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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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vielen neuen Eindrücke mussten sich erst einmal setzen. Außerdem beschäftigte ihn die Nachricht, die Belinkhar ihm auf dem Rückweg aus dem Hangar überbracht hatte. Talamon hatte ihr die Besonderheiten des Tages per Kommunikator gemeldet, und Rhodan fürchtete, dass sie tatsächlich mit einem Celista an Bord zu tun haben könnten. Besonders der Vorfall in der Nähe der Tiefschlafkabinen gab ihm zu denken. »Ich glaube, meine größte Furcht ist die vor dem Imperium. Ich möchte morgen gern mit diesem Gintekh sprechen, der bei den Schlafkapseln bewusstlos zusammengebrochen ist. Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?«
    »Gintekh hat morgen Küchendienst. Was erhoffen Sie sich von einem Gespräch?«
    »Hinweise. Was, wenn er durch einen Celista außer Gefecht gesetzt wurde?«
    »Selbst wenn, werden wir damit umgehen können.«
    »Sie sind sehr zuversichtlich.«
    »Und Sie sorgen sich zu viel. Falls ein Agent an Bord ist, wissen das nur wir und bestenfalls seine Mehandor-Verbindungsleute auf dem Gespinst. Nach oben ist mit großer Wahrscheinlichkeit nichts weitergegangen. Wir haben gute Chancen, einen Agenten im Ernstfall zu stellen und ihn daran zu hindern, uns auszuliefern.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Die Technik und meine Beziehungen. Die IMH-TEKER ist nicht zufällig von der Rastineh-Röhre aus gestartet. Sollte ein Celista versucht haben, von dort aus eine Meldung an den Hyperfunksender der Station abzugeben, ist das misslungen, ohne ihm eine Fehlermeldung anzuzeigen. Jede Nachricht aus der Rastineh wurde abgefangen und überprüft.«
    »Das beruhigt mich tatsächlich.« Obwohl Rhodans Glieder sich bleischwer anfühlten, richtete er sich auf. »Was wissen Sie über die Celistas? Hatten Sie je mit ihnen zu tun?«
    »Ja.«
    Die Antwort überraschte Rhodan. Er wartete.
    Belinkhar setzte sich in den Schneidersitz. Der warme goldene Schein der gedimmten Beleuchtung brachte die Röte ihrer Locken stärker hervor. Ihr Gesicht bekam einen reumütigen Ausdruck. »Ich musste einmal einen Celista decken. Er hatte sich als Passagier an Bord der IRAT-DOR geschlichen und dafür den Platz eines Nham eingenommen. Den hatte er auf dem Gespinst in einer Privatwohnung gefangen gehalten und manipuliert. Ich, Etztak und Remkher mussten dafür sorgen, dass der Rückaustausch unauffällig vonstattenging. Der Gefangene befand sich bei der Übernahme in einem furchtbaren Zustand. Dehydriert, mit den Nerven am Ende und völlig verängstigt. Damals war ich so empört, dass ich dem Imperium am liebsten die Zusammenarbeit verweigert hätte, aber dem Imperium widerspricht man nicht so leicht. Außerdem war der Celista erfolgreich. Zwar habe ich ihn niemals zu Gesicht bekommen, aber laut Reekha da Tinsul hat er zwei arkonidische Verräter überstellt und einen getötet.«
    »Getötet? Will das Imperium seine Feinde nicht lebend?«
    »Nicht jeden Feind, Rhodan. Der Regent hat seine Listen. So sagt man.«
    Rhodan fror plötzlich. Ob auch er, Crest und Thora auf einer solchen Liste standen?
    »Ich habe Sie erschreckt«, sagte Belinkhar. Sie breitete die Arme in der Geste der Entschuldigung aus.
    »Mir ist bloß kalt.«
    »Es ist mehr als das. Sie haben Angst. Es ist klug, Angst zu haben. Aber unklug, nach ihr zu handeln. Furcht ist ein miserabler Schatten.«
    »Sie meinen, ein schlechter Ratgeber?«, vergewisserte sich Rhodan. Der »Schatten« war der Ratgeber einer Matriarchin oder eines Patriarchen.
    »Ja. Bleiben Sie wachsam. Und halten Sie sich von dem Purrer fern. Alles andere findet sich.«
    »Sie sagten, der Purrer sei ungefährlich. Warum soll ich mich dann von ihm fernhalten?«
    Belinkhar senkte die Stimme. »Ich habe so viel gehört, Rhodan. In meiner Zeit als Fremdgeherin bin ich überall im Imperium herumgekommen. Vielleicht ist es Unsinn, aber ich will es Ihnen erzählen. Eines der vielen Gerüchte um die Celistas besagt, dass sie nicht immer selbst töten. Es gab einen berühmten Celista: Zirtan da Restar, Kolonialarkonide von Destonijen in der Peripherie des Imperiums. Er ist eine Legende und diente dem letzten Imperator. Angeblich sollen ihm viele andere Celistas nacheifern und sich sogar wie er kleiden. Dieser da Restar hat gern niedere Intelligenzwesen benutzt, um seine Feinde aus dem Weg zu schaffen. Er hat sie beeinflusst. Erpressung, Hypnose, Medikamente, Hirnimplantate – suchen Sie sich eine Horrorversion aus. Jedenfalls soll er auf diese Weise über hundert Arkoniden und Mehandor zu Fall gebracht haben. Alles im

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