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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Plan in seinem Gehirn vorsah, eine Apparatur zur drahtlosen Energieübertragung.
    Während dieser Arbeiten, die mehrere Tage in Anspruch genommen hatten, war Garm aufgefallen, dass das Gebilde keineswegs neuwertig war. Es zeigte im Gegenteil deutliche Gebrauchsspuren; einige Module erweckten sogar den Eindruck, als hätten sie repariert werden müssen, ehe man sie versiegelt hatte. Dies kümmerte ihn nicht. Auch sein eigener Körper wies Spuren der Abnutzung auf. Er schätzte die Dauer seines ersten Lebens, an das er sich nicht erinnerte, auf etwa 2000 Jahre. Garm zweifelte nicht daran, dass dieses
    Leben überwiegend aus Kampf und der Vorbereitung darauf bestanden hatte.
    Kurz vor dem ersten Probelauf des Gebildes hatte er seine Tätigkeit unterbrechen müssen, um die Raumabwehr zu verstärken. Bei seiner Rückkehr hatte er die angeforderte Lieferung an ÜDK-Howal-gonium vorgefunden. Er überprüfte die Hyperkristalle genauestens. Was er seinen Messinstrumenten entnahm, stellte ihn zufrieden. Seine Kollegen in den Minen und Raffinerien hatten, wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hervorragende Arbeit geleistet. Garm fügte die Behälter mit den Schwingquarzen an den vorgesehenen Stellen in die Trichter ein. Dann errichtete er einen Paratron-schirm um die gesamte Anlage und aktivierte die Energiezufuhr. Damit war seine Aufgabe so gut wie erledigt.
    Ein Funkanruf kam herein. Der für die planetare Luftraumüberwachung zuständige Gerechte informierte ihn darüber, dass das kleinere, diskusförmige, unvermittelt aufgetauchte fremde Flugobjekt, das die Bodenbastion zerbombt hatte, wieder aus der Ortung verschwunden war. Der größere, pseudohalutische Kugelraumer hatte einen weiteren Treffer hinnehmen müssen und war daraufhin abgestürzt, an einem Ausläufer derselben Gebirgskette, in der sich Garm und das Gebilde befanden, allerdings mehr als 100 Kilometer entfernt. Unmittelbar bestand also kein Grund zur Sorge, selbst falls jemand den Absturz überlebt haben sollte - was sogar bei Wesen mit halutischer Konstitution sehr unwahrscheinlich gewesen wäre. Dennoch einigten sie sich in einer kurzen Funkkonferenz darauf, dass acht weitere Gerechte den Standort des Gebildes großräumig abschirmen sollten, davon drei in schweren Kampfgleitern. Die anderen sieben kümmerten sich weiterhin um die Werften, Aufzuchtsstationen und sonstigen Industriebetriebe sowie um die Nah- und Fernbeobachtung. Da alle mit tragbaren Transmittern ausgestattet waren, konnten die Kräfte in einem Krisenfall rasch verschoben werden.
    Die Besprechung war beendet. Garm Hesset verspürte ein geradezu verwerflich prickelndes Gefühl, als er an das frei in der Luft schwebende, würfelförmige Kontrollsegment trat und das Gebilde einschaltete.
    »Vielen Dank«, hatte Icho Tolot gefunkt, und seine eigene Stimme hatte ihm aus der Space-Jet geantwortet: »Gern geschehen.«
    Er war wie vom Donner gerührt; versteinert, als hätte ihn der Eishauch der Ewigkeit gestreift.
    Dann veranlasste er den keuchenden und ächzenden Bordrechner, obwohl dieser wegen der vielen Notmaßnahmen schwerstens überlastet war, eine Stimmanalyse des kurzen Funkeingangs zu erstellen. Mit genau dem Ergebnis, das Tolot erwartet hatte: Aufgrund der Klang-Parameter, Hüllkurven, An- und Ablautwerte sowie sonstigen charakteristischen Eigenschaften konnte zweifelsfrei ausgesagt werden, dass es sich bei dem Sprecher um den Haluter Icho Tolot gehandelt hatte.
    »Wie ist das möglich?«, fragte er über die nach wie vor offene Verbindung. »Niemand kann in derselben Zeit doppelt existieren. Oder doch?«
    »Du wirst verstehen, Ichos«, kam es zurück. »Mehr darf ich nicht sagen, da ich nicht mehr gesagt habe.«
    Ein gerafftes Datenpaket langte noch ein, dann verschwand die Space-Jet aus seiner Ortung, als hätte es sie nie gegeben. Was natürlich auch an den nur noch eingeschränkt funktionierenden Schiffssystemen liegen konnte. Tolot öffnete die Datei. Eine großformatige, dreidimensionale Darstellung des Planeten Gorbas-IV erschien, wobei eine auffällige Gebirgsformation auf einem der Kontinente der Südhalbkugel farbig markiert war.
    Diese Welt war in den Sternkatalogen als lebensfeindlich verzeichnet. Wenn Icho seinen Instrumenten trauen konnte - und das durfte er beim jetzigen Zustand der HALUT nicht unbedingt -, dampfte sie geradezu vor Vegetation. Er donnerte wenige 1000 Meter über den höchsten Erhebungen dahin, beobachtete fasziniert, wie ihm riesige Lianen

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