PR NEO 0038 – Der Celista
Atlan hinauswollte. »Er ... Der Celista hat den Jungen? Er hat seinen Platz an Bord eingenommen?«
Denistra blickte von ihm und Atlan fort. Mehr Beweise brauchte Talamon nicht.
»Wo ist der Agent?«, fragte er eindringlich. »Ich verspreche, wir tun alles, Ihren Jungen zurückzuholen, aber Sie müssen uns helfen!«
Die Arkonidin verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ich sage nichts! Ich kann nicht!«
Talamon aktivierte das Ara-Implantat. Er richtete seine Gedanken konzentriert an Elnatiner. Kleiner, habt ihr Rhodan, Crest und den Purrer lokalisiert?
Die Antwort kam prompt. »Crest ist in seiner Kabine. Den Purrer habe ich noch nicht. Aber Rhodan ist mit Gintekh bei den Tiefschlafliegen.«
Gintekh? Wieso mit Gintekh?
»Warte, die ... die Optik friert eben ein!«
Die Optik fror ein? Hatte sich der Celista daran zu schaffen gemacht? Das bedeutete ...
Elnatiner, das ist nicht Gintekh! Das ist der Celista! Er hat sich als Gintekh getarnt, um an Rhodan heranzukommen. Er will Rhodan umbringen! Talamon ließ die Waffe sinken. Schweißtropfen sammelten sich auf seiner Stirn. »Kommen Sie, Geramor, wir müssen zu den Tiefschlafliegen!«
Atlan drehte sich sofort zu ihm um und lief los.
Ein Gedanke durchzuckte Talamon. Klar genug, dass Elnatiner ihn auffangen konnte. Transition! Wir müssen sofort in Transition gehen!
»Was?«, kam die verwirrte Antwort.
Talamon ignorierte die Frage. Er sandte den Gedanken mit aller Härte an das Ara-Implantat. Transition! Verringer die Distanz, damit du springen kannst! Sofort!
Dieses Mal fielen die mündliche Warnmeldung sowie das Herunterzählen aus. Einzig der schrille Ton des Transitionsalarms durchstieß das Schiffsinnere. Sie sprangen.
»Was zum ...« Atlan griff sich in den Nacken, geriet aus dem Tritt und stürzte mitten im Rennen. Er rollte sich ab und kam auf dem Rücken zum Liegen.
Talamon taumelte gegen die Wand. Die Entzerrung hämmerte wie mit einer Metallröhre auf seinen oberen Rücken ein. Schmerz tobte in jeder Zelle seines Gehirns. In einiger Entfernung hörte er Schreie. Etwas fiel scheppernd zu Boden. Ich kann nur hoffen, dass der Sprung rechtzeitig kam und sich das gelohnt hat, dachte Talamon inständig. Er wusste, dass Rhodan auch die zweite Transition ungewöhnlich gut überstanden hatte. Wenn es bei diesem Sprung ähnlich war, hatte Rhodan dem Celista mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas voraus. Hoffentlich konnte der Mensch dadurch einen Vorteil gewinnen.
24.
Belinkhar
Der Purrer
Belinkhar hetzte durch die Gänge in Richtung der Tiefschlafliegen, als die Transition erfolgte. Sie hatte das Gefühl, für eine Sekunde in die Luft gehoben zu werden; ihr Magen zuckte, und das Zwerchfell zog sich schmerzhaft zusammen. Sie prallte gegen die Wand, begriff einen Moment nicht, wo oben und unten war. Zitternd blieb sie stehen.
»Elnatiner, was soll das?«
»Anweisung von Talamon«, kam es monoton aus dem Gerät an ihrem Handgelenk.
»Na wunderbar!« Kopfschmerzen quälten Belinkhar. Sie hatte das Gefühl, ihr Schädel müsste zerplatzen. Einige Augenblicke brachte sie kein Wort heraus. Ihr war übel.
»Belinkhar? Steht die Verbindung noch?«
»Ja«, presste sie hervor. »Hast du den Purrer endlich gefunden?«
»Ja, habe ich.«
»Wo?« Dass man diesem Volater immer alles aus den Fühlern saugen musste!
»Er ist ein Stück vor dir, unterwegs Richtung Tiefschlafliegen. Offensichtlich will er seinem Freund zu Hilfe eilen.«
»Rhodan ... Ich muss Chabalh aufhalten!« Belinkhar taumelte weiter. Sie würgte und hustete, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Mit erhobenem Strahler rannte sie auf den Antigravschacht zu.
25.
Perry Rhodan
Handeln oder sterben
Der Transitionsschmerz war heftig, als würde Rhodan die Faust eines Naats in den Nacken dreschen. Er taumelte, stürzte auf ein Knie und presste die Handfläche gegen den Gangboden.
Neben ihm stöhnte der Celista. Er fiel auf den aschgrauen Untergrund, den Strahler umklammert. »Was bei allen ...«, presste er hervor. Sein Körper zitterte, trotzdem richtete er sich auf, stemmte sich an der Wand ab und kam auf die Füße. Er stand gebückt, die Waffe mit der Mündung nach unten gerichtet.
Rhodans Schmerzen ließen nach. Das war seine Chance. Handeln oder sterben. Er stand auf, sprang vor, ignorierte den Würgereiz in seinem Hals. Mit einem harten Tritt gegen die Hand des Celistas löste sich der Griff der Waffe. Der Strahler schlitterte mehrere Meter weit fort.
Der Celista spannte seine
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