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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hat dafür gesorgt, dass Crest und Thora da Zoltral nicht zurückkehren werden. Doch sie sind es, zusammen mit diesen Menschen und einem Schlachtschiff des Imperiums, das zehntausend Jahre alt war.«
    »Wie ist das zu erklären?«, fragt Bahroff.
    »Bis jetzt? Gar nicht. Aber die Ungereimtheiten sind zu groß, als dass ich an den Tod der beiden glauben würde. Einer von beiden, vielleicht beide sind noch am Leben. Und ich werde sie finden ...«
    Sergh da Teffron wendet sich ab, bleibt unmittelbar vor dem Feld stehen, das den Zellaktivator in der Schwebe hält. Er mustert das Gerät, dann zuckt sein rechter Arm vor und greift nach ihm. Er erbebt, als berühre er eine Stromquelle. Er dreht sich um, seine Augen sind geschlossen.
    Als er sie wieder öffnet, geht ihr Blick in die Ferne. Sergh da Teffron schüttelt sich, sein Blick kehrt wieder in das Hier und Jetzt zurück – und fällt auf dich.
    »Du bist so still, Krüppel«, sagt er leise.
    Du erstarrst.
    »Nicht alles an dir ist kaputt. Du hast ein gutes Gehör, Krüppel.« Er kommt auf dich zu. »Du hast alles verfolgt. Was denkst du? Sagt dieser Atlan da Gonozal die Wahrheit?«
    Du willst dich in dir selbst verkriechen, dich zusammenrollen. Stiqs Bahroff, der einen übernatürlich anmutendes Gespür für die Furcht anderer besitzt, justiert die Fesselfelder so, dass du Sergh da Teffron deinen verletzlichen Rumpf und Unterleib entgegenstreckst.
    Sergh da Teffron hält dir den Zellaktivator vor das Gesicht. »Ist das die Unsterblichkeit, die ich in den Händen halte?«
    Du kannst jetzt jede Einzelheit des Geräts erkennen. Es ist unscheinbar. Ein mattes, metallenes Ei. Ein dunkler Fleck bedeckt einen Teil seiner Oberfläche, verdeckt das Grau. Er erinnert dich an getrocknetes Blut. Doch das kann nicht sein. Die Positronik hätte es da Teffron berichtet.
    Du gibst einen grunzenden Laut von dir, um Zeit zu gewinnen. Und du weißt, dass es sinnlos ist. Egal, welche Antwort du geben wirst, da Teffron wird sie nicht genügen. Er ist frustriert. Er hält eine unwiderstehliche Verlockung in den Händen und kommt zu keinem Entschluss, ob er da Gonozal vertrauen soll oder er zum Narren gehalten oder sogar angegriffen wird.
    »Das verschlägt dir die Sprache, was, Krüppel?« Sergh da Teffron blinzelt. »Ich bin gespannt, wie dir das gefällt ...«
    Er holt aus, aber der Schlag, den du erwartet hast, bleibt aus. Da Teffron hängt dir den Zellaktivator um den Hals.
    Du spürst das Gewicht um deinen Hals. Es wiegt schwerer, als du erwartet hast. Du fühlst in dich hinein. Der Zellaktivator liegt weich auf der Brust. Er ist warm. Die Wärme muss von da Teffron stammen. Sie ekelt dich. Du schüttelst dich, und Stiqs Bahroff, der einen Sinn für Dramaturgie hat, schaltet die Felder zurück, gestattet es dir. Ihm ist klar, dass du das Ei auf deiner Brust nicht abschütteln kannst.
    Dir wird es auch klar. Nach wenigen Augenblicken rast dein Puls, geht dein Atem stoßweise, sticht er in der Brust. Du bist ein Krüppel!, schreit jeder Stich. Du bist kaputt!
    Und dann, unvermittelt, ist der Schmerz verschwunden. Du spürst eine Stärke, die nicht aus dir selbst kommt. Sie ist wie eine Welle. Sie brandet in dir, reißt dich mit. Aus Stärke wird Schmerz, unerträglicher Schmerz. Deine Wahrnehmung verschwimmt. Schemen tanzen vor deinen Augen. Du schreist und ...
    ... findest dich in einer anderen Welt wieder. Es ist warm. Unter dir windet sich ein Fluss durch ein Tal. Sein Wasser ist türkisfarben. Es funkelt. Sanft steigt der Boden von den Ufern an. Wiesen, übersät mit Blumen. Kleine Wälder. Fußwege führen die Hänge hinauf, verbinden Ruinen. Du selbst blickst vom Turm einer dieser Ruinen.
    Ein Gefühl regt sich in dir, das dir unbekannt ist. Die Last deiner gequälten Existenz fällt von dir ab. Frieden – das muss Frieden sein.
    Ein stählernes Rohr schiebt sich über die Brüstung vor dir. Der Lauf eines Präzisionsstrahlers.
    »Ich kriege ihn!«, zischt eine Stimme. Sie spricht Arkonidisch. Und du kennst sie!
    Der Lauf zeigt auf den Platz, der vor einer anderen Ruine liegt. Zwei Männer stehen dort. Arkoniden oder Abkömmlinge. Mehr kannst du nicht erkennen. Sie sind zu weit weg.
    Eine Flamme entsteht in der Mündung des Laufs. Die Waffe ist schussbereit.
    »Nein!«, schreit da eine zweite Stimme. Sie ist dir fremd. »Tun Sie das nicht! Sie ...«
    Doch es ist zu spät. Ein blendender Energiestrahl zuckt aus dem Lauf, taucht die Welt in grelles Weiß ...
    ... und du bist

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