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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Navigationspad des Scheidenden Cherz schalten.«
    »Verbindung geschaltet.«
    »Bakkro Cherz, bitte kommen Sie umgehend – ich wiederhole: umgehend! – zum Behandlungsraum. Das Pad weist Ihnen den Weg.«
    Garr Sepron beobachtete die Szenerie mit skeptischem Blick. Er wusste, welchen Befehl Klinikleiter Gegul ihr erteilt hatte. Vermutete er nun in jeder Verzögerung einen Versuch von ihr, den Auftrag zu umgehen? Keinesfalls wollte sie, dass dieser Eindruck aufkam.
    »Wir fangen einstweilen an.«
    Sie aktivierte zwei Hypertrons und stellte das dritte auf Bereitschaft. »Legen Sie sich auf die Pritschen vor den Röhren«, sagte sie zu Tarbida und da Rebuzal. »Zur Bestrahlung werden sie selbsttätig ins Innere fahren. Die Kleidung können Sie anbehalten, nur das Navigationspad nehmen Sie bitte ab.«
    Die Patienten folgten der Aufforderung. Arga schnappte sich eines der tragbaren Steuerungsgeräte und nickte Garr Sepron zu. »Ich weiß, dass Gegul Sie gebeten hat, mich im Auge zu behalten«, sagte sie so leise, dass die Patienten es nicht hörten. »Ich möchte Sie um dasselbe bitten. Falls ich nicht mehr fähig sein sollte, die Energie selbst herunterzuregeln, tun Sie das für mich.«
    Sie wartete seine Antwort nicht ab und ging auf die Hypertrons zu.
    »Wenn ich die Bestrahlung starte«, erklärte sie Tarbida und da Rebuzal, »werden Sie ein Benommenheitsgefühl spüren. Ihre Gedanken wirbeln durcheinander, womöglich leiden Sie unter Halluzinationen oder glauben, Zeitsprünge zu erleben. Sie wissen, dass die Behandlung mit Schmerzen und Risiken verbunden ist. Beherzigen Sie deshalb unbedingt eines: Egal, was passiert, versuchen Sie auf keinen Fall, sich aus dem Hypertron zu schieben. Dadurch würden Sie in den Bereich der Streustrahlung geraten, was tödlich für Sie enden kann. Alles verstanden?«
    »Natürlich«, sagte da Rebuzal.
    »Verstanden«, kam es von Tarbida.
    »Dann beginnen wir.« Arga ließ mit dem tragbaren Steuerungsgerät die Liegen in die Hypertrons fahren. Zwar verfügte sie mit dem Bedienungsinstrument nur über einen Bruchteil der Möglichkeiten, die die große Konsole bot, dennoch wollte sie sich das Heft des Handelns nicht völlig aus der Hand nehmen lassen. Außerdem fühlte sie sich besser, wenn sie sich zumindest der Illusion hingeben konnte, Herrin ihres Schicksals zu sein.
    »Kontrollsimulation gestartet«, verkündete Sepron hinter ihr.
    Arga atmete tief durch. Nicht mehr lange, bis sie im Regen der Bewusstseinsfetzen stand und ihr Gehirn versuchte, die Fremderinnerungen einzuordnen. Und was folgte dann? Die Erkenntnis, wer die Fremden waren und was sie mit der Manipulation bezweckten? Oder der Wahnsinn? Ihr Herz schlug so heftig, dass sie sah, wie ihr Kittel bebte.
    Sie legte den Finger auf die Energiekontrolle. Gleich würde Sepron die Simulation beenden und ihr das Startsignal für die Bestrahlung geben.
    Gleich ...
    Arga bemerkte, dass ihre Hand zitterte. Sie fasste das Steuergerät fester. Nur keine Schwäche anmerken lassen!
    Gleich ...
    »Etwas stimmt nicht, Enderin Tasla«, sagte Sepron. »Die Simulation meldet eine Störenergie im Hypertron des Arkoniden.«
    »Abbrechen!«, ordnete sie an.
    Die Röhren erloschen, und die Liege mit Sherk da Rebuzal fuhr heraus. Aus großen Augen sah er sie an. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Tragen Sie einen Energieerzeuger an oder in Ihrem Körper?« Eine Frage, die sie unter normalen Umständen nicht hätte stellen müssen, weil man ihn bei der Eingangsuntersuchung entdeckt hätte. Aber um die waren die Erpresser ja herumgekommen. »Einen Herzstimulator, eine Blutreinigungszelle oder ...«
    »Nur das hier.« Sherk fasste unter das Trikot und zog einen eiförmigen Anhänger an einer Kette hervor. »Ein ... ein Glücksbringer.«
    »Geben Sie ihn mir.«
    Sie sah ihm seinen Widerwillen an. »Muss das sein? Er bedeutet mir viel, und bei so einer Behandlung würde ich mich nur ungern von ihm trennen.«
    »Wenn Sie wollen, dass sich die Energie des Hypertrons mit der Ihres Glücksbringers zu einer unkalkulierbaren Gefahr hochschaukelt, dass eine Strahlung entstehen könnte, die Sie in Sekundenschnelle gart, dass Reinigungsroboter danach stundenlang das Gerät von Ihren Gewebefetzen reinigen müssen, dann bitte, behalten Sie ihn.«
    Im Gesicht des Arkoniden arbeitete es. Aber dann tat er das Unvermeidliche. Er zog die Kette über den Kopf, händigte Arga den Anhänger aus ...
    ... und ein unbeschreibliches Gefühl raste durch ihren Körper. Die Narbe

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