PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Sayoaard keine unmittelbare Reaktion – wie sollte er auch in seinem komatösen Zustand?
»Es ist ein ... ein Talisman. Er bringt Glück. Ihr Sohn kann Glück brauchen.« Die Worte kamen Crest selbst schal und leer vor. Aber er sprach sie mit so viel Überzeugung, wie ihm möglich war.
Und sie taten ihre Wirkung. »In der Tat«, sagte Novaal. »Das kann er.« Der Naat zögerte kurz und ergänzte: »Ich danke Ihnen, obwohl ich es nicht verstehe.«
Crest murmelte halb abwesend seine Zustimmung. »Das bedeutet mir viel«, sagte er dann und fragte sich, wie es weitergehen sollte. Er hatte Angst vor der Zukunft.
Ein herber Duft hing in der Luft, wohl ein Überbleibsel einer alten Besprechung in diesem Raum. Wer auch immer daran teilgenommen haben mochte, ehe Rhodan und die anderen die VEAST'ARK erobert hatten – der Duft war zurückgeblieben und erinnerte an die Vergangenheit. Die Vergangenheit ließ sich nie völlig auslöschen, irgendwelche Spuren blieben immer zurück.
Perry Rhodan, Reginald Bull, Atlan und Homer G. Adams saßen um einen runden Tisch. Toreead stand daneben; für einen Naat gab es keinen geeigneten Stuhl. Es war schwierig genug gewesen, dass er diesen Raum in der Nähe der Zentrale überhaupt hatte betreten können.
Adams, der gewählte Administrator von Terrania, war sichtlich begeistert von dem Schiff und der Tatsache, nicht nur einen weiteren Arkoniden, sondern auch einen Naat kennenzulernen. »Es gibt so viel zu berichten«, sagte er. »Ich kann offen sprechen?« Er sah Rhodan fragend an. »Das wird womöglich eine Menge Fragen schon im Vorfeld beantworten und Zeit sparen.«
»Selbstverständlich.« Rhodan lächelte. »Aber bitte in Kurzfassung.«
»Thema Mars«, sagte Adams. Er stützte sich mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch ab. Wie so oft trug er ein abgewetztes Jackett, das mit Lederflicken notdürftig repariert worden war. Nicht einmal als Administrator von Terrania hatte er diese Marotte abgelegt. »Es gibt dort Leben. Eine intelligente Pflanzengemeinschaft unbekannter Herkunft. Es erscheint uns als sicher, dass sie sich nicht auf dem Mars entwickelt haben kann. Diese Gemeinschaft kommuniziert telepathisch und nennt sich selbst Santor oder Halbschläfer. Die Telepathin Betty Toufry hält sich mit einigen Begleitern unter dem Vulkan Arsia Mons auf. Dort leben die Santor. Betty versucht, einen dauerhaften Kontakt herzustellen, Vertrauen zu gewinnen ... und überhaupt herauszufinden, was es mit diesen speziellen Pflanzen auf sich hat. Ich habe die Erforschung des Mars vorerst eingestellt, weil die Santor daran Anstoß genommen haben.«
Perry Rhodans Blick wanderte während dieser Worte zu Atlan; falls er mehr über diese Lebensart wissen sollte, ließ der Arkonide sich zumindest nichts anmerken. »Zu jeder anderen Gelegenheit würde ich Ihnen dazu tausend Fragen stellen; aber jetzt sagen Sie uns, was es mit der Venus-Zuflucht und dem Weltraumfahrstuhl auf sich hat!«
»Nichts lieber als das«, reagierte Adams. »Bei meinem ersten Besuch als Administrator hatte mich die Positronik der Station darauf hingewiesen, dass eine Spezialprogrammierung aktiv geworden sei. Die Zuflucht würde der Menschheit ab sofort bei ihrem Vorstoß zu den Sternen zur Verfügung stehen.« Er konnte seine Begeisterung kaum bremsen. »Seit zehn Tagen dient die Zuflucht nun dank arkonidischer Supertechnologie als Orbitalstation eines gigantischen Weltraumlifts! Die Arbeiten daran laufen, es ist noch lange nicht das angestrebte Ziel erreicht. Auf der Erde ist der Lift am Stardust Tower in Terrania verankert. Die Zuflucht heißt nun Terrania Orbital und gilt als offizieller Stadtteil. Dort können überlichtschnelle Schiffe andocken, während Waren zwar langsam, aber kostengünstig von der Erde ins All und umgekehrt befördert werden können.«
Rhodan unterbrach Adams, als dieser eine kurze Pause einlegte, um Luft zu holen; sonst wäre der Redeschwall wohl weitergegangen. »Ich verstehe, dass Sie uns mitteilen wollen, dass Sie einen großen Erfolg errungen haben. Aber ich denke über diese Spezialprogrammierung nach. Atlan ...«
Er wandte sich an den Arkoniden. »Was haben Sie dazu zu sagen?«
Atlan da Gonozal wich seinem Blick nicht aus. »Ich? Was sollte ausgerechnet ich dazu sagen?«
»Sie wissen nicht mehr darüber? Meines Wissens nach unterstand die arkonidische Kolonie Atlantis Ihrem Befehl.«
»Diese Entwicklung sollte für Sie keine Überraschung sein«, sagte Homer G. Adams.
»Das ist es
Weitere Kostenlose Bücher