zur Seite wandte und versuchte, eine Tür zu öffnen. Der Gurrad duckte sich, sprang in die Mitte des Korridors zurück und lief noch schneller.
    Hinter den Fliehenden wurde das Summen des Roboters lauter.
    Wieder gleißte ein Energiestrahl und kochte dicht neben Trülhan über den metallenen Boden. Catchpole drehte sich im Laufen halb um und schoss mit einer Waffe, die er aus einer der vielen Taschen seines Overalls gezogen hatte. Ein Strahlblitz jagte dem Roboter entgegen und zerstob dicht vor ihm an einem Schutzschirm.
    Weiter vorn gelang es jemandem, eine Tür zu öffnen, und die ersten Prospektoren verließen den Korridor. Catchpole wurde etwas langsamer, schoss schnell hintereinander auf den Verfolger und winkte Roderich mit der freien Hand zu. Der verstand, warf sich dicht hinter Trülhan und Yülhan durch die offene Tür...
    ... und stürzte fast über ein halbhohes Geländer in einen mindestens tausend Meter tiefen Abgrund. Es wäre ein Sturz in den sicheren Tod gewesen, denn die geringere Schwerkraft des Planetoiden nützte nichts - die künstliche Gravitation in der Station gab Rode-rich ein vertrautes Gewicht.
    Hinter der Tür erstreckte sich eine kleine Plattform, von der ein schmaler Gang ausging und an der Innenwand eines kolossalen Schachtes entlangführte.
    Roderich war schon halb über das Geländer hinweg und starrte entsetzt in die Tiefe, als Yülhan ihn mit einer siebenfingrigen Hand zurückzog.
    »Dafür hast du einen Wunsch bei mir frei, Yülli«, schnaufte Rode-rich.
    Der Blue neigte den diskusförmigen Kopf von einer Seite zur anderen. »Darauf komme ich später zurück«, antwortete Yülhans verführerisch säuselnde Frauenstimme. »Und ich heiße nicht...«
    Catchpole stieß die Tür zu und sauste an ihnen vorbei. »Verliert hier keine Zeit! Das Ding ist uns noch immer

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