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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Aber um den Auftrag zu erfüllen, musste sie dies auch nicht; es reichte schon, wenn sie einigermaßen heil auf Rayold I landete.
    Weitere Blitze zuckten auf das Schiff zu, brachen sich in dem Stück Schutzschirm – das im selben Moment verwehte, als hätte es ihn nie gegeben. Das Stakkato der Einschläge ließ die Schiffszelle dröhnen.
    So viel zum Thema Schutzschirmprojektoren ...
    Statusanzeigen flammten in grellgelben arkonidischen Schriftzeichen auf.
    Andruckabsorber: unregelmäßig. Wusste er schon.
    Offensivwaffen offline. Dito.
    Impulstriebwerke: sechs. Immerhin.
    Ortung: 10 Prozent verfügbar – Luftdruck: annähernd null – Temperatur: 50 Grad, steigend – verfügbare Rettungskapseln: 0 – intakte Beiboote: 0 – intakte Flugpanzer: 8 – intakte Kampfroboter: 1000 – Besatzung (lebend): 840.
    Novaal stöhnte auf. Von den 2000 Mann Besatzung war weniger als die Hälfte noch am Leben! Wie sollte er da einen Krieg gewinnen?
    Dass von den Leka-Disken keine einzige mehr vorhanden war, konnte nur bedeuten, dass auch die übrigen Hangars schwer in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Er rief eine schematische Darstellung des Schiffes auf, in der die beschädigten Sektionen farblich markiert wurden. Besonders um den Ringwulst und in der unteren Kugelhälfte lagen die meisten bedenklichen Gebiete, in denen ein Überleben selbst mit Raumanzug inzwischen unmöglich war. Unzählige atomare Brände wüteten beinahe auf jeder Etage des Schiffes. Laut Prognose der Positronik würden sie erst in einigen Stunden eingedämmt werden.
    Aber so viel Zeit hatte er nicht mehr. Unter ihm kamen die Hauptgebäude der topsidischen Festung immer näher. Die Echsen stellten den Beschuss während des Überfluges ein, offensichtlich um ihre eigenen Anlagen nicht durch die Trümmer des Schiffes zu gefährden. Dass die KEAT'ARK nicht mehr feuern konnte, merkten sie ohnehin.
    Novaal hob die Fäuste. Wie viel hätte er darum gegeben, wenn die Kanonen der KEAT'ARK noch einsatzbereit gewesen wären. Eigenhändig hätte er den Echsen Salve um Salve auf den schuppigen Leib gebrannt!
    Ein heftiger Donnerschlag erschütterte das Schiff. Novaal fühlte die Schwerelosigkeit, als die KEAT'ARK durchsackte.
    »IT fünf und sechs abgeschaltet!«, rief Hideet über das Grollen hinweg. »Das wird kein kontrollierter ...«
    Impulstriebwerke: vier.
    Das Schiff bäumte sich auf. Wieder schlugen mehrere Gravos durch. Novaals Hand schlug unsanft gegen die Kante der Konsole, aber das Glassit der Abdeckung war stärker. Schmerzen zuckten durch seine Handfläche. Der Boden der Zentrale kam ihm seltsam schief vor, ehe die Arkon-Gravitation wieder einsetzte.
    »Antigrav ist da!«, schrie Hideet, mehr um sich selbst Mut zu machen, als seinen Kommandanten zu informieren.
    Und dann ging alles ganz schnell. Die KEAT'ARK raste die letzten fünfhundert Meter wie ein Stein auf Rayold I zu, stürzte auf die zernarbte Oberfläche des Mondes, mitten hinein in Felsformationen in der Größe von Kreuzern.
    »Bodenkontakt«, sagte die Positronik, vermischt mit dem Bersten von fünf Landestützen.
    Ohne die Hilfe des Antigravs wären nun Millionen von Tonnen Arkonstahl in den kleinen Mond gerammt worden. So schlug die Kugel des Schiffes zwar immer noch gegen Fels, aber die Aufprallenergie reichte nur für ein mittelschweres Beben, das fünfmal durch den kleinen Himmelskörper lief, ehe es verebbte.
    Novaal aktivierte die Zugstrahler, um das Schiff an den Mond zu fesseln. Dessen Gravitation reichte nicht einmal aus, um die wegspritzenden Brocken wieder einzufangen. Wenn ihn nicht alles täuschte, würden sie an der Innenseite des Schutzschirms der Festung verglühen.
    Hideets Gesicht war fahl und grau, als er seine Hände von den Konsolen löste und zu Novaal herüberblickte.
    »Gut gemacht!«, lobte Novaal und konnte sich den bitteren Zug um den Mund nicht verkneifen.
    Trotz der Bruchlandung nahmen die Topsider das Schiff sofort unter Beschuss. Er konnte sich ausmalen, dass die äußere Struktur nicht mehr lange halten würde. Sie mussten hier raus! Wenn erst die gepanzerte Außenschicht zerstört war, bedeutete es das endgültige Ende der KEAT'ARK.
    In grimmiger Entschlossenheit aktivierte er die Rundrufanlage der KEAT'ARK. Er wusste, dass seine Stimme in allen Gängen, in denen noch Luft war, und in allen Funkempfängern seiner Raumlandesoldaten zu hören war. Novaal räusperte sich.
    »Hier spricht der Kommandant«, sagte er und bemühte sich, möglichst gelassen zu

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