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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ihnen jemals den Respekt erwiesen, der Ihnen zusteht?«
    »Hören Sie auf! Sie verstehen nicht!«
    Weiter!
    »Ich verstehe gut. Zu gut. Sie und Ihre Soldaten sind so gut wie tot, Tirkassul! Erfüllen Sie Sergh da Teffrons Befehl und greifen die Festung erneut an, reiben Sie sich auf. Da Teffron wird keinen Finger rühren, um auch nur einen einzigen Naat zu retten. Das wissen Sie. Sie werden sterben, einen sinnlosen Tod. Ohne Ehre. Aber verweigern Sie den Befehl, wird da Teffron Sie hinrichten lassen. Sie, Tirkassul, und jeden einzelnen Ihrer Soldaten.«
    Der Naat erbebte. Sein Atem ging hart, keuchend. Tirkassul war klug. Er wusste, dass Rhodan die Wahrheit sagte. Die Naats waren verloren.
    »Das Große Imperium ist riesig«, fuhr Rhodan fort. »Ein Ort der unbegrenzten Möglichkeiten. Eigentlich. Aber für Sie und Ihre Soldaten gibt es dort keinen Platz mehr.«
    Rhodan setzte sich in Bewegung, blieb unmittelbar vor dem Naat stehen. Tirkassul musste nur mit einem seiner muskulösen Arme ausholen, um ihn zu töten.
    Stärke! Naats achten Stärke!
    »Ich kenne einen Ort«, sagte Rhodan, »an dem Sie leben können. In Ehre und Freiheit, unbehelligt vom Imperium.«
    Tirkassul hob den Kopf. Hoffnung? »Wie können wir an diesen Ort gelangen?«
    »So, wie es einem Naat entspricht«, antwortete Rhodan. »Indem Sie sich ihn erkämpfen.«

9.
    Atlan da Gonozal
    Zwischen den Welten
     
    Die GAHLON-GEDT blieb hinter uns zurück.
    Ein Flimmern lag über dem Rumpf, verlieh dem Schiff etwas Unwirkliches. Es verwehrte dem Auge, die zahllosen Antennen und Aggregate zu erkennen, die Schründe, die kosmische Partikel in den Stahl getrieben hatten.
    Das Flimmern rührte vom Schutzschirm des Schiffs her. Verton-Iror hatte ihn auf minimale Leistung heruntergefahren, sodass er sich wie eine zweite, durchsichtige Haut um den Rumpf schmiegte – und im Fall eines Feuerüberfalls der VEAST'ARK im Bruchteil einer Sekunde zu voller Stärke hochgefahren werden konnte.
    Der Topsider traute der Hand des Regenten nicht.
    Zu Recht.
    Ich wandte mich Eric Manoli zu. Der Mensch war mit einer Geschicklichkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, auf den Sitz des Jägers neben mir geklettert und kauerte jetzt in einer Mischung aus Schneidersitz und unmöglicher Yoga-Stellung in der Vorrichtung, die für aufrecht gehende Echsen mit kräftigen Schwänzen gedacht war.
    Manoli blieb ein Rätsel. Sein auffallendstes Merkmal war seine Unauffälligkeit. Auf der Erde hätte ich ihm wohl keinen zweiten Blick gegönnt, hätte ihn als einen gewissenhaften Familienvater abgetan, der leidlich nach den Seinen und sich selbst sah und selten, wenn überhaupt, über den Tellerrand seiner kleinen, unbedeutenden Existenz schaute. Doch der Schein trog. Manoli hatte keine Familie. Zwei Leidenschaften hatten seine Existenz geprägt: die Heilkunst und die Raumfahrt. Beide zusammengenommen hatten wenig Raum für andere Dinge gelassen.
    Was mochte in diesem Moment in ihm vorgehen?
    Die Menschen hatten seit jeher geträumt. Das machte sie aus. Das war die eigentliche Quelle meiner Bewunderung, die ich für sie hegte. Die Steinzeitmenschen, die vor zehntausend Jahren die Erde bevölkert hatten, hatten ihre Träume an die Wände von Höhlen gemalt. Sie waren primitiv gewesen, simpel – wie es ihre Existenz gewesen war. Spätere Generationen hatten größere Träume gewagt, hatten schließlich damit begonnen, sie niederzuschreiben. Träume von Reisen in ferne Länder, schließlich ferne Welten. Mein geschätzter Kontrahent Cyrano de Bergerac hatte eine Geschichte ersonnen, in der in Flaschen eingefangener Tau den Helden zum Mond trug. Dann, vor einem Jahrhundert etwa, hatten die Träume der Menschen Substanz angenommen. Das Zeitalter der Maschinen hatte ihnen ein neues Vehikel gegeben. Raumschiffe trugen die Menschen in ihren Träumen nun zu den Sternen. Sie malten sich das Leben aus, das zwischen den Sternen wimmelte, die fremden Kulturen.
    Es blieben Träume!, meldete sich mein Gedankenbruder zu Wort. Ohne Substanz! Die Menschen haben es nicht einmal vermocht, über die Bahn des Erdmondes hinaus vorzustoßen!
    Und wennschon?, entgegnete ich. Es war der erste Schritt. Und er hat offenbar genügt ...
    Ich spürte ein gewisses Vergnügen, als ich dem Extrasinn den Verweis erteilte. Mein Gedankenbruder beanspruchte für sich, die Stimme der Vernunft zu sein. Ein Anspruch, dem er nicht ganz gerecht wurde. Träume zum Beispiel waren ihm unheimlich. Der Extrasinn träumte nicht. Und

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