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PR NEO 0035 – Geister des Krieges

PR NEO 0035 – Geister des Krieges

Titel: PR NEO 0035 – Geister des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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hatte der Topsider das Maul geschlossen, zuckte Inkmoons Finger am Abzug des Strahlers.
    »Nein!«, schrie Novaal – und schlug Inkmoon den Lauf seiner Waffe in die Seite.
     
    Der Schmerz war nicht einmal das Schlimmste. Perry Rhodan hatte weit mehr überstanden, als ihm eine energetische Fessel anzutun vermochte – dennoch war es ihm alles andere als angenehm, mit von einem kleinen Kraftfeld auf den Rücken fixierten Händen durch die von Naats bevölkerten Korridore der ITAK'TYLAM zu gehen und Toreeads Waffe hinter sich zu wissen. Erst recht, da das Schiff, wie die jüngsten Erschütterungen zu belegen schienen, unter starken Beschuss geraten war.
    »Du weißt schon, dass ich ...«
    Rhodan schüttelte kaum merklich den Kopf und warf Ras Tschubai, der ihn leise angesprochen hatte, einen warnenden Blick zu. Tschubai war ebenfalls gefesselt, so wie fast alle anderen. Natürlich hätte der Teleporter sich und vermutlich noch zwei andere dank seines Talents aus der Gefahrenzone bringen können – nichts anderes schien er hier auch andeuten zu wollen –, aber so weit wollte Rhodan es nicht kommen lassen.
    Wer immer entkommt, dachte er, er würde mit seiner Flucht den Tod aller anderen besiegeln. Sowie Ras mit zweien von uns teleportiert, werden wir Übrigen von Toreead erschossen. Spätestens dann ...
    Oder? Einmal mehr sah Rhodan zu dem Naat, der sie in ihrem Versteck aufgescheucht hatte, als ihre Lage ausweglos war. Toreead sagte, er meine es gut und stehe auf ihrer Seite – trotz allem, was geschehen war. Und bislang gab sein Verhalten auch keinen Anlass, diese Worte anzuzweifeln. Dennoch gestand sich Rhodan ungern ein: Der Naat machte ihm Angst.
    Ich kann dich nicht einschätzen, Toreead. Vielleicht konnte ich es nie. Was für ein Spiel spielst du hier?
    Angeblich brachte er sie in Sicherheit. Das kurze Gespräch, das er vorhin mit der Zentrale geführt hatte, schien dies auch zu bestätigen: Obwohl Tirkassul ihn unmissverständlich zur Exekution der Gefangenen aufgefordert hatte, blieb diese bislang aus. Toreead verweigerte einen direkten Befehl seines Kommandanten. Warum?
    Wegen der Unterhaltung, die er und Rhodan vor Stunden in seinem Quartier geführt hatten? Unwahrscheinlich. Seit dem Tod des naatischen Soldaten hatte sich alles geändert. Die alten Absprachen waren nichts mehr wert. Rhodan seufzte und sah zu Crest.
    Der Arkonide war als Einziger von ihnen nicht gefesselt worden, und Rhodan hatte kein Experte in Naatmimik sein müssen, um den Grund dafür zu erkennen: Toreead fürchtete den Alten. Er begegnete Crest mit einer ganz eigenartigen Mischung aus Hochachtung, unterwürfigem Respekt und Vorsicht. Rhodan nahm an, dass die Arkoniden in Toreeads Kultur ein hohes Maß an Anerkennung genossen; sie waren gewissermaßen die Herren dieser riesenhaften Wesen. Crest inmitten der flüchtigen Mörder zu finden hatte Toreead zweifellos aus der Bahn geworfen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Sie!«, hatte er staunend ausgestoßen und den Arkoniden im Halbdunkel angestarrt, während einmal mehr das Grollen naher Detonationen durch den Bauch des Kugelraumers gehallt war. »Sie ... Sie sind doch tot, Crest da Zoltral!«
    Der Angesprochene hatte verwirrt den Kopf geneigt und sich – trotz der Situation und sehr zu Rhodans Belustigung – eines Mark Twains nicht erwehren können. »Ich versichere Ihnen, die Gerüchte über mein Ableben sind reichlich übertrieben.«
    Vielleicht nicht mehr lange. Sorgenvoll schaute Rhodan zu dem Arkoniden. Von Crests in den vergangenen Stunden zur Schau gestellter Selbstsicherheit und unbekümmerter Art war nicht mehr viel übrig. Und der Schalk, der bei Toreeads Auftauchen kurz noch in Crest aufgeflammt war, schien auch längst erloschen. Wenngleich ihn keine Fessel band, befolgte Crest die Anweisungen des Naats mit der Waffe genau. Denn auch er hatte sichtlich Angst; wie Rhodan glaubte, sogar mehr als alle anderen.
    Er weiß um seine Sterblichkeit, vermutete Rhodan. Vor der Waffe eines wütenden Naats kann ihn kein Zellaktivator retten. Vor Toreead ist er so sehr Zielscheibe wie wir alle.
    »Erklär's mir noch mal, Toreead«, sagte Anne Sloane, kaum dass ihr Trupp um eine Ecke gebogen war. Jetzt waren sie fürs Erste den Blicken der vorbeieilenden Naats entrissen. »Wir spielen diese Scharade, und dann?«
    »Dann erreichen wir die Peripherie des Schiffes«, antwortete Toreead leise und geduldig. »Den Rest seht ihr dort. Wir sollten jetzt besser nicht miteinander reden.«
    Und

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