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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Panoramaholo, das ohnehin nichts anderes zeigte als üppig wucherndes Grün. Von den technischen Überresten und einem Großteil der Felsformationen war - zumindest mit bloßem Auge - nichts mehr zu sehen.
    Sharita Coho wandte sich wieder dem Abbild des akonischen Kommandanten zu. »Wir müssen Perry Rhodan und die anderen suchen«, sagte sie. »Alles andere ist mir vorerst egal.«
    »Natürlich unterstützen wir euch, Sharita. Das ist selbstverständlich.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das Angebot wird dankend angenommen...« Wieder sah sie zum Panoramaschirm. Etwas hatte sich verändert, das hatte sie eben aus den Augenwinkeln bemerkt. Die Nacht wirkte nicht mehr so erdrückend schwarz wie noch vor wenigen Minuten. Wahrscheinlich war die Wolkendecke aufgerissen...
    »Was geht bei euch...« - nur noch krächzend hörte sie Jeres Stimme - »...vor?« Sein Abbild zerfloss. Wie das Spiegelbild auf einer ruhigen Wasserfläche, in die unvermittelt jemand einen Stein geworfen hatte.
    »Weiträumige Störfelder!«, meldete Driscol.
    Hunderte, nein, tausende winziger Sterne flammten auf. Das war wie ein Lauffeuer, als hätte jemand Funken entzündet, die sich rasend schnell nach allen Seiten ausbreiteten.
    Sharita verschwendete nur einen flüchtigen Gedanken an die nahe Supernova. Es sah nicht so aus, als sei ausgerechnet in diesem Moment das Maximum der Sternexplosion über Gorbas-IV hereingebrochen. Diese funkelnde Helligkeit fiel nicht aus der Höhe herab, sie breitete sich vielmehr auf Bodenniveau aus.
    »...messen heftige... Entladungen...« Prasselnde Störungen machten es fast unmöglich, Jere von Baloy zu verstehen. »...unbekannte
    Erscheinung... vermuten Gefahr...«
    »Omer!«, rief die Kommandantin.
    »Ich weiß nicht, ob das Phänomen eine Bedrohung darstellt«, antwortete er. »Bis jetzt - nein, keine Veränderungen im Bereich der Schiffshülle.«
    Von Baloys holografisches Abbild war trotz der geringen Distanz von nur wenigen tausend Kilometern zwischen beiden Raumschiffen zum neosurrealistisch verwirbelnden Farbklecks geworden. Sharita ignorierte ihn und die prasselnden Laute aus dem Akustikfeld.
    So weit das Auge reichte, erstreckte sich um die PALENQUE ein wogendes Lichtermeer.
    »Keine Energieortung!«
    »Das ist ein natürliches Phänomen«, ließ sich Denetree vernehmen. Die junge Frau hatte lange gebraucht, um den Verlust ihres Bruders zu überwinden. Auf der Sternenarche NETHACK ACH-TON war sie eine Rebellin gegen das verkrustete Regime gewesen, und sie hatte nicht nur genau gewusst, dass außerhalb der eng begrenzten Welt aus Stahl und maroder Technik ein unendliches Universum existierte. Es war auch ihr innigster Wunsch gewesen, genau diese Weite und Faszination am eigenen Leib zu erfahren. Wenngleich unter anderen Umständen als jenen, die sie letztlich gezwungen hatten, fluchtartig alles im Stich zu lassen. Für kurze Zeit hatte sich ihre Faszination in Erschrecken verwandelt, ihre Hoffnung in Trauer, zumal es ein Schritt in eine neue Welt gewesen war, den sie getan hatte. Eine Welt, die sich so völlig anders präsentierte als die der Arche. Dem Kulturschock war gewissermaßen ein Technikschock gefolgt, und sie musste noch immer lernen, damit umzugehen. Einige Wochen waren einfach zu wenig dafür. Andererseits hatte sie ausgerechnet in Icho Tolot einen mächtigen Freund und Beschützer gefunden, wie er schon auf der NETHACK ACHTON dargestellt gewesen war: ein Wächter.
    »Du meinst, dieses Unkraut da draußen blüht?«, fragte die Kommandantin.
    »Dieses Unkraut wuchert dreißig Meter hoch«, seufzte Pearl Laneaux. »Das ist der reinste Dschungel, und wir haben keine Ahnung, woher es die Nährstoffe für dieses exotische Wachstum nimmt.«
    »Ich habe in den letzten Tagen und Wochen so viel Neues gelernt, das ich früher für unmöglich gehalten hätte«, wandte Denetree ein. »Warum soll es keine Pflanzen geben, die ihre Nährstoffe aus der Luft filtern?«
    Ein auffrischender Wind versetzte das Lichtermeer in wogende Bewegung. Die Außenmikrofone übertrugen ein helles Klingen, und plötzlich schien sogar in der Zentrale des Prospektorenraumers die Luft zu flirren.
    »Sternenflimmern!«, staunte Denetree.
    Es war in der Tat, als hätte der Wind Unmengen winziger Funken empor gewirbelt. Die Optiken schienen an diesem Gleißen zu ersticken.
    »Ortungsausfall!«, rief Driscol. »Ich weiß nicht, was das ist, aber es lässt unsere Scanner reihenweise versagen!«
    Sharita reagierte prompt. »Pearl,

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