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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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wieder auf einer Höhe mit den Brustarmen des Riesen. Aber auch seine Handrücken, die nicht von dem Kampfanzug verdeckt waren, zeigten diese Verfärbung. Noch deutlicher als der Helm.
    Aufquellende Blasen, registrierte Rhodan. Eingedenk der Kräfte, der es bedurfte, um einen Haluter zu verletzen, bewies das noch im Nachhinein die Gefährlichkeit des Nebels.
    »...so etwas wie Energiewesen«, murmelte van Küspert, als könne er Rhodans Gedanken lesen. »Pervertiert wie alles Leben auf dieser Welt. Ich frage mich, wie es die akonischen Kristallschürfer hier aushalten konnten.«
    »Haben wir nicht festgestellt, dass Lebenszyklen auf Gorbas-Vier aberwitzig schnell ablaufen?«, warf Solina ein.
    »Zumindest eine deutliche Beschleunigung biologischer Abläufe«, bestätigte Shimon, »und damit eine schnelle Generationenfolge.« »Ist das ein natürlicher Prozess, oder haben die Bestien damit zu tun?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand der Exobiologe.
    »Angenommen, die Bestien sind dafür verantwortlich«, beharrte Norwell. »Warum?«
    »Gezielte Förderung von Mutationen innerhalb kürzester Zeitspannen«, vermutete Shimon. »Vielleicht ist es die Absicht der Bestien...«
    »Schweig!«, dröhnte Tolot.
    Shimon schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Nicht, wenn sie Züchtungen haben wollen, die wir als Superkämpfer bezeichnen müssen.«
    Norwell lachte schrill, beinahe hysterisch, und verstummte ebenso abrupt. »Sind sie nicht ohnehin Kampfkolosse?«
    Solinas Blick war die Rampe hinab gewandert. Hier oben erhellten ihre Scheinwerfer die Dunkelheit, aber in die Tiefe reichte kein Licht hinunter. Als sie den Kopf wieder hob, sah sie Rhodan fragend an.
    »Was ist der Nebel da draußen wirklich? Ein mutierter Organismus? Dann zerfällt er womöglich schon in kürzester Zeit...«
    »...und bis eine neue Population entsteht, vergehen vielleicht Tage«, pflichtete van Küspert ihr bei. »Wir können also hier abwarten, bis der Weg zur Space-Jet frei wird.«
    »Und dann?«, fragte Rhodan.
    »... hauen wir ab, so schnell wir können«, antwortete der Physiker.
    »Ich werde niemanden daran hindern, Gorbas-Vier schnell zu verlassen, der das für richtig hält.«
    »Aber?«, fragte van Küspert verwirrt.
    »Rhodanos will da hinunter.« Tolot deutete mit zwei Armen die Rampe hinab. »Er sucht die Konfrontation mit den Bestien.«
    »Nur einer erkannten Bedrohung können wir wirklich widerstehen«, sagte der Terraner.
    »Du hattest von Anfang an die Absicht, in die Station einzudringen, Rhodanos?«
    Perry nickte knapp. »Von dem Moment an, in dem sich uns die Bestien entgegenstellten. Allerdings wäre ich allein gegangen oder nur mit Freiwilligen... «
    »Ich wusste es. Du wärst nicht du selbst, mein Freund, würdest du das nicht sagen. Aber auch ein Mann wie du kann in der Gefahr umkommen.«
    »Tolotos, du hast also vor, mich zu begleiten?«
    »Könnte es anders sein?«
    Rhodan lachte befreit auf. »Ich muss gestehen, genau das habe ich von dir erwartet.«
    Solina Tormas hatte mittlerweile leuchtende Augen. Faszination zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, während ihr Blick zwischen Tolot und Rhodan pendelte. »Wer hat schon die Gelegenheit, das Verhalten der Bestien zu studieren?«, fragte sie wie im Selbstgespräch. »Diese Chance kommt nie wieder, und wir stehen mittendrin in den Ereignissen, die Geschichte schreiben werden. Perry... « Ihre graugrünen Augen fraßen sich geradezu an dem Terraner fest. »Ich bin dabei.«
    Norwell ließ einen erschreckten Laut vernehmen. »Mein Kind, was die beiden vorhaben, ist alles andere als eine Schmetterlingsjagd und schon gar nichts für Leute, die Waffen nicht mögen. Geh mit uns anderen zur Jet!«
    »Ich bin Historikerin«, erwiderte die Akonin spitz. »Historiker befassen sich nicht mit Schmetterlingen.«
    »Aber sie sind ebenso ...« Norwell suchte nach dem richtigen Wort. »Weltfremd«, sagte er schließlich.
    »Perry?« Solina schürzte die Lippen, als wolle sie ihm im nächsten Moment um den Hals fallen. »Auch wenn ich es ungern herausstelle, ich sehe mich hier als Vertreterin Akons.«
    »Wir wissen nicht, was uns erwartet.«
    »Der Gefahr bin ich mir durchaus bewusst.«
    »Ich ebenfalls«, sagte van Küspert. »Aber wenn wir die Bedrohung jetzt nicht untersuchen, wann dann?«
    »Werden in der Station wirklich Bestien gezüchtet?«, fragte Shimon. »Womöglich mit veränderten genetischen Anlagen? Auf jeden Fall für einen neuen Krieg gegen alle menschlichen Völker in der

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