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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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das eher einem Zähneblecken glich.
    »Das Ambiente lässt überhaupt etwas zu wünschen übrig«, sagte Denistra da Imtir. »Warum spielt keine Band? Haben Sie wenigstens eine gute Show? Das bisschen Licht da auf der Bühne beleidigt meine Augen. Für ein Sirlon-Dá ist das ziemlich anspruchslos.«
    Oha. Eine Nöama, dachte Talamon. Er benutzte die Abkürzung für nörgelnde alte Damen mit Ansprüchen. In der Regel waren sie arkonidisch wie Denistra.
    »In einer Tonta wird es eine künstlerische Darbietung geben, die sicher auch Ihrem Geschmack entspricht«, sagte Talamon mit gebotener Freundlichkeit. »Kann ich bis dahin etwas Gutes für Sie und Ihren Ziehsohn tun?«
    »Ein genießbares Getränk wäre ein Anfang«, sagte Karhun. Er hatte ein edles, weich geschnittenes Gesicht. Seine Kleidung war teuer und saß perfekt. Wertvoller Kristallschmuck brachte seine geflochtenen weißen Zöpfe zum Glitzern. Wahrscheinlich war er schon beim ersten Schrei in mit Duftkugeln parfümierte Tücher gewickelt worden. Verzogenes Gör.
    Elnatiner mischte sich ein. »Das Gör ist ein begabter Trinsitin-Spieler. Allerdings kann er die Virto-Tasten aufgrund eines Unfalls nicht mehr optimal bedienen. Auf Isinglass erhoffen sich die beiden Heilung.«
    Talamon orderte einen seiner besten Weine, zog weiter und brachte auch das letzte Gespräch hinter sich. Dann stand er endlich vor Belinkhar. Das blaue Rantiklon betonte den schlanken Körper und ihre Augenfarbe hervorragend, doch es verblasste neben ihrem Lächeln. Wärme breitete sich in Talamons Brust aus. Am liebsten hätte er Belinkhar aus der Sitzbucht gezogen und seine Wange an ihre gelegt. Es war lange her, dass sie einander das letzte Mal geliebt hatten.
    »Herzlich willkommen an Bord der IMH-TEKER«, sagte er mit einer angedeuteten Verneigung. »Ich hoffe, der bisherige Flug verlief angenehm. Haben Sie die Transition gut überstanden?« Mit Schadenfreude sah er auf den breitschultrigen Kerl, den Belinkhar bei sich hatte. Sicher hatte sich der unerfahrene Mann übergeben.
    Bis auf seinen Namen, ein paar Details und dass er Belinkhar wichtig war, wusste Talamon wenig über diesen Perry Rhodan. Belinkhar hatte von einer geheimen Mission gesprochen, aber nie davon, dass sie mit ihrem Schützling derart vertraut war. Der Blick, mit dem Belinkhar Rhodan bedachte, zeigte ihr Interesse überdeutlich.
    Rhodan hob den Kopf und sah ihn offen an. Etwas an diesem Blick berührte Talamon. War es die Intelligenz, die darin lag, das Mitgefühl? Oder die Wachsamkeit, verbunden mit offener Neugierde, die sie gleichzeitig ergänzte und ihr entgegenstand? Es missfiel ihm, eine solche Konkurrenz zu haben.
    »Ich habe den Sprung erstaunlich gut verkraftet, danke!«, sagte Rhodan.
    Zu Talamons Überraschung machte Rhodan den Eindruck, die Wahrheit zu sagen. Im Gegensatz zu anderen Passagieren sah der Freund Belinkhars frisch und ausgeruht aus, hatte weder Schatten unter den Augen noch die Blässe eines Mannes, der seinen Mageninhalt erst kürzlich von sich gegeben hatte. »Bestens«, sagte er spröde. »Und wie geht es Ihnen, Handelsmatriarchin Sibelh?«
    »Hervorragend. Halten Sie sich bitte nicht mit uns auf, Sirlon Talamon. Sie haben immer noch drei Tische vor sich und jede Menge zu tun. Wir wollen Ihre wertvolle Zeit nicht über Gebühr strapazieren.«
    Talamon zwang sich zu einem Lächeln, das noch verbissener ausfiel als gegenüber dem verzogenen Gör. Biest-Biest-Biest!

8.
    Perry Rhodan
    Beobachtungen
     
    Rhodan bemerkte die Spannung, die in der Luft lag. Er vermutete, dass Belinkhar und Talamon in irgendeiner Form eine besondere Beziehung verband. Schließlich hatte Belinkhar dem Kommandanten durch die Einweihung in ihre und Rhodans Pläne viele Leben anvertraut.
    Das Lächeln Talamons glich einer Grimasse. »Ein wenig Zeit habe ich noch. Möchten Sie mir nicht berichten, wie es Ihnen in den letzten Jahren ergangen ist, meine Teure? Immerhin sind Sie schon einmal mit mir geflogen.«
    »Daran erinnern Sie sich? Ihr Gedächtnis ist phänomenal. Aber viel zu berichten gibt es nicht. Ich habe auf der AMONTAL meine Arbeit verrichtet und meiner Sippe Profit beschert. Lassen Sie uns schauen, was die Zukunft bringt.«
    Rhodan sah unauffällig von Belinkhar zu Talamon. Es war offensichtlich, dass zwischen den beiden etwas lief oder gelaufen war. Vielleicht handelte es sich bei Talamon sogar um Belinkhars Ehemann, wenn es so etwas bei den Mehandor überhaupt gab. Einmal mehr fiel Rhodan auf, wie wenig

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