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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Applaus]
    »He, Moment, nichts gegen die Raumflotte. Ich liebe die Raumflotte. Einige meiner besten Freunde sind in der Raumflotte. Heißere Darkrooms als an Bord eines Superschlachtschiffs findest du auf ganz Drorah nicht, sagen sie.«
    [Vereinzelte, dafür sehr starke Lacher. Kamera schwenkt auf eine Gruppe von grinsenden männlichen Kadetten mit einem rosaroten Transparent, »Macht Liebe und Krieg!«]
    Mechtan verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Stillhalten!«, rief Aykalie. »Sonst wird das Make-up fleckig, und das sieht dann am Schirm aus, als hättest du eine ansteckende Krankheit. Sag mal, bist du sicher, dass du da hin willst?«
    »Klar doch. Bringt mächtig Sympathiepunkte in der Bevölkerung. Außerdem ist der Typ wirklich witzig, findest du nicht?«
    Sie wurde einer Antwort enthoben, weil der Syntron einen Anruf durchstellte, wobei er den Trivid-Ton abschaltete. Es war der Produzent der Sendung. Er fragte, ob der Admiral bereit sei, und kündigte an, dass er in drei Minuten drankäme.
    Dahilm Drschat hatte sein Publikum inzwischen so weit angeheizt, dass es auch vor Vergnügen wieherte, wenn er sich bloß ans Ohrläppchen griff. »Ja, meine Lieben«, sagte er, »unsere Vorfahren sind in aller Munde, was nicht heißt, dass wir plötzlich zu Kannibalen geworden sind. Falls ihr den nicht verstanden habt, könnt ihr in unserem Info-Netz gegen eine geringe Gebühr eine Gebrauchsanweisung erhalten. Jedenfalls spricht alles über die Archenleute. Wir führen Verhandlungen, um einen oder eine von ihnen in die Sendung zu bringen, aber vorerst ist das nicht möglich, da sie unter Beobachtung stehen und erst raus dürfen, wenn sie mit Messer und Gabel zu essen gelernt haben«
    [Gelächter, Pfiffe, »Ug, ug, ug!«-Rufe]
    »Alles spricht über die Archenleute, wir aber sprechen mit Leuten, die tagtäglich mit diesen sprechen. Meine Damen und Herren, hier sind der Sprecher des wissenschaftlichen Betreuungsteams, Jars von Aburrir, und der ausgesprochen charmante Entdecker der Sternenarchen, Raumadmiral Mechtan von Taklir!«
    Mechtan trat durch den Transmitter und erschien im selben Moment auf der Studiobühne. Neben ihm materialisierte Jars. Sie begrüßten einander und den Showmaster, dann nahmen sie an seinem, dem Kommandopult eines Raumschiffs nachgebildeten, Tisch Platz.
    »Ma-Yidari von Aburrir, du kommst direkt aus dem hohen Orbit von Xölyar zu uns. Wie sieht's aus da oben, was tut sich an Bord der Archen, wie ist die Stimmung?«
    »Erstens, überwiegend dunkel, wie überall im Weltraum; zweitens, nicht viel; und drittens, unterschiedlich.« Damit hatte Jars sofort die Lacher auf seiner Seite.
    Aykalie freute sich für ihn. Er war ein guter Mann, wenngleich er nur im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten wirklich aufblühte. Aber er gestand ihr ebenso viele Freiheiten zu, als er für sich selbst beanspruchte; auf diese Weise lebten sie, da die meiste Zeit getrennt, sehr glücklich zusammen.
    »Im Ernst, die Besatzung der ACHATI UMA kommt wesentlich besser mit dem abrupten Ende ihrer langen Reise zurecht als die der NETHACK ACHTON. Dies gründet darin, dass sie sich, bedingt durch die günstigeren Verhältnisse in ihrem Schiff, zivilisatorisch gesehen bedeutend weniger weit von einer aufgeklärten, säkularisierten Weltsicht entfernt haben.«
    Jars geriet sichtlich in Fahrt; seine grauen Augen blitzten, die pechschwarze, schulterlange Haarmähne vollführte bei jeder Kopfbewegung dekorative Wellenbewegungen, was ihm etwas leicht Entrücktes verlieh. Der Bildregisseur unterstützte den Effekt, indem er von oben blaue Lichtspitzen einsetzte und gelegentlich die Mimik digital um eine Spur verlangsamte. Dass dabei die Synchronizität von Wort und Bild verloren ging, schien ihn wenig zu kümmern. Offenbar war er der Meinung, dass dem hochgestochenen Geschwafel sowieso keiner zuhörte.
    »Bei den UMA-Leuten sind wir bereits dazu übergegangen, ihnen partiell Informationen über die Historie der Galaxis seit ihrem Exodus sowie über die signifikantesten Varietäten der zeitgenössischen akonischen Kultur zur Verfügung zu stellen«, setzte Jars fort. »Wohldosiert und in interdisziplinärer Abstimmung, versteht sich.«
    »Mit anderen Worten, ihr lasst sie nur das Beste sehen. Diese Sendung zum Beispiel«, sagte Drschat.
    [Starker Lacher und Applaus.]
    »Das, fürchte ich, würde die Ärmsten um ein paar Jahrhunderttausende zurückwerfen«, versetzte Mechtan grimmig.
    Das Publikum tobte. Der Regisseur ergriff

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