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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Südwesten von Lemuria gelandet, der gewaltigen Landmasse, die den Großteil des späteren Pazifischen Ozeans einnahm und im Osten mit dem amerikanischen Kontinent verschmolz. Der Stützpunkt lag nur fünfzig Kilometer von der Millionenmetropole Matronis und dem Sokaton-Binnenmeer entfernt. Der Himmel über Lemuria leuchtete in einem düsteren Purpur, und die Sonne Apsu war nur ein verwaschener, kraftloser Fleck im rötlichen Dunst, eine Folge der Zerstörung des fünften Planeten Zeut durch die Bestien und der Staub- und Trümmerwolke, die das Apsu-System durchzog und die Sonnenstrahlen blockierte. Die Temperatur lag um den Gefrierpunkt, und der eisige Wind, der von Norden heranstrich, war eine düstere Erinnerung an die Gletscher, die von den Polen ausgehend langsam in den gemäßigten Breiten vorstießen.
    Merhon Velsath war seit über fünf Jahren nicht mehr auf Lemur gewesen, und er hatte das Gefühl, dass die Ursprungswelt der Le-murer im Sterben lag. Unter normalen Umständen wäre die heraufdämmernde Eiszeit durch die Beseitigung der interplanetaren Staubwolke und umfassende Wetterkontrollmaßnahmen aufzuhalten gewesen, aber die Umstände waren nicht normal. Die permanenten Angriffe der Bestien durchkreuzten jeden Versuch, die Klimakatastrophe zu verhindern, und viele Bewohner Lemurs hatten bereits resigniert und den Planeten verlassen. Mit riesigen Konvois waren sie nach Tanta III geflohen und durch den Sonnensechsecktransmitter in die zwei Millionen Lichtjahre entfernte Zwillingsgalaxis Karahol gelangt.
    Und der Exodus hielt an.
    Auf dem Raumhafen von Matronis wurde derzeit unter der Aufsicht der berühmten Kommandantin Drorah, deren Vorfahren die gleichnamige Kolonie im 87. Tamanium gegründet hatten, ein aus hundert Schiffen bestehender Flüchtlingskonvoi zusammengestellt. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzte, würde Lemur in wenigen Jahren völlig entvölkert sein.
    Sofern die Bestien den Planeten nicht vorher zerstören, dachte Velsath bedrückt.
    Er saß an den Steuerkontrollen eines Gleiters und flog durch die eisige lemurische Dämmerung. Der Flottenstützpunkt war längst hinter ihm zurückgefallen, im Zwielicht verschwunden, zusammen mit Levian Paronn, die Zeitmaschine und der Bestie aus der Zukunft.
    Seine Hand umklammerte den Steuerknüppel fester, als er an die Bestie dachte. Das Grauen, das ihn in ihrer Gegenwart beschlichen hatte, hallte als nicht enden wollendes Echo in ihm nach, gemischt mit hilflosem Zorn und schmerzerfüllten Erinnerungen. Er hatte Levian Paronn immer bewundert, in ihm einen Mann mit Visionen gesehen, einen potenziellen Retter des lemurischen Volkes, aber dass er mit einer Bestie zusammenarbeitete, dem grausamen, verhassten Feind... er würde es ihm nie verzeihen.
    Natürlich sagte ihm die Logik, dass dieses Zweckbündnis berechtigt war, dass sie ohne die Hilfe der Bestie alle auf Torbutan ums Leben gekommen wären, doch seine Gefühle schrien Verrat. Eine Weile hatte er gehofft, dass der Hohe Tamrat Merlan nach ihrer Ankunft im Apsu-System dem Spuk ein Ende machen und die Bestie töten lassen würde, aber Paronn hatte sich mit Nachdruck für das vierarmige Ungeheuer eingesetzt und Merlan überzeugt, die Bestie am Leben zu lassen.
    Und jetzt half sie ihm sogar bei dem Zusammenbau der Zeitmaschine und der Vorbereitung des entscheidenden Experiments zur Rettung des lemurischen Volkes.
    Velsath stöhnte unwillkürlich auf, und die Zornesröte schoss ihm ins Gesicht, als er an die Demütigung dachte, die die Bestie ihm bereitet hatte. Er hatte bei der Montage der Zeitmaschine einen Fehler gemacht und mehrere Energieleitungen falsch angeschlossen. Er wusste nicht, wie dies hatte passieren können, wieso ihm dieser fatale Fehler unterlaufen war. Er war schließlich ein erfahrener Techniker, kein blutiger Anfänger. Doch es war geschehen, und die Bestie hatte ihn dabei ertappt und es Paronn berichtet.
    Und Paronn, sein Vorbild und verehrter Mentor... er hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen. Vor der versammelten Technikercrew hatte er ihn beschimpft, ihn einen unfähigen Versager und Saboteur genannt, auf schändlichste Weise erniedrigt. Zunächst hatte Velsath seinen Wutausbruch der nervlichen Anspannung zugeschrieben, den Strapazen der letzten Tage und Wochen, aber im Grunde wusste er es besser.
    Es lag an dem unheilvollen Einfluss der verfluchten Bestie.
    Nach dem Zerwürfnis war er aus der Halle geflohen, in der die Zeitmaschine zusammengebaut wurde, hatte sich einen

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