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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Terra war der heutige Name, an den er sich nicht gewöhnen konnte, weil er es wohl auch gar nicht wollte.
    Lemur und Terra waren eins, nur durch den Abgrund der Zeit getrennt.
    Viele Jahrhunderte lag sein Besuch auf Terra zurück. Nach all der Zeit war es ein eigenartiges Gefühl gewesen, von ihm schon lange herbeigesehnt, aber gefürchtet zugleich. Zudem mit vielen schmerzhaften Erinnerungen verbunden.
    Terra war ihm fremd geblieben. Er hatte nichts von dem gespürt, was er sich erhofft hatte. Die Wiege der menschlichen Zivilisation, der Kontinent Lemuria, war nach dem Großen Krieg im Meer versunken.
    Auch das hätte er aufhalten und ungeschehen machen können. Alles. Warum war sein Vorhaben gescheitert?
    Warum ?
    Er zuckte zusammen.
    »Der Maphan ist wieder bei Bewusstsein«, erklang es hinter ihm. Diesmal erkannte er die Stimme, es war die des Bordmedikers. Und der andere war Hattusk, der Erste Offizier.
    Paronn schlug die Augen auf. Und erschrak heftig. Seine schlimmste Befürchtung war eingetreten. Der Mediker oder einer der Medoroboter hatte ihm die Uniform ausgezogen. Fast nackt, von Wärmestrahlung umschmeichelt, lag er auf der Antigravliege.
    Wenn sie nicht völlig blind waren, hatten sie seinen Zeilaktivator erkannt. Bei früheren Untersuchungen hatte er das eiförmige Gerät, das er an einer dünnen Kette um den Hals trug, stets abgenommen und für die kurze Spanne sicher deponiert. Es war ohnehin schon schwer genug gewesen, seine potenzielle Unsterblichkeit zu verbergen, in all den Jahrhunderten, die er bereits auf Drorah oder den zum akonischen Imperium gehörenden Welten lebte. Kein Geburtsnachweis, kein Alterungsprozess - er hatte gelernt, nicht nur die Akonen in seiner unmittelbaren Umgebung, sondern sogar leistungsfähigste Syntrons zu betrügen und regelmäßig eine neue Identität anzunehmen.
    »Wie lange war ich ohne Besinnung?«, fragte er.
    Der Mediker blickte ihn durchdringend an. Dem Mann war anzusehen, dass ihn eine einzige Frage beschäftigte. Jeder Träger eines Zellaktivators stand in einer Reihe mit den ganz Großen der Milchstraße.
    »Die UMBERIA und die LEMMAK haben ihre Position zwischenzeitlich nicht verändert.« Der Erste Offizier versuchte nur, die Peinlichkeit des Augenblicks zu überspielen. Er gab sich ungezwungen, aber Levian spürte genau, wie sehr Hattüsk sich verkrampfte.
    »Ist alles in Ordnung mit mir?«
    »Natürlich.«
    »Dann steht meiner weiteren Anwesenheit in der Zentrale nichts entgegen?«
    Der Mediker schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Ich meine ... «
    Paronn schwang sich von der Liege, nahm seine Uniform von der Ablage und zog sich wieder an. »Bereitet euch das hier Probleme?« Mit der Rechten umfasste er den Zellaktivator und hob ihn wie abschätzend an.
    An der Reaktion beider Offiziere erkannte er, dass seine Vermutung zutraf. Sie wirkten verlegen und wünschten sich wohl sehr weit weg von der Medostation. Natürlich hatten sie sich nicht abgesprochen, wie sie sich ihrem Maphan gegenüber verhalten sollten, auf diese Überlegung waren sie in ihrer ersten Überraschung gar nicht gekommen.
    Vorübergehend spielte Levian mit dem Gedanken, die Wahrheit preiszugeben. Was hatte er noch zu verlieren? Nichts. Andererseits: Außer Perry Rhodans kleiner Gruppe auf Gorbas-IV gab es bislang niemanden, der seine wahre Identität als Levian Paronn kannte.
    Es war dumm gewesen, die Prospektoren auf dem Planeten zurückzulassen. An Bord der UMBERIA hätte er sie unter Kontrolle gehabt. Nein, gestand er sich sofort ein. Rhodan festzuhalten, wäre so ziemlich die größte Dummheit gewesen, die er begehen konnte. Sie hätte die halbe Liga Freier Terraner auf seine Spur gehetzt. Von Icho Tolot ganz zu schweigen. Sein Verhältnis zu dem Haluter war zwiespältig geworden. Aber er hatte nicht anders handeln können, als er es getan hatte. Und Tolot? Er würde wohl das Gleiche von sich behaupten.
    Ob die Bestien noch einmal angegriffen hatten? Oder die entfesselte Natur des Höllenplaneten selbst?
    Paronn bedauerte, dass es so hatte enden müssen. Andererseits war die Gruppe auf Gorbas-IV alles andere als chancenlos. Sowohl die PALENQUE als auch die LAS-TOOR konnten ihre Leute rechtzeitig abholen, bevor die Bestien sie in ihrer Wut zerfleischten. Er musste sein Gewissen deshalb nicht strapazieren. Und - sein Herzschlag raste plötzlich trotz der dämpfenden Impulse des Aktivators - vielleicht hatten Rhodan und seine Begleiter nie existiert...
    Vielmehr würden nie

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