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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Wunde. Ehe er protestieren konnte, war der Muskel bereits desinfiziert und betäubt. Ein Greifarm zog den Teller heraus, während mehrere andere Arme mit dem Reinigen, Zukleben und Verbinden begannen. Zu seiner Überraschung tat nichts davon weh.
    Rhodan sah zu dem bewusstlosen Mann hinüber. Er lag wehrlos vor ihnen. »Was dann? Wollen Sie ihn erschießen, während er verletzt vor Ihnen liegt?«
    Belinkhar und Talamon schwiegen betreten. Atlan kniete sich zu ihm. Sein Gesicht war ernst. »Genau das werden wir tun. Es ist logisch. Wir müssen uns schützen.«
    »Das ist unmoralisch!«
    »Möchten Sie in eine Toleranz-Intoleranz-Falle gehen, Rhodan? Dieser Mann hat versucht, Sie zu töten. Es ehrt Sie, wenn Sie nicht den Wunsch haben, es ihm gleichzutun. Aber ihn töten werden wir trotzdem. Auch ohne die Absicht von Rache. Weil es notwendig ist.«
    Rhodan starrte in die rotbraunen Augen Atlans. Trotz der leichten Veränderung durch die Kontaktlinsen war ihr Blick scharf wie eine Messerschneide. Dennoch wich Rhodan ihm weder aus, noch war er bereit nachzugeben. Auch die bittenden Gesichter Belinkhars und Talamons ignorierte er. »Sein Leben zu nehmen steht uns nicht zu. Ich verbiete es.«
    In Atlans Gesicht trat Ärger. »Nehmen Sie Vernunft an, Rhodan! Denken Sie an die Menschheit. Es gibt keine andere Lösung.«
    »Nun ... das ist inkorrekt.« Unbemerkt war Elnatiner zu ihnen gestelzt. »Es existiert eine.«

26.
    Perry Rhodan
    Die letzte Chance
     
    Rhodan betrachtete den Mann, der ihn beinahe umgebracht hätte. In seiner Wade wummerte dumpfer Schmerz. Ein unterdrückendes Mittel milderte die größte Pein, doch die Betäubung war abgeklungen.
    Talamon, Belinkhar, Chabalh und der Celista standen zusammen im Hangar vor der Kapsel Chabalhs. Elnatiner hielt sich ein Stück entfernt von ihnen auf, obwohl er es gewesen war, der die rettende Idee gehabt hatte. Anscheinend wollte der Volater weder dem Agenten noch dem Purrer zu nahe kommen.
    Ein drückendes Schweigen lag über ihnen. Der gefesselte Celista hatte das Gebaren eines Siegers, während sie – die eigentlichen Gewinner dieser gefährlichen Auseinandersetzung – wie Verlierer die Schultern hängen ließen. Keiner von ihnen fühlte sich wohl dabei, einem fühlenden Wesen das anzutun, was sie beabsichtigten.
    Rhodan wechselte einen Blick mit Talamon und trat vor. »Sie wissen, was diese Kapsel ist?«
    Der Celista schwieg. In seinen Augen lag Erkenntnis. Sicher ahnte er, was ihm bevorstand. Er schaute auf das reich verzierte Fluggerät.
    »Es gibt noch einen anderen Weg«, sagte Rhodan. »Sprechen Sie mit uns. Sagen Sie uns, wer uns sucht und was uns erwartet. Vielleicht können wir uns einig werden.«
    Der Mann schwieg weiter.
    »Reden Sie schon!«, fuhr Belinkhar ihn an. »Bedenken Sie, was Ihnen bevorsteht! Haben Sie weitere Verbündete an Bord?«
    »Sicher nicht«, sirrte Elnatiner. »Es wäre in dem Fall unlogisch gewesen, den Platz von Tarhun einzunehmen, aber Denistra an Bord zu lassen. Er ist allein.«
    Talamon trat an die Kapsel heran und legte eine Hand auf die silberbronzene Umhüllung. »Hören Sie: Die Kapsel wird bis knapp unter die Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Zeit verlangsamt sich dann für Sie beinahe bis zum Stillstand.«
    Keine Reaktion. Der Celista schwieg wie Elnatiner und Chabalh. Die Augen waren nun ausdruckslos, das Gesicht eine Maske.
    Atlan hat es gewusst. Ein Celista redet nicht. Lieber stirbt er, dachte Rhodan.
    »Alles, was Sie kennen und lieben, wird tot sein. Und wer weiß. Vielleicht findet Sie niemand. Dann irren Sie durch das All, gefangen in diesem winzigen Vehikel, verurteilt, die Ewigkeit in einem Wimpernschlag zu erleben. Wissen Sie, da wo ich herkomme, heißt es, dass die Ewigkeit sich verdammt hinziehen kann. Besonders gegen Ende.«
    Der Celista lächelte. Es geschah so unerwartet, dass Rhodan einen Schritt zurücktrat. Als er sprach, waren seine Worte volltönend und erreichten den letzten Winkel des Hangars: »Die Zeit macht uns keine Angst.«
    Trotz der Beinfesseln setzte er sich in Bewegung. Schritt um Schritt ging er an Talamon und Belinkhar vorbei, ohne ihre erhobenen Strahler eines Blickes zu würdigen. Er berührte beinahe Chabalhs Schnurrhaare. Der Purrer blieb steifbeinig stehen und knurrte. Dann erreichte der Celista den Zugang zur Kapsel und stieg ein.
    »Elnatiner!«, rief Talamon. »Alles vorbereiten zum Abflug.«
    »Haben Sie die Vorräte aufgefüllt?«, fragte Rhodan.
    »Ja.« Talamon wies auf zwei

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