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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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eine Spur zu lang, um wirklich einem irdischen Tier zu gehören.
    »Kommen Sie«, zischte Belinkhar. »Bevor Elnatiner aus seiner Fühlerbewusstlosigkeit erwacht und allen anderen den Hintern aufreißt. Er hasst es, Angst zu haben, und er ist niemand, der seinen Ärger für sich behält.«
    Endlich löste sich Rhodan vom Anblick des Wesens. Seine Knie gaben ein Stück nach, als er den ersten Schritt Richtung Schott machte. Sein Herz hämmerte noch immer.
    Sie verließen den Hangar. Ehe sie den Antigravschacht zu den Passagierdecks erreichten, sirrte Elnatiners Stimme hinter ihnen wie eine peitschende Windböe los.

11.
    Talamon
    Der Purrer
     
    »Ich habe dir gesagt, dass es gefährlich ist!«, zeterte Elnatiner. »Du hast ein Monstrum an Bord geholt. Eine Bestie!«
    »Ganz ruhig, Kleiner. Ob der Purrer ein Monster ist oder nicht, werden wir sehen.« Talamon wandte sich an Farekh. »Schick die Leute vor den Hangar und warte draußen.«
    »Geht klar.« Farekh schien erleichtert, aus der unmittelbaren Nähe der übergroßen Raubkatze verschwinden zu können.
    »Was hast du vor?«, fragte Elnatiner mit peitschenden, sich hektisch verfärbenden Fühlern.
    »Ihn aufwecken, was sonst. Ich habe ein paar Fragen.«
    »Aufwecken, bist du verrückt geworden? Denkst du etwa ernsthaft darüber nach, dieses ... Ding bei uns aufzunehmen? Deine Neugierde wird uns noch alle in die Sonnenbarke bringen. Du solltest den Purrer ins Weltall schießen, bevor es zu Komplikationen kommt, die dich die Fühler kosten! Was, wenn er nicht nur gefährlich ist, sondern tatsächlich Gedanken lesen kann? Du weißt, dass man viel über Purrer erzählt. Willst du ein Wesen um dich haben, das deine Geheimnisse lüften kann?«
    »Tief durchatmen, okay? Ich habe das Kätzchen nicht an Bord geholt, um es sofort wieder wegzuschicken. Wer weiß – vielleicht hat es etwas Interessantes zu erzählen.« Er hob den Strahler in seiner Hand. Das Energiemagazin schimmerte matt hinter durchsichtigem Kunststoff.
    Langsam ging Talamon auf den Purrer zu und kniete sich hin. Sein Magen bildete einen harten Klumpen. Neben den beeindruckend scharfen Krallen gaben besonders die Zähne Anlass zur Vorsicht. Ein Biss konnte ihm glatt einen Arm abtrennen. Rhodan hatte verdammtes Glück gehabt.
    Behutsam streckte Talamon die freie Hand nach dem nachtschwarzen Fell aus. Er gab der Versuchung nach, es zu berühren. Elnatiner stieß hinter ihm dissonante Laute aus, die Talamon ignorierte. Der Volater würde sich wieder beruhigen. »Weich wie die Sünde. Dieses Wesen ist durch und durch faszinierend. Hast du diese Augen gesehen, Elnatiner? Das Gold und Schwarz? Die Muskeln und den Glanz der Haare? So schön und so tödlich.«
    »Ich habe mehr auf die Krallen und Zähne geachtet.«
    Talamons Leute verließen den Hangar. Er, Elnatiner und der Purrer blieben zurück. Talamon wandte sich an die RT-Einheit, die seit dem Scannen der Kapsel im Hintergrund stand. »431, komm rüber. Ich habe eine Aufgabe für dich.«
    Der Roboter rollte zu ihnen und verharrte vor Talamon. »Wie kann ich dienlich sein?«
    »Behalt die Katze unter Kontrolle, während ich mit ihr spreche. Du wirst sie festhalten und betäuben, falls sie sich gegen deinen Griff wehrt. Und nun gib ihr etwas, das die Paralyse neutralisiert.«
    »Verstanden.« Der Roboter klappte seine Beine zusammen, setzte sich neben dem reglosen Tier auf das Gitter und verlängerte seine Arme zu übergroßen Schraubstöcken. Er umklammerte den Purrer. An seiner Kunststoffhand leuchtete ein orangefarbenes Licht auf. »Injektion verabreicht. Patient erwacht.«
    Elnatiner stelzte einige Schritte zurück. »Ob er weiß, wo sich Volat befindet?«
    »Sonst hast du keine Sorgen?«
    »Nur solche, die du mir machst.«
    Die Vorderläufe des Purrers zuckten. Unter dem Fell arbeiteten Muskelstränge. Krallen schabten beim Zusammenziehen mit einem unangenehmen Laut über das Metall. Das Tier hob den Kopf und ließ ihn wieder sinken, wie jemand, der merkt, dass er sich an einer zu schweren Last versucht. Es stieß ein Wimmern aus.
    »Ob er überhaupt begreift, was mit ihm los ist?«, fragte Elnatiner. »Wer weiß, ob er das Konzept von Paralysestrahlern versteht. Es fühlt sich krank, aber das ist es nicht.«
    »Beeindruckend.« Talamon grinste. »Ich glaube, du hast dich gerade eben das erste Mal effektiv in ein anderes, fühlendes Lebewesen hineinversetzt, Kleiner. Ich dachte immer, die Empathie wäre dein Todfeind. Es geschehen Zeichen und

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