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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Ihr Sternenreich ist noch primitiv.«
    Hatte der Topsider beim Wort primitiv gezuckt? Novaal musste sich wohl getäuscht haben, denn der Befehlshaber der Feinde streckte sich durch und erschien im Holo alles andere als schwächlich, obwohl er höchstens zwei Drittel der Größe eines Naats maß.
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Tresk-Takuhn. »Die Naats sind nur Handlanger der Arkoniden.«
    »Wir sind Naats!«, rief Novaal. »Wir sind das Imperium!«
    Der Topsider zeigte sein Gebiss mit den Reihen voll spitzer Zähne. »Kommen wir auf den Boden der Tatsachen zurück. Fakt ist: Tatlira befindet sich im Niemandsland zwischen den Einflusssphären von Topsid und Arkon. Wer es zuerst besetzt, dem gehört es.«
    »Das sagen Sie! Tatlira ist eindeutig arkonidisches Gebiet. Allein schon die arkonidischen Siedler beweisen, dass es unser Territorium ist.«
    »Sie meinen die Gorrer?«, fragte Tresk-Takuhn.
    »Ja«, antwortete Novaal. Jetzt konnte der Topsider nicht mehr ausweichen.
    »Wieso kümmert sich Ihr Imperium dann nicht um sie? Und das seit zehn Jahrtausenden?«
    Novaal hätte fast anerkennend genickt. Tresk-Takuhn besaß eine erstaunliche Logik. Dieser Topsider war entschlossen, erfahren und gewieft.
    »Wer sagt Ihnen, dass die Gorrer nicht absichtlich auf die neuen Errungenschaften verzichten?«, konterte Novaal.
    »Sie meinen, dass die Gorrer ihre Wurzeln freiwillig mit bloßen Krallen aus der Erde buddeln?«
    »Ja, genau«, antwortete Novaal. »Ich sehe, wir verstehen uns.«
    »Das tut mir jetzt leid für Sie.«
    »Wieso?«
    »Weil das auf die Gorrer ganz und gar nicht zutrifft«, antwortete Tresk-Takuhn.
    »Wieso?«
    Zum zweiten Mal stelle ich nun diese dumme Frage , dachte Novaal irritiert.
    »Weil ich vor kurzer Zeit eine Expedition auf den zweiten Planeten begleitet habe. Die Gorrer hätten uns jedes auch nur entfernt technisch aussehende Gerät aus den Händen gerissen, wenn wir sie gelassen hätten.«
    »Dieses Raumfahrergarn können Sie Ihren Nachkommen erzählen, wenn Sie welche haben«, polterte Novaal und lachte.
    »Und Sie können Ihren Kindern ja Ihre Version vom gerechten Krieg erzählen!«, schnaubte Tresk-Takuhn.
    »Ist das Ihr letztes Wort?«
    »Wir weichen keine Schwanzbreite, wenn Sie das meinen.«
    »Dann bleibt nichts mehr zu bereden«, sagte Novaal. »Ich wünsche Ihnen einen ehrenhaften und schnellen Tod!«
    Er desaktivierte die Verbindung, um dem Topsider nicht die Genugtuung zu geben, das letzte Wort zu haben.
    Seine Finger krallten sich durch den Stoff der Uniform in die Haut des Oberschenkels, dass es schmerzte. Es würde ihn den ganzen Tag an da Teffrons Erpressung erinnern. Dann gab er den Befehl zum Angriff.
    Der Verband ging in eine kurze Transition, die ihn näher an Rayold und seine Monde heranbrachte. Kaum waren sie rematerialisiert, geschah das, was Novaal schon die ganze Zeit erwartet hatte: Der Alarm gellte durch die Zentrale der KEAT'ARK.
    Auf dem Taktikdisplay erschienen dreißig rote Punkte: Von den Monden Rayolds stiegen die Schiffe der Topsider auf ...

8.
    Die blaue Linie
    Tresk-Takuhn
     
    Tresk-Takuhn blickte Novaal, den Vertreter des arkonidischen Imperiums, fest in die drei Augen. »Wir weichen keine Schwanzbreite, wenn Sie das meinen.«
    »Dann bleibt nichts mehr zu bereden«, sagte der schwarze Riese. »Ich wünsche Ihnen einen ehrenhaften und schnellen Tod!«
    Nach diesen Worten fiel das Hologramm des Naats in sich zusammen. Der Anführer der Aggressoren hatte die Verbindung unterbrochen.
    Tresk-Takuhn sah sich um. In der Kommandozentrale von Rayold I herrschte angespannte Betriebsamkeit. Dutzende Soldaten verfolgten die Bewegungen der feindlichen Flotte. Unmittelbar neben ihm standen sein Adjutant Reban-Terkh und Hisab-Benkh.
    »Also doch kein Arkonide.« Hisab-Benkh züngelte heftig. »Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet.«
    Reban-Terkh schlug mit dem Schwanz heftig auf den Boden. »Was bildet sich dieses überhebliche schwarze Ungeheuer eigentlich ein!«, ereiferte er sich. »Wenn die Arkoniden sie nicht an Bord ihrer Raumschiffe geholt hätten, würden diese Naats noch immer auf Sanddünen umherirren.«
    Und dabei wahrscheinlich glücklicher sein , fügte Tresk-Takuhn in Gedanken hinzu. Wer führte schon freiwillig Krieg? Nicht einmal die Naats konnten so engstirnig sein.
    »Vielleicht sollten wir doch kapitulieren«, sagte Hisab-Benkh in vollem Ernst.
    Manchmal bewies Hisab trotz seiner unleugbaren Schläue das Vorurteil, wie weltfremd

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