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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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meines verstorbenen Lebenspartners alarmierte mich, zumal er unter Umständen ums Leben kam, die meiner Geshur durchaus gefährlich hätten werden können. Dennoch war ich überrascht, als sie mir mitteilten, was sie wirklich von mir wollten.«
    Malrathur!, schießt es mir durch den Sinn. Sein Name war Malrathur. Nicht mein verstorbener Lebenspartner. Ich habe ihn auf dem Gewissen, also sollte ich wenigstens seinem Namen ein Andenken bewahren.
    Ich weiß, dass ich Trauer verspüren müsste. Verzweiflung. Und zugleich Hass. Doch das Einzige, was ich spüre, ist der Druck dieses verfluchten Helms.
    »Erzählen Sie mir von den Neuankömmlingen, meine Liebe. Welche Verbindung gab es zwischen Malrathur und den Scheidenden?«
    »Keine. Und nennen Sie sie nicht Scheidende.«
     
    Perry Rhodan fühlte sich in Krankenhäusern unwohl. Lag es am Geruch nach Desinfektionsmitteln? An den oft tristen Gängen, in denen Ärzte mit flatternden Kitteln hin und her hetzten und dabei den Eindruck erweckten, das Wohl des gesamten Universums laste auf ihren Schultern? Oder lag es an dem Wissen, dass in diesen so häufig bedrückenden Klötzen täglich Leben endeten, weil manchen Kranken oder Verletzten nicht einmal die ausgefeilteste Heilkunst helfen konnte?
    Er wusste es nicht. Aber er wusste, dass die Klinik Himmelstor keinem Krankenhaus ähnelte, das er je erlebt hatte. Vielmehr glaubte er, sich einem luxuriösen Urlaubsdomizil zu nähern, während er mit seinen Begleitern darauf zuging.
    Der Haupttrakt bestand aus vier viertelbogenförmigen Gebäuden, die sich in ihrer Anordnung aus der Luft gesehen zu einem Ring vereinten, wie Rhodan bei ihrem Anflug mit der IMH-TEKER hatte sehen können. Allerdings erreichten sie nicht alle die gleiche Höhe. Der kleinste Bau mochte zwanzig oder dreißig Meter in den Himmel ragen, das nächste Segment kam etwa auf das Doppelte. Dieser Trend setzte sich im dritten und vierten Trakt fort, sodass der Ring wie eine gigantische Wendeltreppe wirkte.
    Eine interessante und imposante Konstruktion, wie Rhodan fand, wenn sie sich im Vergleich zum heimischen Stardust Tower samt seiner Verbindung zu Terrania Orbital auch zierlich ausnahm.
    Der Empfangsbereich lag im Freien, nämlich im weitläufigen Zentrum des Rings. Als Rhodan Seite an Seite mit Belinkhar, Crest und Chabalh zwischen zwei Gebäuden hindurch das Gelände betrat, fühlte er sich eher an eine Parklandschaft als an ein Krankenhaus erinnert. Vor ihm erstreckten sich Wiesen, deren Grün ihm wesentlich ... nun ja, grüner und lebendiger vorkam als auf der Erde. Gewaltige Bäume reckten ihre buschigen Köpfe in die Höhe und überspannten weite Flächen mit einem Schatten spendenden Dach aus fleischigen Blättern.
    Blumen in allen Farben, blühende Sträucher mit halbmondförmigen, knallroten Früchten, ein süßlich herber Geruch in der Luft, ein Teich, in dessen Mitte eine Reihe von Fontänen kunstvolle Figuren aus Wasser formte, silbern, rot und golden schimmernde Fische, die die Teichoberfläche durchstießen, durch die Fontäne sprangen und auf der anderen Seite wieder eintauchten, das Zwitschern und Keckern von vogelähnlichen Lebewesen – die Anlage bot ein wahres Fest für alle Sinne. Ein Netz aus Wegen und Brücken durchzog den Park wie ein Adergeflecht.
    »Beeindruckend!«, sagte er. »Bei uns zu Hause findet man kaum Hotels mit so einer exklusiven Ausstrahlung. Und das soll ein Krankenhaus sein?«
    »Kein Krankenhaus. Eine Sterbeklinik«, erwiderte Belinkhar.
    »Die Anmeldung.« Crest zeigte auf einen Tresen aus rotem, von glutgelben Adern durchzogenem Gestein, hinter dem eine feingliedrige Frau mit hübschem Gesicht und toller Figur stand. Von einem Menschen unterschied sie sich äußerlich nur durch die etwas spitzere Kopfform und die Glatze, die die Schönheit der Frau jedoch betonten. Eine Ara. Ihre Lippen waren zu einem permanenten Lächeln verzogen, das nicht einmal für einen Wimpernschlag flackerte. Es wirkte wie in das Gesicht hineinoperiert – und dennoch völlig aufrichtig. »Warten Sie hier«, sagte Crest. »Ich kümmere mich um die Formalitäten.«
    Er hob das Kinn an und schritt mit dem geplant hochnäsig wirkenden Auftreten auf den Tresen zu. Da Isinglass XIV trotz seiner formellen Eigenständigkeit zum Herrschaftsgebiet des Großen Imperiums zählte, war es ihnen am sinnvollsten erschienen, einen Arkoniden als ihren Sprecher auftreten zu lassen. Falls es nötig war, vermochte Crest von den Aras gewiss mehr Respekt

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