Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
Vom Netzwerk:
Gedanken lesen?«, fragte Tresk-Takuhn.
    »Nein, aber wenn du so still und in dich gekehrt dastehst, weiß ich, welche Gedanken dich bedrücken. Ich kenne dich schließlich lange genug.«
    »Das ist auch wieder wahr.« Tresk-Takuhn wischte mit der Hand durch die Luft, als könnte er damit die trüben Gedanken abschütteln.
    Zu sehr beschäftigte ihn die Frage, ob das arkonidische Imperium die Topsider in Ruhe gelassen hätte, wenn sie sich auf ihr angestammtes Territorium beschränkt hätten. Doch alles Wenn und Aber half nichts, die Naats standen an den Grenzen des Tatlira-Systems und verlangten ihre bedingungslose Kapitulation.
    »Die Naats sollen selbst kapitulieren!«, stieß er hervor, was ihm einen fragenden Blick von Hisab-Benkh eintrug.
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, sagte Hisab mit einer gehörigen Prise Tadel in der Stimme.
    Auf einmal verschwand die feindliche Flotte von den Anzeigen der Ortung, um kurz darauf in Reichweite der größten Kanonen der Festung zu materialisieren.
    »Flotte ist transitiert«, meldete ein Ortungsoffizier von seiner Konsole. »Null Komma fünf Licht, stark fallend.«
    Die Naats verzögerten mit Maximalwerten, um sich in eine gute Angriffsposition zu bringen und nicht an den Monden vorbeizurauschen.
    »Ich habe das Flaggschiff im Fadenkreuz«, sagte Reban-Terkh und deutete auf die Symbole seines Holodisplays. »Ich ...«
    »Unterstehen Sie sich!«, bellte Tresk-Takuhn. »Auf diese Entfernung können Sie höchstens ein wenig am Schutzschirm kratzen. Warten Sie gefälligst, bis Ihr Schuss mehr verspricht als eine Nachkommastelle in einer Positronikanalyse!«
    Reban-Terkh ließ seine Zunge vorschnellen, aber er sagte nichts darauf. Er schien nicht zu verstehen, dass die Transition die Naats zwar unmittelbar vor seine Geschützmündungen gebracht hatte, aber die Vernunft ihm gebot zu warten.
    Tresk-Takuhn gab den Startbefehl für die Schiffe in den Docks von Rayold I. Dreißig Kampfschiffe, 150 und 250 Meter lang, flogen dem Feind entgegen. Die Naats sollten ruhig glauben, dass sie gegen diese Flotte eine Chance hatten. Sie würden früh genug bemerken, dass die Topsider noch den einen oder anderen Käfer aus dem Beutel ziehen konnten.
    Immer näher kam die Flotte aus arkonidischen Kugelraumern der blauen Linie, die den Standort der ersten Überraschung für die Naats darstellte. Dabei war es auch egal, dass die Raumschiffe zu einer Sichel auffächerten, eine Drohgebärde, die wohl für ihn, den Kommandanten der Festung, gedacht war. In Gedanken zählte er die Sekunden herunter, bis die Naats die blaue Linie berührten.
    »Transition in zehn Sekunden!«, befahl Tresk-Takuhn der wartenden zweiten Welle an Kampfschiffen.
    Er hoffte, dass zumindest ein paar von ihnen zur Festung zurückkehren würden, aber ein bitterer Geschmack legte sich auf seine Zunge. Ihm war klar, dass er den Großteil der Raumsoldaten in den sicheren Tod schickte.

9.
    Blaue Polizisten
    Eric Manoli
     
    Megh-Takarr, der Despot der Topsider, zeigte erst auf die wartenden Polizeifahrzeuge und dann auf Eric Manoli.
    »Komm mit mir! Die Reparatur des Transmitters ist beinahe abgeschlossen.« Leise, damit die Soldaten ihn nicht hören konnten, fügte Megh-Takarr hinzu: »Du wirst mir den Weg zur Welt des Ewigen Lebens zeigen!«
    Hilfe suchend blickte Manoli zu Oric-Altan, der sich aus dem Kampf zwischen Megh-Takarr und Ketaran da Gelam herausgehalten hatte, aber der als Topsider verkleidete Roboter reagierte nicht.
    Manoli schloss für einen kurzen Moment die Augen.
    Warum war das Schicksal nicht gnädiger mit ihm gewesen? So knapp vor dem Ziel hatte ihn der topsidische Herrscher mit seinen Sicherheitsleuten abgefangen. Manolis Herz pochte so wild, dass er das Klopfen in den Ohren spüren konnte. Die feuchtwarme Luft und die um ein Drittel höhere Schwerkraft machten ihm zu schaffen, dazu kam die langsam nachlassende Lähmung in seinem Arm, die von einem Paralysatorschuss herrührte. Der Mord an seinem Fluchtgefährten Ketaran da Gelam wog weitaus schwerer.
    Megh-Takarr kannte kein Mitleid. Sein grenzenloser Hass auf die Arkoniden machte ihn zu einem unberechenbaren Kämpfer, gegen den Manoli nicht die geringste Chance hatte. Und selbst wenn er dem Despoten ein weiteres Mal entkommen konnte, warteten noch immer Dutzende von Sicherheitsleuten und reguläre Polizeieinheiten in ihren knallblauen jeepähnlichen Fahrzeugen auf ihn. Selbst der Gleiterlandeplatz war inzwischen voll mit Megh-Takarrs Leuten.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher