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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Muskeln. Er versuchte, sich zu strecken. Rhodan sah sein schmerzverzerrtes Gesicht und die schweißfeuchte Stirn. Bald würde der andere den Kampf gegen den Schwächeanfall gewonnen haben. Dann war es aus. Ehe der Gegner sicher stand, fuhren Rhodans Arme vor. Atir kanninlon. Ich suche das Schwache.
    Rhodan packte mit beiden Händen den kleinen Finger des Celistas und die drei neben ihm, zerrte beides mit aller Gewalt auseinander. Gleichzeitig stieß er dem anderen heftig das Knie in den Unterleib. Der Knochen in seiner Faust brach mit einem vernehmlichen Knacken.
    Der Celista stöhnte, sackte in sich zusammen.
    Amarit. Ich setze nach, dachte Rhodan. Akat Jantinlon. Ich gehe in den Rücken. Jentinlon. Kontrolle.
    Aber sein Gegner ignorierte den Schmerz, trat gegen Rhodans Knie und befreite seine Hand.
    Sofort deckte Rhodan ihn mit Schlägen ein, gab ihm eine immer gleiche Kombination von Haken und Geraden und trat dann in der Drehung zu. Er traf den Magen des Gegners, doch der blieb vornübergebeugt stehen, packte blitzschnell Rhodans Knöchel und riss ihn hoch.
    Rhodan taumelte zurück, beeilte sich, den Fuß wieder auf den Boden zu bekommen, ehe er stürzte.
    Der Celista richtete sich auf, schlug mit beiden Armen zu. Er schrie, als seine beiden Handkanten Rhodans Hals links und rechts trafen. Der kleine Finger hing in einem unnatürlichen Winkel herab. Ein Wimmern kam aus seinem Mund. Er geriet ins Taumeln.
    Rhodan nutzte die Schwäche des anderen, um zurückzuweichen. Die Schläge auf seinen Hals ließen ihn schwanken. Er öffnete die Lippen und keuchte. Ihm wurde schwindelig. Der Blutfluss in den Adern stockte. Er torkelte nach hinten, fort von dem Bein, das nun nach seinem Knie trat. Die blauen Augen des Celistas verschwammen vor ihm, verdoppelten sich und glitten ein Stück auseinander. Rhodan blinzelte. Seine Schritte auf dem Boden klangen leiser. Ein dumpfes Pochen wollte seinen Kopf zum Platzen bringen.
    Bloß nicht stehen bleiben, ermahnte er sich. Bloß nicht stürzen.
    Watte packte sein Gehirn ein, machte jeden Gedanken langsam. Rote Punkte tanzten vor Rhodan. Er fühlte sich wie ein Taucher, der in einer dunklen Höhle unter Wasser die Kontrolle über seinen Gleichgewichtssinn verlor.
    Der Celista presste die gesunde Hand gegen den Nacken. Sein Gesicht war bleich, vor Wut und Entschlossenheit zur Grimasse verzogen. Schritt um Schritt holte er auf.
    Rhodan stützte sich an der Wand ab, stolperte Richtung Antigravschacht zu. Er schaffte es, sein Tempo trotz des Schwindels zu verdoppeln. Der Eingang kam näher. Nur noch wenige Meter, dann würde er ihn erreichen, und damit ein sicheres Deck. Irgendwo, wo andere waren, die ihm helfen konnten.
    Rhodan blickte über die Schulter. Hinter ihm blieb der Celista zurück. Der Agent stürzte auf ein Knie, übergab sich röchelnd.
    Endlich erreichte Rhodan den Eingang. Gleichzeitig zischte es hinter ihm. Stechender Schmerz raste durch sein Bein. Rhodan schrie. Er fiel. Panik stieg in ihm auf.
    »Was ...?« Er sah hinab auf seinen Unterschenkel mit der zerrissenen Hose. Ein Unterteller mit einem Rand so scharf wie eine Rasierklinge steckte in seiner Wade. Gut ein Drittel hatte sich in sein Fleisch gebohrt. Blaugoldene Muster zogen sich über die Tellerfläche. Ein Blutrand sammelte sich, als ob die Farben Blau und Gold erst mit Rot eine Harmonie ergäben.
    Der Celista schleppte sich näher, stützte sich wie Rhodan beim Gehen ab.
    Rhodan kam in eine sitzende Position und zog die Knie an. Schweiß brach ihm aus allen Poren. Seine Armmuskeln zitterten vor Anspannung. Seine Wade brannte, als läge sie in Säure. Noch immer verschwamm der Gang vor ihm, verwischte die Wand in grauschwarzen Schlieren. Er robbte rückwärts zum offenen Zugang. Er erreichte die Schwelle, als der Celista ihn einholte, sich nach vorn warf und nach seinem Fußgelenk griff.
    Trotz der rasenden Schmerzen zog Rhodan den Fuß fort. Er belastete das unverletzte Bein, kam ein Stück nach oben.
    Der Agent umschlang seine Hüfte, schleuderte ihn herum. Rhodan packte die Arme des Gegners, versuchte, ihn von sich wegzudrängen, doch seine Gegenwehr blieb wirkungslos. Er krachte mit dem Gesicht voran auf den Boden, der Celista hockte in seinem Rücken und riss Rhodans Kopf zurück.
    Verzweifelt bäumte Rhodan sich auf, wollte den Gegner abwerfen. Vergebens.
    Vorbei. Er spürte die Kraft in den Armen des anderen, schloss die Augen, hielt den Atem an. Der Celista riss Rhodans Kopf zurück, sodass schmerzhafte

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