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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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konzentrischen Kreisen dem Mittelpunkt mit der nach oben gefahrenen Bühne näherte. Zu seinem Ärger bemerkte er zu spät, dass Belinkhar zusammen mit einem viel zu gut aussehenden Begleiter nah am Bühnenrand auf einem der besten Plätze saß.
    Dieses Biest. Sie kennt meine Runde. Das hat sie mit Absicht gemacht!
    »Bitte?«, erklang die irritierte Stimme Elnatiners in seinem Innenohr. »Welches Biest? Nach meiner Informationsgrundlage handelt es sich bei den Individuen an Bord ausschließlich um Humanoide.« Talamon hielt einen Fluch zurück. Das Ara-Implantat hinter seiner Schläfe hatte den exakt ausformulierten Gedanken unabsichtlich an das Gerät in Elnatiners Kopf übertragen. Das Implantat bestand aus je zwei Komponenten und machte es möglich, dass sie sich heimlich verständigen konnten, ohne sich im selben Raum aufzuhalten. Das Implantat ist ein Prototyp, sündhaft teuer, und aus noch nicht geklärten Gründen funktionierte die Übertragung nicht zwischen zwei Arkoniden oder deren Abkömmlingen. Während Talamon Elnatiner Gedanken sendete, ertönte dessen Stimme in einem winzigen Lautsprecher in Talamons Innenohr.
    Vergiss es.
    »Du bist schon wieder unkonzentriert. Bitte reiß dich zusammen. Wenn ich deinetwegen Fühlermigräne bekomme, musst du allein zurechtkommen.«
    Talamon ersparte dem Volater eine exakt gedachte Antwort – sie wäre unfreundlich ausgefallen. Stattdessen trat er an die erste Tischgruppe, an der vier ältere Damen saßen, allesamt Mehandor und eine davon dermaßen markant-männlich, dass er kurz zweifelte, ob sie tatsächlich eine Frau war. Es lag nicht nur an ihrer Größe und den kantigen Gesichtszügen, sondern auch an der energisch-triumphierenden Art, mit der sie die Arme und den Kopf bewegte. Ganz wie ein Janklui-Rennfahrer im Tunnel der Sieger. Wie alt sie wohl war? Zweihundert?
    »Herzlich willkommen! Vielen Dank, dass Sie mich und mein Schiff beehren. Bei so viel Grazie weiß ich kaum, was ich sagen soll. Meine Lieben, Sie strahlen mit den Sternen um die Wette!«
    Die drei Damen kicherten geschmeichelt. Vor ihnen stand der halb geleerte Begrüßungstrunk, der die Stimmung allgemein lockerte und die Gäste empfänglicher für Schmeicheleien machte.
    »Sie sind aber ein Charmeur«, sagte die Markante. »Ganz wie mein lieber Sinkh.«
    »Sie heißt Fintah«, soufflierte Elnatiner in Talamons Ohr. Der Volater saß in der Zentrale und hatte Zugriff auf sämtliche Informationsdateien. »Eine Tante von Haklui Bersinkh, dem Verwalter von Sektor F.«
    »Oh, werte Fintah«, griff Talamon die Worte Elnatiners dankbar auf. »Ich halte große Stücke auf Ihren Neffen. Ein guter Mann. Solche wie ihn braucht KE-MATLON.«
    Sie lächelte stolz und zeigte dabei gelbe Zähne. »Und so schnittig, nicht? Ich habe ihm immer gesagt, er solle sich für das Mediennetz melden oder als Gespinstsprecher bewerben. Zum Glück war er dickköpfig und hat nun einen der verantwortungsvollsten Posten!«
    »Oh ja.« Talamon schielte zu Belinkhar hinüber. Warum beugte sie sich so vertraulich zu diesem Rhodan vor? Lief da mehr zwischen den beiden, als ihm Linkhar bisher erzählt hatte? Biest, dachte er wieder. Auch das macht sie bloß, um mich zu ärgern. Sie weiß genau, dass ich sie beobachte.
    »Welches Biest verursacht Ärger? Geht es wieder einmal um deine mir unverständliche Libido?« Elnatiner klang ungehalten. »Welches der vier Weibchen hast du denn diesmal zum Paarungsakt auserkoren? Fintah?«
    Talamon ignorierte ihn und wechselte weitere Worte mit Fintah und ihren Begleiterinnen. Beschwingt ging er zu den nächsten Gästen, einem männlichen Mehandorpaar, von denen einer einen Stützanzug trug. Mehrere der im Raum Anwesenden hatten Leiden, die entweder offensichtlich oder gut verborgen waren. Das Ziel der Reise stellte die Medowelt Isinglass XIV dar, auf der die beste medizinische Versorgung für verschiedenste Arten angeboten wird.
    So unattraktiv die Alte gewesen war, so hübsch muteten die beiden jungen Kerle an. »Willkommen, Hanikuh und Tosthir«, sagte Talamon überschwänglich, mit etwas Informationsnachhilfe von Elnatiner. »Ich habe Ihre Klettergänge gesehen, Tosthir. Beeindruckend, wahrhaftig spektakulär. Besonders auf Elui drei.«
    Der Kletterprofi verzog das Gesicht. »Und immer ohne Antigravsicherung«, sagte er mit einer anrührenden Mischung aus Sarkasmus und echter Heiterkeit, die ihm den Charme eines sympathischen Helden verlieh. »Weiterempfehlen kann ich's nicht.« Er klopfte

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