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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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erkenne Führungsqualitäten, wenn ich sie sehe, mein Kind, und Rhodan hat welche. Für meinen Geschmack fasst er seine Leute viel zu weich an, und diese typisch terranische, schleimige Basisdemokratie, bei der jeder letzte Latrinenputzer um seine Meinung gefragt wird, kann ich sowieso auf den Tod nicht ausstehen. Aber Rhodan hat den terranischen Karren noch jedes Mal aus dem Dreck gezogen, auch wenn niemand mehr einen müden Galax darauf verwettet hätte. Er ist erfolgreich, nur das zählt. Verdammt fix im Kopf dazu, >Sofortumschalter< nennen sie ihn, weil er sich flotter als die meisten auf neue Gegebenheiten einstellen kann. Denkt sozusagen schneller als sein Schatten. Haha, das ist gut!«
    Mechtan von Taklir lachte ausgiebig über seinen eigenen Scherz. Aykalie stimmte ein. Ihr Großvater war seit Tagen bester Laune. Die Entdeckung der Sternenarchen hatte ihn, sobald man die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt hatte, über Nacht zu einer Zeleb-rität ersten Ranges gemacht. Seither war er öfter in diverse Trivid-Shows als Stargast eingeladen worden als in all den Jahrzehnten davor zusammengenommen. Und auch wenn er es niemals zugegeben hätte: Der alte Haudegen genoss es, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Nicht einmal Aykalies Ehemann Jars von Aburrir, der sonst sein Licht auch nicht gerade unter den Deflektorschirm stellte, schwelgte derart in seiner neu gewonnenen
    Berühmtheit wie Mechtan. In Kürze war ein weiterer Auftritt der beiden bei einem sehr beliebten Talkmaster eines der größten Netzwerke geplant.
    Aykalie sah auf die Uhr: Die Sendung begann in fünf Minuten. »Was wird er jetzt tun, Rhodan, meine ich? Still dasitzen und mit seinem Zehenkäse spielen?«
    »Manchmal glaube ich, du hältst dich in letzter Zeit zu oft in Offizierskasinos auf, meine Liebe. Wenn das deine Mutter gehört hätte! Zehenkäse! Haha, die Vorstellung, wie der Resident... H-hm. Nun, viel mehr bleibt ihm nicht übrig. Eine militärische Konfrontation wird er nicht riskieren. Es darauf ankommen zu lassen und zu versuchen, mit dem Haluterschiff - das hat die beste offensive und defensive Bewaffnung - durch unseren Kordon zu brechen, würde vielleicht zu seinem rotäugigen Kumpel Atlan passen, aber nicht zu Rhodan, dem alten Friedensapostel. Wahrscheinlich wird er sich per Funk direkt an den Regierenden Rat wenden. Doch da wird er ebenfalls auf Granit beißen. Freilich müssen sie ihn per Transmitter einreisen lassen, wenn er das verlangt, das wäre sonst eine zu große Brüskierung eines hohen Staatsgastes. Aber an die beiden im stationären Orbit von Xölyar geparkten Archen kommt er nicht heran, die sind zur geheimen Staatssache erklärt worden und daher für ihn tabu. Denke, es ist Zeit für die Kriegsbemalung.«
    Aykalie, die angeboten hatte, ihren Großvater für die Sendung zu schminken, griff zur Puderquaste. Seit die Siebente Flotte bei Xölyar stationiert war, um die Archen zu bewachen und abzuschirmen, verbrachte er die Freischichten nicht an Bord seines Flaggschiffs, sondern in seinem Jagdhaus im wildreichen Hügelland von Dror-Wedonka.
    Die Sendung begann. Der Haussyntron aktivierte den die gesamte Rückwand der Lounge einnehmenden Trivid-Schirm. Dahilm Drschat, der Showmaster, wurde vom Saalpublikum mit euphorischem Gejohle empfangen. Wie üblich begann er mit einigen Witzchen über ethnische Minderheiten, vornehmlich Abkömmlinge der Terraner oder mit diesen Verbündete.
    »Was sagt ein Plophoser, der einen Meter vor sich auf dem Gehsteig eine Bananenschale liegen sieht? - Au weia, da wird's mich gleich ordentlich auf die Nase hauen!««
    [Lachen, Applaus]
    »Und ein Ertruser? - Wer hat da schon wieder nicht aufgegessen?««
    [Lachen, starker Applaus]
    »Und ein Swoon? - >Schönes Fräulein, haben Sie heute Abend schon was vor? <«
    [Lachen, tosender Applaus, kurzes Musikstück der Live-Band]
    Nach dieser Pflichtübung ging Drschat zu Kommentaren zum Tagesgeschehen über. Thema Nummer eins waren nach wie vor die Archen.
    »Ich meine, etwas Positives hat die Sache«, sagte der hoch gewachsene, schlaksige Komiker und fuchtelte dabei in seiner charakteristischen Weise mit den langen Armen, als sei das ganze Studio voller Stechmücken. »Unsere hochgeschätzten Militärs können jetzt nicht mehr jammern, ihre Raumschiffe wären veraltet und müssten dringend durch neue ersetzt werden. Wie man sieht, halten die Dinger, wenn man sie nur gut pflegt, fünfzigtausend Jahre und mehr.« [Lachen, etwas zögerlicher

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