PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias
wallten, und spürte, wie die Vibrationen unter seinem Sitz stärker wurden, als die Turbojets erneut feuerten und den Sturzflug verlangsamten. Die Zuverlässigkeit, mit der die Maschinen arbeiteten, beruhigte ihn ein wenig.
Aber wenn sie tatsächlich zu spät kamen... wenn die Zeitmaschine zerstört war, verglüht in dem Atombrand, den die Bestien entfacht hatten...
Es darf nicht sein!, dachte er mit zusammengebissenen Zähnen. Es kann nicht sein. Der Zwölfte Heroe persönlich hat mir diese Mission aufgetragen, und der Heroe kennt die Zukunft. Er hätte mich nie auf eine aussichtslos Mission geschickt!
»Ortung!«, rief Donee. »Der Atombrand stört die Detektorsysteme, aber dort unten scheint mit Strahlwaffen geschossen zu werden, wenn die angemessenen Energiesignaturen stimmen. Wir müssen uns auf einen Kampf einstellen.«
Der Technad aktivierte sein Kom-Armband. »Paronn spricht. Es ist damit zu rechnen, dass wir auf Landetruppen der Bestien stoßen. Gefechtsbereitschaft für alle Einheiten. Aber eröffnet das Feuer erst, wenn ihr klare Ziele habt. Wir dürfen auf keinen Fall auf unsere eigenen Leute schießen.« Er beendete die Verbindung und sah Donee an. »Das gilt auch für dich.«
Die Waffenmeisterin nickte knapp und beugte sich über ihre Kontrollen. Ihre Finger schwebten dicht über den Feuerknöpfen der Bordgeschütze, aber noch zeichnete sich kein Ziel auf dem Gefechtsmonitor ab.
Wieder heulten die Turbojets auf und verlangsamten den Sturzflug des eiförmigen Beiboots. Horizontal raste es weiter durch die Dunkelheit, über gezackte Felsgrate und schneebedeckte Berggipfel hinweg, dem Tal entgegen, aus dem der ölige Rauch in den nächtlichen Himmel stieg. Vor dem glühenden Horizont, wo sich der Atombrand näherte, schlugen Flammen hoch in den Himmel.
Sekunden später sah Paronn vor sich einen kleinen Raumhafen, in ein schlauchförmiges Tal geduckt, vom Rauch halb verhüllt. Auf dem Hafengelände brannte das Wrack eines Kugelraumers. Ein zweites Schiff stand schief auf eingeknickten Landestützen, ebenfalls brennend, umringt von den Wrack zertrümmerter Lastengleiter. Große Löcher klafften in seinem stählernen Rumpf.
Dann entdeckte Paronn die Bestie.
Sie rannte im Zickzack zwischen den Trümmern hin und her und feuerte aus einem Intervallgewehr auf ein halbes Dutzend lemurische Soldaten, die in der Deckung eines Gleiterwracks kauerten und den Beschuss aus Thermostrahlern erwiderten. Unweit von ihnen, im Feuerschein deutlich zu erkennen, lagen mehrere Leichen, nach der Kleidung zu urteilen Zivilisten, und noch mehr Tote befanden sich überall auf dem Hafengelände verstreut.
Als die Bestie das Dröhnen der heranrasenden Beiboote hörte, blieb sie abrupt stehen und sah hinauf zum Himmel.
Einen Moment lang glaube Paronn, dass sich ihre Blicke trafen, aber das war natürlich eine Illusion. Er dachte an die andere Bestie, jene in dem roten Kampfanzug, die in die planetare Funkstation eingedrungen war. Um sie würden sie sich später kümmern. Jetzt galt es, den Feind auf dem Raumhafen auszuschalten.
»Feuer«, befahl er ruhig.
Die Waffenmeisterin drückte auf die Feuerknöpfe an ihrem Kont-rollpult. Zwei sonnenheiße Impulsstrahlen zuckten aus den Bordgeschützen und schlugen im unruhig wabernden Schutzschirm der Bestie ein. Die charakteristischen Aufrisse entstanden, mit denen die tödlichen Energien in den Hyperraum geleitet wurden.
Im nächsten Moment warf sich die Bestie zur Seite und rannte auf das brennende Raumschiffwrack zu, um Deckung zu suchen. Die drei anderen Beiboote des kleinen Verbandes eröffneten ebenfalls das Feuer. Ehe die Bestie im Wrack Schutz finden konnte, wurde sie von den Impulsstrahlen erfasst. Die brodelnden Hyperraumaufrisse sogen die Energien des Kreuzfeuers auf, aber das rötliche Glühen des Schutzschirms wurde bereits dunkler.
»Weiter feuern«, sagte Paronn heiser.
Die Bestie war im grellen Licht der einschlagenden Impulsstrahlen nur noch schemenhaft erkennbar, doch er sah, wie sie einen ihrer vier Arme hochriss und mit einer klobigen Waffe auf eins der Beiboote anlegte.
Der Waffenstrahl war unsichtbar, aber plötzlich leuchtete das Prallfeld der KOLOSCH-III hell auf und verformte sich wie unter dem Schlag einer gigantischen Faust. Der Pilot riss das eiförmige Beiboot zur Seite, und die Bestie folgte mit ihrem Intervallstrahler dem neuen Kurs.
Das Prallfeld leuchtete immer heller. Erste Strukturrisse bildeten sich, durch die die Intervallstrahlung der
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