PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly

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bei den anderen Sockeln die armdicken Leitungen austraten.
    »Plasma eindämmen!«, schrie ein Naat, der vor dem Höllenfeuer davon- und auf Toreead und Rhodan zulief. »Plas...ma... ein...däm...men...«
    Die Stimme des Naats schien zu versagen, und er wankte leicht, als er den Hauptgang erreichte. Hinter ihm baute sich die flimmernde Barriere eines Schutzschirms auf, die den Gefahrenbereich abtrennte. Noch hielt sich der Naat aber auf den Beinen.
    Toreead, der den Mann auch entdeckt hatte, steuerte auf ihn zu. Im Näherkommen erkannte Rhodan die grässliche Brandwunde, die quer über den Oberkörper des Mannes verlief. Der Kampfanzug hatte ihm bei dem Plasmaaustritt nicht helfen können, und es war ein Wunder, dass er überhaupt noch laufen konnte.
    Vor ihnen fiel der Naat auf die Knie. Toreead ließ den Griff um Rhodans Hand los und wollte den anderen auffangen, doch er kam zu spät. Wie ein gefällter Baum kippte der Mann vornüber und schlug hart mit dem Gesicht auf dem Boden auf.
    Toreead drehte den Naat auf den Rücken und hob seinen Kopf an. Der Plasmastrahl hatte fransige Ränder an der Brandwunde hinterlassen, und es war nicht auszumachen, was verschmortes Fleisch und was die Reste des Kampfanzuges waren. Der Brustkorb hob und senkte sich schwach.
    »Plaaa...smaaa...« Ein Röcheln unterbrach ihn.
    »Zwei Medorobots zu meinem Standort!«, befahl Toreead über Funk.
    Ein Zittern ging durch den Körper des Mannes, einmal noch bäumte er sich auf, dann lag er still. Selbst als Toreead ihn anstieß, erfolgte keine Reaktion mehr. Die schwarz glänzende Gesichtshaut verlor allen Glanz und wurde fahl anthrazitfarbig.
    Jetzt hielt es Rhodan nicht mehr auf dem Rücken des Naats, aber Toreead hielt ihn fest im Griff seiner Klauenhände.
    »Lass mich los!«, sagte Rhodan scharf und riss sich aus der Umklammerung. Ehe Toreead reagieren konnte, sprang Rhodan auf den Boden. »Ich laufe dir schon nicht davon!«
    Er kniete sich zu dem auf dem Boden liegenden, verletzten Naat. Mit einem Ruck an Ellenbogen und Knie drehte er den schweren Körper auf die Seite, sodass das Gesicht leicht nach unten zeigte. Es bedurfte all seiner Kraft, den lippenlosen Mund zu öffnen und die raue Zunge so weit nach vorne zu ziehen, dass sie nicht mehr auf der Luftröhre lag und ihn ersticken ließ.
    Der ohnmächtige Riese schnaubte zweimal, ehe sich sein Brustkorb wieder regelmäßig bewegte.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Toreead.
    »Kleinigkeit«, antwortete Rhodan. »Ich war als Kind oft bei meinem Onkel Karl auf dessen Farm in Massachusetts. Eines Tages fiel ein Nachbarsjunge vom Kirschbaum und verschluckte dabei seine Zunge. Wenn Onkel Karl den Jungen nicht gerettet hätte, wäre er erstickt, so wie er hier.«
    In dem Moment kamen zwei tonnenförmige Roboter auf sie zu. Toreead gab den Naat in die Obhut der Maschinen, die ihn mit ihren schlauchförmigen Armen abtasteten.
    »Auch wenn es vielleicht zu spät ist«, flüsterte er, sodass nur Rhodan es hören konnte, »danke!«
    Weitere Roboter schwebten auf ihren Antigravfeldern an Rhodan vorbei in den Gang und brachten kurz darauf zwei Tote aus dem gesperrten Sektor. Der Krieg – oder was auch immer – hatte noch nicht einmal begonnen und schon seine ersten Opfer gefordert.
    Rhodan wollte nur noch weg.
    Toreead schien seine Gedanken zu erraten, denn der Naat tat ihm den Gefallen und hob ihn wieder auf den Rücken. Schneller als zuvor trabte er mit seinem geschulterten Gefangenen durch die Halle zu einem weiteren Gang, der nach weiteren hundert Metern vor einer Schleuse endete. Sowohl das Innen- als auch das Außenschott waren geöffnet. Ein transparenter Schlauch spannte sich ins Vakuum und zu einem anderen Kugelraumer, der bewegungslos vor dem sternübersäten Hintergrund der Milchstraße im All hing.
    Als Toreead sich anschickte, diese Brücke zu betreten, wurde Rhodan klar, welchen Befehl Novaal dem Naat gegeben hatte: Er sollte Rhodan auf das andere Schiff bringen!
    Novaal will nicht, dass du einen Tod ohne Ehre stirbst. Toreeads kryptische Worte hallten in seinem Gedächtnis wider. Er wusste zwar nicht, was Novaal mit der übrigen Flotte vorhatte, aber dieses Schiff ...
    Wieder war Perry Rhodan in einer Zelle eingesperrt. Halb so groß wie auf der KEAT'ARK, hatte sie das gleiche trostlose Design: düstere Wände, ein einfaches Bett, die Einheit aus Waschbecken und Toilette in einer Ecke des Raumes.
    Es gab einen weiteren winzigen Unterschied. Die Belüftung des Raumes bestand