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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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vielleicht.«
    Solina schrie auf. Sie hatte eben den schwachen Individualschutzschirm ihres Raumanzugs aufgebaut - aber nahezu gleichzeitig hatten die in ihrer Nähe wogenden Nebelschwaden blitzschnell zwei Auswüchse gebildet, die sich ihr entgegen schnellten. Die Berührung mit dem Schutzschirm ließ die Erscheinung keineswegs verdampfen. Vielmehr zeigte der Schirm sofort Anzeichen einer beginnenden Instabilität; Schlieren entstanden, als würde punktuell Energie abgesaugt - zu viel Energie. Innerhalb von Sekunden zerstob das Abwehrfeld in einem wahren Funkenregen.
    Die Nebelschwaden komprimierten ebenso schnell. Sie verdichteten sich zu Gebilden, die kaum länger als eine Handspanne und nur wenige Zentimeter dick erschienen, jedoch von zuckenden Entladungen umflossen wurden, die ihre Substanz weiter aufzehrten.
    »Überfressen«, sagte van Küspert. »Was immer das ist, es hat die Energie zu schnell abgesaugt.«
    »Ich sage doch, wir müssen zur Jet!«, beharrte Norwell. »Und wenn wir nicht bald hier verschwinden... « »Lauft hinüber zu den Felsen!«, drängte Rhodan.
    »Du weißt, was uns unten erwartet?«
    Rhodan schaute zu Tolot auf. »Ich sehe, was uns hier oben bevorsteht. Das genügt mir.«
    »Ihr werdet in der Gefahr umkommen, meine Kinder«, grollte der Haluter. »Ausgerechnet in einer Station der Bestien Zuflucht suchen... So verrückt kann nur einer sein! Shimon, nimm mir Boryk bitte wieder ab!«
    »Meine Zieheltern gehörten einem weisen Volk an«, behauptete Shimon. »Sie haben immer einen Weg gefunden, selbst da, wo es schlicht unmöglich schien.«
    »Spinnen!«, schimpfte Norwell. »Das färbt ab.«
    Einen Augenblick lang schien Tolot in sein gefürchtetes Gelächter ausbrechen zu wollen, doch stattdessen aktivierte er seinen Paratronschutzschirm. »Ich räume den Weg frei!«
    Nebelschwaden schossen auf ihn zu, hüllten ihn innerhalb von Sekunden nahezu völlig ein und schienen die Energie seines Paratrons noch gieriger in sich aufzusaugen, als es bei Solinas einfacherem Schirmfeld der Fall gewesen war. Erste zuckende Aufrisserscheinungen entstanden.
    »Sie überladen sein Schirmfeld«, warnte van Küspert, der fast gleichauf mit Rhodan zu den Felsen lief.
    »Du hältst den Nebel für intelligent?«
    »Das nicht. Instinktgeleitet bestenfalls, oder von einer gewissen Affinität.«
    Der Haluter war stehen geblieben. Schwarze Aufrisse umflossen ihn, und immer dichter hüllte ihn der Nebel ein. »Lauft endlich!«
    Norwell erreichte die Felsen als Erster. Shimon folgte ihm mit Boryk dichtauf, dann Solina Tormas. Rhodan und van Küspert bildeten den Schluss.
    Unzweifelhaft war die Bestie, die Tolot paralysiert hatte, hier an die Oberfläche gekommen. In dem Felsblock klaffte eine düstere Öffnung, dahinter führte eine Rampe in undefinierbare Tiefe hinab. Rhodans Kombiarmband zeigte den schwachen Energiefluss in der Wand und ließ ihn innerhalb weniger Sekunden die Kontaktplatte finden, die das Öffnen und Schließen des Zugangsschotts bewirkte.
    Tolot stürmte heran. Wie ein Schatten brach er aus den Nebel-schleiern hervor, die sich schnell verdichteten. Gleichzeitig flammten über ihm zwei Glutbälle auf. Sie weiteten sich bis zu mehreren Metern Durchmesser, bevor sie ebenso schnell erloschen.
    »Zur Seite!« Mit der Wucht eines Flugpanzers raste der Haluter heran, jagte eine halbe Windung die Rampe hinab und donnerte in die gegenüberliegende Wand. Rhodan hatte bereits die Kontaktplatte ausgelöst. Dumpf dröhnend, schloss sich das der Felswand nachgebildete Schott, bevor die ersten Nebelschwaden eindringen konnten. Tolots Thermogranaten hatten sie lange genug abgelenkt, um ihm den nötigen Vorsprung zu verschaffen.
    »Es hat ihn erwischt«, stieß jemand kaum verständlich hervor.
    Tolots Aufprall hatte in dem gewachsenen Fels deutliche Spuren hinterlassen. Inmitten von kantigem Geröll lag er auf der Rampe, die Hände bei dem Versuch, seinen Sturz abzufangen, tief in den Boden verkrallt. Entsprechend deutlich eingegraben waren die Spuren seiner Finger im Untergrund.
    Nie zuvor hatte Rhodan den Haluter jammern hören - aber nichts anderes konnten die abgehackten Laute sein, die Tolot ausstieß. Er krümmte sich zusammen, und mehrere Minuten vergingen in atemlosem Abwarten, bis er sich endlich schwankend aufrichtete.
    Eine graue Verfärbung zog sich quer über seinen Raumhelm. Rhodan sah das jedoch nur für Sekundenbruchteile, dann hatte T o-lot sich vollständig aufgerichtet, und Perry befand sich

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