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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ist zum Losschlagen. Wir müssen tiefer in das Herz des Schiffs vorstoßen. Jeder Meter zählt.«
    Crest schluckte, sein Blick wurde starr. »Nein, jede Sekunde zählt.«
    Der Arkonide wirbelte herum. Rhodan schnellte hoch, wollte ihn festhalten. Ein Schlag von der Seite traf ihn, ließ ihn den Fliehenden um eine Handbreit verfehlen. Rhodan fing sich ab, sah aus dem Augenwinkel, was ihn getroffen hatte: Reginald Bull, der ebenso schnell reagiert hatte wie er selbst.
    »Verdammt!«, stöhnte der Freund. »Sag mal, kann es sein, dass du auf derselben Astronautenschule gewesen bist?«
    Rhodan antwortete nicht. Er sah Crest hinterher. Der Arkonide rannte zwischen den sitzenden Menschen hindurch, schlug die Hände beiseite, die nach ihm griffen.
    »Ich zeige es dir, dreckiger Naat!«, brüllte er.
    Köpfe flogen herum. Schlagartig waren alle Augen auf Crest gerichtet. Der Arkonide beschleunigte, rannte direkt auf Toreead zu. Der Naat blieb stehen. Er steckte demonstrativ den Strahler weg, erwartete den Angreifer mit in die Hüften gestemmten Händen.
    Mit einem schrillen Aufschrei sprang Crest den Riesen an. Toreead pflückte den Arkoniden mit einer lässigen Bewegung aus der Luft, als habe ihm ein Kamerad einen Ball zugeworfen. Crests Schrei ging in ein Röcheln über. Toreead schüttelte ihn, hob den Arkoniden hoch, um ihn mit Schwung auf den Boden zu schmettern.
    Plötzlich hielt der Naat ein. Sein harter Griff hatte Crests Hemd aufgerissen. Haut kam zum Vorschein. Bleiche Haut. Und keine Spur von Rippen.
    »Das ist kein Mensch!«, brüllte Toreead. »Das ist ein Arkonide!«
    Der Naat stand breitbeinig da, hielt Crest wie eine Trophäe in die Höhe.
    Sie waren verraten.
    Rhodan brüllte: »Jetzt!«
    Die Menschen sprangen auf, als gehörten sie einem einzigen Organismus an, und stürzten sich auf die Naats und den arkonidischen Offizier.
    Rhodan rannte los. Der schwerere Bull blieb hinter ihm zurück. Ihr Ziel war dasselbe: Toreead.
    Überall in der Halle rannten Menschen und brüllten. Die Naats blieben wie angewurzelt stehen, gaben vor, von dem Aufstand der Zwerge überrascht zu sein. Innerhalb von Sekunden hingen Trauben von zehn, zwanzig, ja dreißig Menschen an den Naats. Sie klammerten sich an die Säulenbeine der Kolosse, hängten sich an ihre langen Arme, suchten und fanden Halt an den Falten der Uniformen.
    Die Naats wehrten sich – vorgeblich – verzweifelt. Menschen flogen, sich überschlagend, durch die Halle, von den langen Armen der Kolosse weggeschleudert. Andere rannten zu den Wänden, nahmen sich Stangen und prügelten mit ihnen auf die Wächter ein. Mit dumpfen Schlägen entluden sich mehrere Strahler. Doch sie waren auf Paralyse gestellt, und die Schüsse verpufften an der Decke.
    Das Schauspiel war perfekt.
    Nur Toreead spielte nicht mit. Der Naat warf sich Crest wie einen Sack über die Schulter, ging in die Knie. Als nur noch drei, vier Schritte Rhodan von Toreead trennten, machte der Koloss einen Satz. Den Menschen, die sich an den Naat geklammert hatten, fehlte die Kraft, sich weiter festzuhalten. Sie fielen zu Boden – und zwischen ihnen kam polternd der schwere Strahler auf, den Toreead hatte fallen lassen.
    Rhodan und Bull rannten ins Leere.
    »Verdammter Mist!«, brüllte Bull. »Was hat er ...?«
    Bull brach ab, als die Absicht Toreeads klar wurde. Der Naat bahnte sich eine Schneise durch die Menschen, erreichte die Traube, unter der der arkonidische Offizier begraben war. Mit der freien Hand fegte er die Menschen beiseite, packte den Arkoniden und warf sich den Mann über die freie Schulter. Toreead stieß einen grollenden Schrei aus, rannte weiter. Eine Schneise bildete sich vor ihm, und einen Herzschlag später hatte der Naat mit den beiden Arkoniden die Halle verlassen.
    »Hilf mir mit dem Ding!«, keuchte Bull. Er hatte sich über den schweren Strahler gebeugt, den Toreead zurückgelassen hatte. »Wir müssen Crest raushauen!«
    »Das bekommen wir nicht hin.« Rhodan sah sich um. Keiner der Naats stand mehr. Die Menschen strömten zu den Ausgängen, ließen ihre betäubten ehemaligen Wächter zurück. Sie würden sich über das Schiff verteilen und sich verstecken.
    »Sollen wir Crest etwa seinem Schicksal überlassen?«, protestierte Bull.
    »Auch wenn das hart klingen mag: Er hat es selbst gewählt.«
    »Ich bezweifle, dass er den Tod sucht.«
    »Ich auch«, pflichtete Rhodan ihm bei. »Crest hat einen Plan. Für sich – und für uns. Los, wir holen uns diesen Atlan da

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