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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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er über seine Verbündete wusste.
    Wie zufällig streifte Belinkhars Hand Rhodans Arm.
    Talamons Blick sprach Bände. »Mit Sicherheit viel Gutes. So, wie ich Sie einschätze, finden Sie sich leicht mit Neuem zurecht.«
    »Wer möchte schon zum Fossil werden? Abenteuer halten jung.«
    »Wenn sie einen nicht umbringen. Manchmal ist das geregelte Leben den Ausschweifungen ...« Der Ausdruck in Talamons Gesicht änderte sich. »Entschuldigen Sie mich. Ich habe etwas vergessen. Eine dringliche Angelegenheit. Aber keine Sorge. Eine Kleinigkeit.« Er wandte sich ab und ging eilig durch das Restaurant Richtung Antigravschacht.
    Auf der Bühne tauchte ein quallenartiges Geschöpf auf, das sich bläulich zu verfärben begann.
    »Xisrapische Farbspiele«, sagte Belinkhar anerkennend. »Sehr beliebt.«
    Rhodan sah Talamon nach. »Er sah nicht aus wie jemand, der sich plötzlich an etwas erinnert. Das war ...« Er überlegte. »Talamon hat etwas gehört . Und mir ist zuvor bereits aufgefallen, wie ausführlich er sich mit den Gästen in der Nebenbucht über Persönliches unterhalten hat. Wer souffliert ihm?«
    »Sie sind ein guter Beobachter. Tatsächlich ist es Elnatiner, der mit ihm verbunden ist.« Belinkhar senkte die Stimme und beugte sich vertraulich zu ihm. »Da ist etwas im Tunnel«, flüsterte sie. »Wir sollten uns möglichst bald zurückziehen und dem nachgehen. Vielleicht hat es eine Bedeutung.«
    Ob sie auf den Celista anspielte? Rhodan hoffte es nicht. Er nickte, um sein Einverständnis zu signalisieren. Dann sah er gebannt auf das Wesen in der angehobenen Raummitte, das nun in malerischen Gelbtönen zerlief. Die Auflösung hatte etwas zutiefst Beunruhigendes und war gleichzeitig von einer schwer zu fassenden Schönheit. Rhodan musste an die Vergänglichkeit des Seins denken. Ob die anderen Gäste im Raum ähnliche Empfindungen hatten? Als Belinkhar nach wenigen Minuten des Wartens aufstand, wandte er den Blick mit Bedauern ab.

9.
    Talamon
    Der Hilferuf
     
    »Habt Erbarmen mit meiner Seele!«, erklang die flehend intonierte Stimme einer Maschine.
    Talamon hörte den Notruf fassungslos. »Ich hätte nie gedacht, dass mir das einmal passiert ... Trotz aller Berichte und ... es ist ... einfach unglaublich.«
    Elnatiner senkte die Fühler. »Was ist unglaublich? Dass wir den automatischen Notruf trotz der Entfernung empfangen und die Kapsel geortet haben?«
    »Keine Scherze!« Talamon starrte auf das Bild, das sich im Holo bot. Eine winzige Energiequelle wurde von den Ortern angezeigt, kaum größer als ein Janklui-Flitzer. Elnatiner und er hatten das Schott der Zentrale verriegelt. Die Entdeckung war zu brisant, um sie vorschnell mit der Mannschaft zu teilen. »Dieser Moment ist heilig.«
    »Das war kein Witz«, beteuerte Elnatiner. »Die Wahrscheinlichkeit eines hundertprozentig exakt arbeitenden Systems auf beiden Seiten mit korrekter Ortung ist in diesem Fall in etwa so niedrig bis unglaubwürdig wie das Auffinden eines Ausgespuckten.«
    Talamon zoomte das Bild heran und las die im Holo übermittelten Daten. Die Kapsel an sich war nicht mehr als ein schimmernder Schweif auf der Darstellung. »Das Ding hat nahezu Lichtgeschwindigkeit. Wer auch immer da an Bord ist, für ihn vergeht so gut wie keine Zeit. Wie lange er wohl schon da drinsteckt?«
    »Eine nebensächliche Frage.« Elnatiner stakste zum Mosaik Volats, ging in die nach vorne knickenden Knie und legte eine seiner spinnenartigen Hände darauf. Sobald er die dreidimensionale Darstellung berührte, wurden seine Fühler ruhiger. »Was werden wir tun? Ich sehe eine große Gefahr darin, diesem Hilferuf nachzugehen. Das ist ... wie nennst du es gleich? Eine Wunderkanone?«
    »Eine Zauberschale. Aber was sollte Furchtbares in dieser Kapsel stecken? Sicher handelt es sich um jemanden, der eine Transition nicht vertragen hat und bei einer weiteren gestorben wäre. Stell dir das vor: Du sitzt zwischen den Sternen fest, kannst weder vor noch zurück, und deine einzige Möglichkeit ist eine Rettungskapsel wie diese. Low-Tech, ohne Chance auf Rettung in deiner Zeit. Du fliegst eine fremde Welt an, auf der niemand dich kennt und von der du nicht weißt, ob du sie je erreichen wirst. Was für eine arme Seele muss da an Bord sein?«
    »Es kann sich auch um einen unechten Ausgesetzten handeln. Jemanden, den sie unter dem Vorwand einer Transitionsintoleranz loswerden wollten und deswegen in eine der Notkapseln gesteckt haben.«
    »Unwahrscheinlich.«
    »Das Letzte, was

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