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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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entgegenpeitschten. Er war zu schnell für sie, daher schlangen sie sich um die Rauchwolke, die er kometengleich hinter sich herzog. Zweimal umrundete er den Planeten, bis er sicher war, die Formation wiedererkannt zu haben. Dann übergab er an den Autopiloten und stieg aus.
    Er hatte sich, mittels der Antigravs seines Kampfanzugs abbremsend, kaum zwei, drei Kilometer von der HALUT wegbewegt, als ein kombiniertes Strahlenbündel aus einer bisher inaktiven Bodenstellung in sie einschlug. Das Kugelraumschiff geriet ins Trudeln, stürzte ab und bohrte sich in eine Felsflanke. Explosionen erschütterten die Berghänge, lösten Lawinen und Murenabgänge aus.
    Icho Tolot fand sich etwa 100 Kilometer von dem Ziel entfernt, das ihm der andere Icho Tolot angegeben hatte.
    Sein erster Gedanke war: Wo ist Perry?
    In einem wahren Teufelsritt brachte der Terranische Resident die Raumlinse unversehrt durch das Strahlengewitter, das ihnen von der Oberfläche des Planeten Gorbas-IV entgegenschlug.
    Solina Tormas bewunderte die Ruhe, mit der Perry Rhodan die Kontrollen handhabte. Zwischendurch hatte er sogar noch Zeit, seine Passagiere zu beruhigen: »Das sieht schlimmer aus, als es ist. Die automatischen Geschützstellungen wurden auf größere Objekte abgestimmt. Wir sind zu klein, zu gut abgeschirmt und zu flink, als dass sie uns in der Zielerfassung behalten könnten.«
    Sie tauchten durch die Wolkendecke und schossen über der bizarren Landschaft dahin, die sich unter ihnen ausbreitete.
    Boryk staunte mit offenem Mund und Solina nicht minder. Sie war immer gern gereist und hatte manchen exotischen Planeten besucht. Obwohl sie persönlich ein trockenes Klima bevorzugte, waren ihr feuchtheiße Dschungelwelten nicht fremd. Was allerdings Gorbas-IV an entfesselter Flora und Fauna aufzubieten hatte, sprengte den Rahmen des Vorstellbaren. Die Pflanzen- und Tierwelt des Planeten schien völlig aus den Fugen geraten, so grotesk überdimensioniert, als blicke man nicht durch die Bullaugen des Beiboots, sondern durch die Linsen eines Mikroskops. Blässliche, viele Kilometer lange Ranken schlängelten sich ihnen entgegen. An den Enden turmhoher, braun glänzender Stängel bildeten sich Samenkapseln von der Größe einer Korvette, schwollen in Sekundenbruchteilen an, platzten und spieen 1000 violette Kugeln über das wogende, in allen Schattierungen von Grün und Blau schillernde Inferno. Blüten vom Ausmaß eines Tennisplatzes entfalteten sich, überschwemmten ihre Umgebung mit rotgolden gesprenkeltem Glibber und waren schon Augenblicke später wieder verfaulter Nährboden für neue, wütend
    hervorsprießende Gewächse.
    »Das ist krank. Widerlich. Widernatürlich«, sagte Isaias Shimon kopfschüttelnd. »Mit Sicherheit nicht das Produkt einer ungestörten Evolution. Derart abnormer Riesenwuchs kommt in keiner noch so extremen Ökosphäre vor, muss also künstlich angeregt worden sein. Das sind keine Pflanzen, sondern Geschwulste.«
    »Könnte es mit der aus dem Planeteninneren dringenden Strahlung zusammenhängen, die wir angemessen haben?«, fragte Hartich van Küspert.
    »Gut möglich. Was wir hier beobachten, sind in irrem Tempo, praktisch im Zeitraffer ablaufende Mutationen ohne Maß und Ziel -wenn man davon absieht, dass bestimmte Wachstumsgene systematisch forciert werden. Lange kann das noch nicht so gehen, und lange wird es auch nicht mehr gehen, weil die Bodenkrume bald ausgelaugt sein wird. Ekelhaft.«
    »Wenn diese Vergewaltigung der Natur von den Bestien initiiert wurde«, sagte Solina, »was bezwecken sie dann damit?«
    »Biologische Kriegsführung, Mädchen.« Hayden Norwell grinste anzüglich. »Der ungangbare Dschungel stellt ihre erste Verteidigungslinie gegen eine Invasion mit Fußtruppen dar. In einer solchen Umgebung sind sie unsereinem noch ein schönes Stück überlegener als sowieso schon. Betet, Freunde, dass wir die Raumlinse nicht verlassen müssen. Sonst erwartet uns eine Landpartie, die ich nicht unbedingt als gemütlich bezeichnen würde.«
    Sie mochte den Prospektor nicht, musste ihm aber Recht geben. Auch das Wetter spielte verrückt. Sie flogen durch tropische Regengüsse, über Zonen, in denen Wirbelstürme tobten, sahen immer wieder dicke Rauchsäulen von Waldbränden... Nein, hier wollte Solina um nichts in der Welt aussteigen, nicht in dem dünnen Raumanzug, der vom Leistungsvermögen und von der Ausstattung her keineswegs mit einem SERUN vergleichbar war. Wobei ihr klar war, dass auch das Beiboot nur

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