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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Hüften, pflückten die Applikationen von seinem Hemd. Er brachte sie eine nach der anderen an dem ehemaligen Bügel an – und setzte einen Strahler zusammen.
    »Das ist nicht Ihr Ernst? Sie haben eine Waffe eingeschmuggelt! Das ist heller Wahnsinn!«
    »Sie müssen es ja wissen.«
    »Die VEAST'ARK ist das Schiff der Hand des Regenten. Haben Sie eine Vorstellung davon, was das bedeutet?«
    »Ich habe eine klare Vorstellung von Sergh da Teffron bekommen. Die Vogelscheuche ist komplett auf Rang fixiert. Einem einfachen Bordarzt schenkt er ungefähr so viel Beachtung wie einem Möbelstück. Ich war mir ziemlich sicher, dass niemand sich um mich scheren würde.«
    »Und wenn doch? Selbst eine oberflächliche Überprüfung hätte Sie auffliegen lassen!«
    »Das bezweifle ich. Jedes Teil für sich betrachtet verrät nicht das Gesamte.« Manoli drehte die Waffe in Augenhöhe, begutachtete sein Werk. »Und selbst wenn, da Teffron hätte uns von seinem Quasimodo, der ein Faible für das Quälen von verkrüppelten Naats hat, den Hals umdrehen lassen.« Manoli senkte die Waffe wieder, sah mich an. »Aber wenn Sie mich fragen, hat er das sowieso vor.«
    »Er ist nur ein Mensch«, zitierte ich die Worte meines Extrasinns. »Er versteht nicht, was geschieht. Das hier ist zu viel für ihn.« Wieso bist du plötzlich so still?
    Mein Gedankenbruder schwieg. Er gab sich als jemand, der über den Anfechtungen des Lebens stand. Er reizte mich zuweilen zur Weißglut. Und zuweilen, wie in diesem Augenblick, nutzte ich die Gelegenheit, ihn auf den Boden zurückzuholen.
    »Woher haben Sie das?«, fragte ich Manoli.
    »Regs Idee. Er hat Plastiksprengstoff in die STARDUST und anschließend in die AETRON geschmuggelt. Die Waffe selbst ist von Verton-Iror.«
    Dem ehemaligen Stabschef des Despoten? Dem phantasielosen Befehlsempfänger?
    »Sie halten nicht viel von ihm, was?«, erriet Manoli meine Gedanken. »Ich gebe zu, ich hätte eher erwartet, dass er mich nachträglich im Namen des Despoten erwürgt, als er vor unserem Aufbruch zur VEAST'ARK um ein Gespräch unter vier Augen gebeten hat. Aber ich habe mich in ihm getäuscht. Er hat mir dieses Spielzeug aus Geheimdienstkreisen angeboten.« Manoli winkte mit der Waffe.
    »Wieso?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe Monate unter den Topsidern verbracht, aber ich verstehe sie immer noch nicht. Verton-Iror murmelte etwas vom elften Satz der Sozialen Weisung. Vielleicht hat er einfach nicht mit ansehen können, wie wir beide in den sicheren Tod gehen. Auch wenn wir nur Arkoniden sind. Es könnte sein, dass Sergh da Teffrons Auftreten ihm die Augen geöffnet hat. Verton-Iror hat erkannt, wohin der Despot seine Art geführt hat, mit wem die Topsider es zu tun haben ...«
    Es klingt weit hergeholt, aber es ist schlüssig, flüsterte mein Gedankenbruder. Woher sonst sollte Manoli die Waffe haben? Und intelligente Wesen können sich wandeln, selbst wenn sie Echsen sind und ihr Leben lang blind einer Sache gedient haben ...
    Manoli hob die Waffe, streckte den Arm aus und zielte auf einen Punkt an der Wand. Als Zielvorrichtung dienten Kimme und Korn. Unschlagbar primitiv, aber auch unschlagbar unverwüstlich und in dieser Situation ausreichend. Im Nahkampf auf Schiffen trafen selbst Blinde. Die eigentliche Kunst bestand darin, nicht getroffen zu werden.
    Ich räusperte mich. »Manoli, ich will Ihnen nicht die Freude verderben. Aber ich muss darauf hinweisen, dass Verton-Iror ein Bauteil von entscheidender Bedeutung vergessen hat.«
    Manoli senkte die Waffe, packte sie am Lauf und gab den Griff frei. Er war hohl. »Sie haben recht. Das Energiemagazin.«
    Manoli griff in die Hosentasche. Dort zeichnete sich ein zylindrischer Umriss ab. Der Arzt holte ihn heraus. Es war ein Magazin. Manoli schob es in den Griff der Waffe, es rastete mit einem Klicken ein. Ein kaum wahrnehmbares Summen zeigte an, dass die Waffe schussbereit war. In der Mündung flammte ein mattes rotes Licht auf.
    »Jetzt sagen Sie mir nicht, Sie wären mit einem Magazin in der Hosentasche auf die VEAST'ARK spaziert!«
    »Nein, Sie überschätzen meine Chuzpe.« Manoli schüttelte den Kopf. »Lassen Sie es mich so sagen. Ich bin Arzt, ich kenne mich mit dem menschlichen Körper aus.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie sprechen«, entgegnete ich.
    »Nun, der Körper hat mehrere Öffnungen und Höhlen ...«
    Ich verstand. Deshalb hatte Manoli so lange Zeit auf der Toilette verbracht. Der Arzt hatte sich tatsächlich übergeben

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