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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Bestienwaffe drang und faustgroße Löcher in den Rumpf aus gehärtetem Spezialstahl stanzte.
    Eine kleine Explosion riss das Heck auf.
    Das Beiboot geriet ins Trudeln und stabilisierte sich wieder, aber die Intervallstrahlung hämmerte weiter auf das Prallfeld ein und brachte es endgültig zum Zusammenbruch.
    Der nächste Schuss zertrümmerte die Stahlglaskanzel.
    Paronn stieß einen entsetzten Schrei aus, als er verfolgte, wie das eiförmige Boot steil in die Tiefe stürzte, auf dem Raumhafenboden aufschlug und in einer feurigen Explosion verging.
    Sechs tapfere Männer und Frauen waren gefallen.
    Und er war für ihren Tod verantwortlich.
    Er kniff die Lippen zusammen, bis sie schmerzten, und konzentrierte sich wieder auf die Bestie. Sie befand sich noch immer im Zentrum der heißen Impulsstrahlen, die ihr unerbittlich folgten, während sie sich weiter dem Raumschiffwrack näherte. Das rötliche Wogen ihres Paratronschirms wich allmählich wieder dem bläulichen Leuchten, und die schwarzen Aufrisserscheinungen, die die Impulsenergien ableiteten, schienen mit jeder Sekunde zu schrumpfen.
    Die Bestie schlug einen Haken, entging so sekundenlang dem Impulsfeuer und schoss erneut mit ihrer Intervallwaffe auf eins der Beiboote.
    »Ausweichmanöver!«, stieß Paronn unwillkürlich hervor, doch der Pilot der KOLOSCH-II konnte ihn natürlich nicht hören.
    Das Beiboot wurde von den fünfdimensionalen Stoßfronten des Intervallfeuers zur Seite geschleudert, raste mit flammenden Turbojets in die Höhe, wendete und stieß im Sturzflug auf die Bestie nieder, während es unablässig aus seinen Impulsgeschützen feuerte.
    Die Bestie visierte die KOLOSCH-II erneut an und schoss.
    Ihr Prallfeld loderte auf und verformte sich. Der Intervallstrahl durchdrang die Strukturrisse, die sich Sekunden später bildeten, und schlugen im Bug des Bootes ein.
    Es detonierte in einer grellen Explosion.
    Entsetzt schloss Paronn die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, hatte Waffenmeisterin Donee die Bestie mit ihren Impulsgeschützen erfasst, und auch das andere verbliebene Beiboot, die KOLOSCH-IV, feuerte aus allen Kanonen auf das vierarmige Ungeheuer.
    Die Bestie hatte das Raumschiffwrack fast erreicht, aber die rings um sie einschlagenden Impulsstrahlen brachten den Boden zum Schmelzen. Ihr Paratronschirm flackerte jetzt und hatte sein bläuli-ches Leuchten fast ganz eingebüßt, eine rot glühende Blase, von sonnenheißen Blitzen um zuckt.
    Sie riss wieder die Waffe hoch und legte auf die KOLOSCH-I an.
    Paronn stockte der Atem.
    Aber ehe die Bestie erneut feuern konnte, brach ihr Kraftfeld mit einem letzten Aufflackern zusammen. Ungeschützt war sie den sengenden Energiestrahlen ausgesetzt. Es dauerte nur Sekunden, dann hatte das Impulsfeuer sie in Asche verwandelt.
    Levian Paronn atmete zischend aus und wischte sich unwillkürlich den Schweiß von der Stirn. Ein Feind ausgeschaltet, dachte er, aber zu welchem Preis?
    »Die Suen-Basis antwortet noch immer nicht«, hörte er Merhon Velsath wie aus weiter Ferne sagen.
    »Versuch es weiter«, befahl er, und Velsath beugte sich gehorsam über das Mikrofon der Funkkonsole.
    Auf dem Ortungsmonitor sah Paronn, dass sich die Schweren Kreuzer zum Rand des Systems zurückzogen und die Bestienschiffe ihnen folgten. Immerhin, dachte er grimmig, ein kleiner Erfolg. Aber seine Befriedigung wich Trauer und stiller Verzweiflung, als er feststellte, dass drei weitere Ortungsreflexe mit lemurischer lD erloschen waren.
    Der Feind hatte bereits fünf Schwere Kreuzer zerstört, während die vier Bestienschiffe noch völlig intakt zu sein schienen.
    Zum ersten Mal, seit er Tanta III verlassen hatte, um sich auf diese schicksalhafte Mission zu begeben, nagten Zweifel an ihm. Die Möglichkeit einer Niederlage zeichnete sich in erschreckender Deutlichkeit ab.
    Konnte sich der Zwölfte Heroe getäuscht haben? Würde er versagen und so den Lemurern die letzte Hoffnung nehmen? War der Untergang des Großen Tamaniums doch besiegelt?
    Plötzlich erschien ihm der Plan, durch einen Eingriff in die Vergangenheit die Gegenwart zu verändern, größenwahnsinnig und vermessen. Hybris, mehr nicht, aus Verzweiflung geboren. Ein derartiges Unternehmen konnte nur scheitern...
    Paronn murmelte einen stummen Fluch. Er musste sich zusammenreißen. Scheitern war keine Option. Vehraato, der Zwölfte He-roe persönlich, hatte ihn beauftragt, das Schicksal der Lemurer zu wenden. Er hörte Vehraatos prophetische Worte noch immer so deutlich

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