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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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dieser Lage keine Spielchen leisten wie die verzogenen Kinder von arkonidischen Adeligen. Wir sind Naats, vergessen Sie das niemals!«
    Kendeel lehnte sich in seinem Stuhl zurück und überkreuzte abweisend die Hände vor der Brust.
    »Haben wir uns verstanden?«, setzte Novaal nach. Er konnte nach Krineerk nicht auch noch einen aufwieglerischen Kendeel gebrauchen.
    »Ja«, antwortete Kendeel, aber seine ganze Körperhaltung sagte »Nein«. Mit ihm würde Novaal noch seine Freude haben, wenn er es zuließ.
    »Dann ist ja alles in Ordnung«, schnauzte Novaal ihn an. Er unterbrach zwar die zwei Verbindungen nicht, aber er wandte sich von den beiden Kommandanten ab, vor allem von Kendeel. Er hatte Wichtigeres zu tun.
    Über Funk gab er den Befehl, den Verband auffächern zu lassen. Ebenso sollten alle größeren Beiboote ausschwärmen. Dies erhöhte ihre eigene Feuerkraft und verteilte das Feuer der Gegner auf eine Vielzahl von Zielen. Außerdem hoffte er auf Psychologie: Sein Verband wirkte dadurch größer – wie ein Tier, das sich im Angesicht eines Feindes aufplusterte.
    Automatisch wurden alle Raumschiffskommandanten bis hinunter zu denen der Korvetten in die Videokonferenz eingeblendet. Auch Inkmoons Antlitz war als Holografie zu sehen, was ihm wieder bewusst machte, dass er sich um den jungen Kommandanten sorgte. Inkmoon erinnerte ihn zu sehr an seinen eigenen Sohn, nicht etwa, weil sich die beiden körperlich ähnelten. Novaal hätte sich für Sayoaard jenen raschen Aufstieg in der Flotte gewünscht, den Inkmoon genommen hatte. Sayoaard hätte in seine Fußstapfen treten können, wenn er nicht ...
    Jetzt verstand Novaal, warum ihn Inkmoons Schicksal rührte. Aber er konnte seine Sorgen nicht offen zeigen, weil dies unter Naats verpönt war und Inkmoon selbst sie als anstößig empfunden hätte.
    Unter den Konterfeis der Kommandanten liefen die Statusanzeigen des Datenfunks parallel zum Videostream über Hyperfunk. Sie zeigten an, dass die Schiffe die vereinbarte Sichelformation einnahmen. Dabei flog die KEAT'ARK in der Mitte, zu ihren Seiten die beiden Schlachtkreuzer, dann folgten die Schweren Kreuzer und schließlich an beiden Flanken je neun Korvetten. Die wendigen kleinen Schiffe waren für die chirurgischen Operationen gegen den Feind vorgesehen.
    Novaal schaltete ein abschirmendes Akustikfeld um sich, damit niemand die Hektik in der Zentrale erkennen konnte, denn für den nächsten Schritt benötigte er Ruhe. Entschlossen lehnte er sich zurück und gab der Positronik den Befehl, die vorbereitete Botschaft an die Topsider via Hyperfunk abzustrahlen. Im gleichen Moment verließ seine Aufforderung zur Kapitulation überlichtschnell die Antennen der KEAT'ARK.
    Zu seiner Überraschung kam postwendend die Antwort. Ein Signallicht leuchtete vor ihm auf.
    »Annehmen!«, befahl er der Positronik.
    Auf dem Hologramm vor ihm erschien ein Topsider mittleren Alters, der etwas größer als seine schuppigen Artgenossen wirkte. Soweit Novaal es beurteilen konnte, war sein Gegenüber ein durchtrainierter Kämpfer. Allein schon von seiner Statur konnte er es im direkten Kampf nicht gegen einen Naat aufnehmen. Das Einzige, was vielleicht für den Topsider sprach, war, dass ein Naat sich erst bücken musste, um dem Kleineren einen Schlag zu verpassen.
    »Mein Name ist General Tresk-Takuhn«, stelle sich der Topsider vor. Er schien trainiert zu sein, sich nicht davor zu fürchten, einem Naat zu begegnen, der eine Kriegsflotte befehligte. »Ich muss Sie als Kommandant dieses Systems auffordern, das Hoheitsgebiet des Despotats unverzüglich zu verlassen. Jeder weitere Aufenthalt Ihrer Flotte wird von uns als feindlicher Akt angesehen.«
    »Tatlira gehört zum arkonidischen Imperium!«, antwortete Novaal mit Nachdruck.
    Er versuchte dabei, seinen Hass auf Sergh da Teffron auf den Topsider zu projizieren, wie er es im Offizierslehrgang eingetrichtert bekommen hatte. Allein der Gedanke, dass die Topsider ihre eigenen Schlüpflinge und halb ausgebrütete Eier zur Potenzsteigerung fraßen, half ungemein – auch wenn es sich nur um ein Gerücht handeln sollte.
    »Sagt wer?«
    »Ich, Novaal. Als Reekha der 247. Vorgeschobenen Grenzpatrouille habe ich den Auftrag, dieses System vom Feind zu räumen.«
    »Sie haben kein Recht dazu«, stellte der Topsider auf Arkonidisch fest. Entweder verfügte er über einen ausgezeichnet programmierten Translator, oder er beherrschte die Sprache annähernd perfekt.
    »Was wollen Sie von Recht reden?

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