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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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des Lemurers, sein Leben zu opfern, um sich dem weiteren Verhör zu entziehen. Wusste er am Ende, wie Magot das angedeutet hatte, dass sein Tod nur von kurzer Dauer sein würde?
    Soldaten, die das Ende der eigenen Existenz nicht fürchteten, waren trotz körperlicher Unterlegenheit gefährliche Gegner.
    »Du glaubst also, Rhodan, dass du es mit Halutern zu tun hast?«
    Schweigen.
    »Haluter überfallen demnach oft eure Raumschiffe?«
    Einen Moment lang wirkte der Mann unschlüssig. Dann kam er so zielstrebig auf Lissos zu, als könne er ihn trotz des Deflexschirms sehen. Nach wenigen Schritten fing ihn jedoch das neu entstehende Energiefeld ab. Jäh riss er die Arme hoch und tastete über die nachgiebige Sperre. Erst als er erkannte, dass er so nicht weiterkam, gab er sich geschlagen.
    »Was ist das hier?«, stieß er abgehackt hervor. Der Translator war mittlerweile in der Lage, sogar die stimmlichen Nuancen zu übertragen. »Wer von uns ist verrückt? Ich kenne Haluter, auch wenn ich... «
    »Sprich weiter, Rhodan!«
    »Auch wenn ich nie die Gelegenheit hatte, einen von euch näher als bis auf hundert Meter zu sehen. Icho Tolot bin ich nur von Weitem begegnet. Das war auf einem Raumhafen von Terrania City.«
    »Terrania City gehört zum lemurischen Reich? Ihr habt gegen diesen Icho Tolot gekämpft, oder er gegen euch?«
    Der Gefangene stieß ein kurzatmiges, abgehacktes Lachen aus und verschränkte die Arme vor dem Leib. »Was immer dieses verrückte Spiel bedeutet, ich werde mich nicht darauf einlassen. Was ist das? Einer von diesen schrägen Psychotests der Galaktopsychologen? Befinde ich mich noch in der abschließenden medizinischen Untersuchung, und der Flug und alles andere war Suggestion, eine letzte Eignungsprüfung? Dann habe ich versagt. Außerdem ist mir das Interesse an dem Kommando vergangen. Mir behagt es nicht, Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Und wofür das alles? Damit die Metastream noch mehr Macht gewinnt und ein paar Milliarden Galax... Ach, was soll's.« Er winkte ab. »Ich weiß, dass ich mich um Kopf und Kragen rede. Aber so lasse ich mich nicht behandeln, nicht, solange ich noch einen Funken Selbstachtung habe, der nicht käuflich ist.« Sein Gesicht glänzte schweißnass, mit dem Arm wischte er sich über die Stirn. »Was ist nun? Habe ich noch nicht versagt ...? Oh nein!« Er stöhnte qualvoll, als Lissos den Deflexschirm abschaltete und auf ihn zutrat. »Nimmt das kein Ende mehr? Ich habe nichts mit Halutern zu schaffen. Sie würden mein Schiff auch niemals angreifen.«
    »Warum nicht?«
    Der Mann schwieg wieder. Mit offenem Mund und weit aus den Höhlen hervorquellenden Augen starrte er auf den Unterleib des vierarmigen Giganten, der in Reichweite vor ihm stehen geblieben war. Langsam wanderte sein Blick dann in die Höhe, und er musste den Kopf weit in den Nacken lagen, bis er den halb aufgerissenen Rachen über sich sah und die drei leicht pendelnden runden Augen, die von oben auf ihn herabblickten. »Mein Gott!«, brachte er tonlos hervor und taumelte bis an das Podest zurück.
    In dem Moment zuckte Lissos' rechter Handlungsarm vor. Die sechs Finger schlossen sich eine Spur zu heftig um die Schulter des Mannes, der gellend aufschrie.
    »Ich könnte dich töten, Lemurer, und vielleicht werde ich das auch tun... «
    »Lemurer?« Rhodan zitterte und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. »Hört... hört diese Suggestion gar nicht auf?«
    Lissos hob ihn ein Stück weit vom Boden hoch. Langsam drückte er dabei fester zu. Erst verzerrte sich das Gesicht des Gefangenen, dann trat er mit den Beinen um sich und schrie sich die Seele aus dem Leib, aber letztlich kam nur noch ein Wimmern über seine Lippen. Der Zeitgerechte ließ ihn fallen und schaute interessiert zu, wie der Mann sich nach einer Weile auf die rechte Seite wälzte und sich dabei wie ein Wurm krümmte. Er wimmerte wieder und stieß Laute aus, mit denen der Translator nichts anzufangen wusste.
    Lissos trat neben ihn hin. Der Lemurer versuchte tatsächlich, von ihm wegzukriechen. Schließlich ließ Lissos sich auf die Brustarme nieder und stemmte sich mit den Handlungsarmen beidseits des Mannes auf. Allein seine Schädelhalbkugel war breiter als der ganze Kerl.
    Schnaubend sog Lissos die Luft ein. Ganz nahe war er dem Zeitverbrecher nun. »Ich kann deine Angst riechen, Rhodan.«
    Der Lemurer brüllte und warf den Kopf von einer Seite zur anderen. »Meine Ohren ... ich bin taub ...«
    Offenbar mit aller Kraft, deren er

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