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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Kreuzer in einem Sechseck angeordnet. Zwölf der achtzehn Korvetten und die beiden Schlachtkreuzer dienten als Verstärkung, während die verbliebenen sechs Korvetten an zwei Flanken für Überraschungsangriffe bereitstanden.
    Novaal, der mit diesem Plan exakt nach den Buchstaben des Lehrbuchs gerechnet hatte, lachte kurz auf. Diesmal gruppierte er das Gros der feindlichen Flotte in unmittelbare Nähe des äußeren Rings mit den schwächsten Schiffen.
    Schüsse der Simulation fegten im Zeitraffer die kleinen Kreuzer und die Hälfte der Angreifer hinweg, aber dann ergab sich ein Patt, bis die arkonidischen Schiffe auf die blaue Wolke der Festung zuflogen. Das Verhältnis von dreißig Feinden gegen neun eigene Schiffe war mit dem Eingreifen der Bodenforts nur noch Makulatur. Das Ende der 247. war genauso besiegelt wie zuvor, wobei Lodevven es als besonders bitter empfinden musste, dass seine KATMAR dabei zuerst vernichtet wurde.
    »Aber ...«, riefen Jordiin und Brimees gleichzeitig. Jeder von ihnen wollte offenbar vor ihm glänzen.
    »Einer nach dem anderen«, beschwichtigte Novaal und deutete auf Jordiin. »Sie fangen an!«
    »Meine AL'EOLD könnte nach Rayold I durchbrechen und die dortigen Geschütze ...«
    »Hey«, unterbrach ihn Brimees, »das war meine Idee.«
    »Nein, mei...«
    Novaal sog die Luft scharf durch den Mund ein. Augenblicklich verstummten die beiden Streitenden.
    »Meine Herren«, sagte Novaal in die Stille, »Sie mögen beide die gleiche Idee gehabt haben, aber ich fürchte, dass weder die AL'EOLD noch die VESAH bis Rayold I durchkommen werden.«
    Während dieser Worte drehte er die Simulation bis zur Vernichtung der KATMAR zurück. Die beiden Schweren Kreuzer scherten aus der Formation aus und flogen den Mond mit einer kurzen Transition an, doch das Abwehrfeuer vernichtete beide Schiffe. Betreten sahen sich die beiden jungen Kommandanten an.
    Das hatten sie wohl nicht erwartet , dachte Novaal. Fehlen nur noch Nyenruug und Raadeheer. Sie werden mit der Vernichtung ihrer Schiffe BHANON und GHERWAN keine Freude gehabt haben.
    Doch bevor sich einer der beiden anderen Kreuzerkommandanten zu Wort melden konnte, ging das Schott zur Zentrale hinaus auf. Ein junger Naat blieb abwartend im Eingang stehen, und knapp dahinter wartete Toreead.
    »Ich habe doch gesagt, dass ich bei der Besprechung mit den Kommandanten nicht gestört werden will«, polterte Novaal.
    »Ich ...«, begann der junge Naat zögernd. Dann riss er die Hacken zusammen und salutierte mit dem üblichen Schlag gegen den Oberkörper. »Reekha, Dor'athor Inkmoon meldet sich befehlsgemäß zur Stelle. Die HONUNT schwebt mit angeglichenem Flugvektor in Tunnelabstand zur KEAT'ARK.«
    Inkmoon ließ die Hand wieder sinken. Erst jetzt fielen Novaal die drei schwarzen Mondsymbole auf der linken Brustseite von Inkmoons Kombination auf, die ihn als Kommandanten vierter Klasse auswiesen. Seine HONUNT war also der Ersatz für die SHYDAR, die Novaal auf Befehl von Sergh da Teffron vor einigen Tagen geopfert hatte, um das Tatlira-System auszuspionieren. Jetzt war seine Flotte wieder komplett.
    »In Ordnung. Rühren!«, rief Novaal lauter als beabsichtigt. »Kommen Sie zu uns an den Kartentisch!«
    Inkmoon kam unschlüssig durch das Schott, das sich hinter ihm schloss. Novaal winkte ihn an seine Seite, was den Raumschiffskommandanten nur noch unsicherer machte.
    »Ist das Ihr erstes Kommando?«, fragte er.
    »Ja, Reekha«, antwortete Inkmoon und war schon wieder versucht, die Stiefel zusammenzuschlagen, wie Novaal an den zappelnden Bewegungen seiner Füße sah. »Mein erster Schwerer Kreuzer, frisch überholt aus der Werft.« Inkmoon lachte bei diesen Worten, und über seine ansonsten makellos glatte Gesichtshaut wanderte eine Falte Richtung Hals.
    Bei den Sternengöttern! , dachte Novaal. Wie jung er doch ist.
    Er sah etwa gleich alt aus wie Sayoaard, aber das konnte nicht sein. Niemand vertraute einem so jungen Naat ein Schiff wie die HONUNT an. Oder vielleicht doch? Was wusste der Flottenkommandant einer Grenzpatrouille schon von der Lage im Rest des Imperiums? Arkoniden gab es für diese Aufgabe keine, und fähige Naats ließen sich nicht beliebig herbeizaubern.
    Der offenbar frischgebackene Kommandant, so aufgeregt und unsicher er auch war, erinnerte Novaal mit jeder Bewegung unwillkürlich an seinen eigenen Sohn. Wäre Sayoaard nur gesund! So wie Inkmoon, der ihm aufrecht gegenüberstand. Selbst das war seinem Sohn nicht vergönnt, er benötigte

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