PR NEO 0038 – Der Celista

tut.«
    »Ja.« Talamon aktivierte die Verbindung in Rhodans Kabine. Ehe sie sich herstellte, erklang ein schriller Ton. Ein Anruf ging ein.
    »Rhodan?«, fragte Belinkhar sofort.
    »Nein, einer von den anderen. Atlan.« Talamon nahm an. »Was ...«
    Der Arkonide übertönte ihn mit einer Dringlichkeit in der Stimme, dass Talamon der Schweiß ausbrach. »Talamon! Kabine zwanzig. Kommen Sie sofort! Bringen Sie eine Waffe mit!«
    »Ist Rhodan bei Ihnen?«, fragte Belinkhar.
    »Nein.«
    »Und Crest?«
    »In seiner Kabine«, informierte Elnatiner, dessen Finger über ein neues Holo an seinem Kommunikator glitten. »Zumindest nach meinem letzten Update vor zehn Zentitontas.«
    Talamon desaktivierte das Distorsionsfeld. Er eilte zum Gartenausgang, zurück zu dem geheimen Raum. »Belinkhar, Elnatiner, geht in die Zentrale und spürt Rhodan, den Purrer und Crest auf!« Von dort aus hatten sie Zugriff auf alle Optiken und Sensoren des Schiffs. »Ich gehe zu Atlan!«
    »Kabine zwanzig?«, fragte Elnatiner. »Sind das nicht diese bornierten Arkoniden?«
    »Ja!« Hastig öffnete Talamon das Versteck erneut, trat an die Wand und schob ein Geheimfach auf. Mehrere Strahler lagen darin. Talamon steckte einen in seinen Gürtel und hielt einen weiteren Elnatiner hin. Im Unterschied zu den an Bord üblichen Waffen ließen sich diese neben der Paralyse auch auf Töten einstellen. »Willst du?«
    Elnatiner schüttelte die Fühler in einer wellenartigen Geste der Verachtung. »Lieber lasse ich mir die Platten einschmelzen.«
    Belinkhar griff zu. Sie lief mit dem Strahler in der Hand los. Elnatiner hatte sichtlich Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Auch Talamon machte sich auf den Weg. Adrenalin jagte durch seine Adern. Atlans Anruf konnte nur eine Bedeutung haben: Der Arkonide hatte den zweiten Celista gefunden.

22.
    Perry Rhodan
    Der Celista
     
    Rhodan fragte sich, wo Belinkhar so lange blieb. War sie wieder im Klettertunnel? Er überlegte, sie suchen zu gehen, entschloss sich aber, noch eine Weile zu warten.
    Um sich abzulenken, ließ er sich holografische Sternbilder zeigen. Die aufgenommenen Nebel, fremden Sterne und Planeten faszinierten ihn. Ob er je eines Tages dorthin fliegen würde, so unvorstellbar weit von der Erde entfernt, was er früher nie zu träumen gewagt hätte?
    »Positronik, zeig mir das Isinglass-System!«
    Gerade als das Bild wechselte, erklang der Türmelder. Rhodan stand auf und öffnete. Eigentlich erwartete er Belinkhar, doch vor dem Zugang stand Gintekh und lächelte ihn entschuldigend an.
    »Sirran Taleh? Gut, dass Sie da sind. Es gibt ein Problem mit einem der Angehörigen Ihrer Gruppe, der im Tiefschlaf liegt. Kommen Sie rasch!«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.« Rhodan hob die Hand, um den Sensor zu berühren. Außer Talamon und Elnatiner war niemand in die besondere Situation eingeweiht.
    »Talamon schickt mich«, sagte Gintekh hastig. »Er hat mich informiert. Bitte, es ist wirklich dringend!«
    Rhodan zögerte. Das klang sinnvoll. Woher sonst sollte Gintekh von den anderen seiner Gruppe wissen? Trotzdem. Was, wenn es eine Falle war? Aber Gintekh gehörte zur Besatzung der IMH-TEKER, nicht zu den Passagieren wie der Celista. »Was ist passiert?« War einer seiner Freunde in Gefahr? Was, wenn der Agent einen von ihnen enttarnt und zugeschlagen hatte? Rhodans Magen verkrampfte.
    »Es gab einen Vorfall.«
    »Was für einen Vorfall?« Beunruhigt folgte Rhodan Gintekh in den Gang. »Reden Sie schon. Geht es ihnen gut?«
    Gintekh legte warnend den Finger an den Mund. »Ich kann leider kein Distorsionsfeld schalten, Taleh. Beeilen Sie sich, dann erfahren Sie alles vor Ort.« Der drahtige Mehandor legte ein Tempo vor, das jedes intensive Nachdenken unmöglich machte.
    »Sagen Sie mir wenigstens, ob meine Freunde am Leben sind«, bat Rhodan.
    »Sind sie. Noch ist nichts Schlimmes passiert. Warten Sie, bis wir unten sind. Da können wir frei sprechen!«
    Rhodan lief neben Gintekh her. Sie überholten zwei erstaunte Passagiere, schwebten in das tiefer liegende Deck und rannten neben stumpfgrauen Wänden weiter. Endlich kam die Sektion mit den Kälteliegen in Sicht. Die kühlere Luft ließ Rhodan frösteln. Sie lag mehrere Grad unter der im Hangar.
    Gintekh hob seinen am Armband befestigten Kommunikator. »Eine Nachricht von Talamon«, keuchte er. »Sie haben eine Spur des Celistas. Es kann sein, dass einer Ihrer Freunde verletzt wurde.«
    »Verletzt? Wer?« Bestürzt dachte Rhodan an die Hilflosigkeit, der