PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Start der STARDUST gespielt hatte? Über seinen angeblichen Diener-Roboter Rico, der alles andere als das zu sein schien? Rhodan wusste nicht, für wen der Roboter eigentlich agierte und ob Rico über Möglichkeiten verfügte, alles zu erfahren, was Atlan wusste. Besser, er blieb vorsichtig.
»Ich habe mit ter Niidar geredet«, behauptete Rhodan. »Ihm Fragen gestellt, ihn zwingen wollen zu erklären, warum er auf Sie diesen Energiestrahl abgeschossen hat, der Ihnen das Bewusstsein geraubt hat. Es muss ein Betäubungsstrahl gewesen sein.«
»Und was haben Sie erfahren?«
»Nichts«, log Rhodan. »Irgendwann hat sich die Erscheinung des Fremden einfach aufgelöst.« Er hielt dem Arkoniden eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
Der andere ergriff sie nicht. Offenbar zweifelte Atlan an dieser rasch erfundenen Erklärung – kein Wunder. Rhodan wäre es nicht anders ergangen.
Ihn drückte das schlechte Gewissen. Musste er dem Arkoniden nicht die Wahrheit offenbaren. Andererseits – durfte er es? Was, wenn Rico herausfand, dass sein sorgsam verborgenes Geheimnis ans Licht gekommen war? Wenn der Roboter in Atlan und seinem Verstand lesen konnte wie in einem Buch?
»Aber ter Niidar sagte etwas von einem Geschenk?«, fragte der Arkonide. »Von Erkenntnis, die er offenbaren will?«
»Ich fürchte, er war verwirrt.« Rhodan fragte sich, ob Atlan ihm das tatsächlich glauben konnte. »Die Jahrtausende müssen ihm hart zugesetzt haben. Sein Geist hat es nicht ertragen.«
Atlan zögerte und ergriff schließlich doch die Hand, die Rhodan ihm entgegenstreckte. Was der Arkonide wohl dachte? Ahnte er, dass Rhodan log? Wusste er es sogar? Oder entschied er sich, trotz gewisser Zweifel dem anderem gegenüber offen zu sein und ihm zu vertrauen? Wie auch immer – es musste das Verhältnis der beiden Männer für die Zukunft belasten.
Rhodan schüttelte die bedrückenden Gedanken ab. Womöglich interpretierte er in Atlans Verhalten zu viel hinein. »Ter Niidar ist zumindest nicht gefährlich«, sagte er, »und wir haben das Rätsel der Umprogrammierung gelöst. Es droht kein Schaden. Eine gute Nachricht. Kommen Sie mit mir, Atlan ... unsere Aufgabe hier ist getan.«
Fulkar verließ unter Protest den Raum. Der Ara betonte sachlich, dass er nicht gegen den Willen des Patienten oder dessen Vormund handeln wollte, obwohl er die Entscheidung für falsch hielt. Als er durch die Tür in die eigentliche Medostation stürmte, offenbarte er mit einem deftigen Fluch gegen die Sturheit und Borniertheit der Naats seine wahren Gefühle.
Crest, Dr. Manoli, Novaal und der stoisch vor sich hin starrende Sayoaard blieben zurück. Dem Arkoniden gelang es rasch, Novaals Wunsch nach einem Beiboot zu erfüllen. Es kostete ihn nur einige Worte, die er per Funk an Toreead richtete. Der Interimskommandant der VEAST'ARK kam dieser Bitte gerne nach.
Crest überbrachte Novaal die gute Nachricht, aber dabei beließ er es nicht. »Darf ich Sie begleiten, wenn Sie zur Erde fliegen?«
»Sie werden hier an Bord gebraucht, Crest«, erwiderte Novaal. Seit er die Entscheidung über das Schicksal seines Sohnes gefällt hatte, schien er ruhiger und ausgeglichener als zuvor zu sein. »Sie haben genug für uns getan.«
»Ich konnte Ihnen und Ihrem Sohn nicht helfen.«
»Aber Sie haben es versucht. Es muss ein großes Opfer für Sie gewesen sein, Sayoaard den Zellaktivator gegeben zu haben.«
Der Arkonide hielt sich nur mühsam davon ab, das eiförmige Gerät einer unfassbaren Hochtechnologie anzustarren. Er hatte es an Sayoaard weitergegeben, und dabei sollte es bleiben! Er schob alle begehrlichen Gedanken beiseite. »Ich ... ich spüre, dass meine Aufgabe noch nicht erfüllt ist.« Und dass ich in der Nähe des Aktivators bleiben will. »Vielleicht kann ich mehr für Sie tun. Sie haben gesagt, Sie wollen sich mit Sayoaard an einen ruhigen Ort zurückziehen. Wohin genau?«
»Ich werde einen geeigneten Platz finden.«
»Welche Kriterien soll er erfüllen? Ich kenne die Erde inzwischen recht gut.« Crest wischte sich Tränen der Erregung aus den Augenwinkeln. »Sie ist fast zu meiner Heimat geworden. Der einzigen, die ich derzeit habe. Ich kann Sie führen. Sie jedoch kennen sich nicht aus. Es gibt viele Bereiche, die Sie nicht einfach anfliegen können. Die Verhältnisse auf diesem Planeten sind nicht gerade einfach. Sie könnten leicht fremdes Territorium verletzen, ohne es zu wollen. Die Gesellschaft steht mitten in einem Umbruch, selbst wenn sich vieles
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