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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Unterbewusstseins änderten aber nichts daran, dass er zu dem Treffen gehen musste, wenn er herausfinden wollte, welchem Treiben der Arkonide ein Ende zu bereiten gedachte. Handelte es sich tatsächlich um die Signaturmanipulationen, dann musste er das wissen, bevor er sich mit Belinkhar und Crest dem Verfahren unterzog. Da er seine Begleiter wegen der verschiedenen Unterkunftssektionen aber vor dem Frühstück nicht mehr erreichte, blieb ihm nichts anderes übrig, als bei diesem Sagani-Wasserfall aufzutauchen und da Vosiran auszuhorchen.
    Rhodan schlüpfte in das formlose Kleidungsstück mit den vielen Schlauchfortsätzen. Er überlegte, ob er das Navigationspad in seinem Zimmer lassen sollte, sodass niemand seinen Abstecher bemerkte, doch er entschied sich dagegen. Ohne das technische Hilfsmittel würde er den Sagani-Wasserfall vermutlich nicht finden.
    Draußen auf dem Gang herrschte Ruhe. Kein Wunder, wenn die Gel-Liegen der Unterkünfte alle Scheidenden in den Schlaf brummten. Nur gelegentlich entdeckten Rhodan und Chabalh Reinigungsroboter, die jedoch weiträumig an ihnen vorbeiglitten, wenn sie sich näherten. Er wusste nicht, ob in der Klinik ein Treppenhaus oder eine andere Möglichkeit zum Abstieg bestand, also benutzten sie erneut die Magnetschweber des Rohrpostsystems.
    Auch der Park zwischen den Klinikgebäuden präsentierte sich idyllisch ruhig. Die Luft hatte bereits eine angenehme Temperatur erreicht und roch nach Blüten. Rhodan betrachtete das Pad, sah die viertelbogenförmigen Bauten und den blinkenden Punkt, der seine Position markierte. Mit Wisch- und Ziehbewegungen über den Monitor, wie er sie auch von irdischen Pads kannte, suchte er sich einen Weg, konnte aber den Treffpunkt nicht finden. Deshalb probierte er es mit Sprachsteuerung. »Sagani-Wasserfall.«
    Das Bild des Pads zoomte weg und zeigte ihm das Ziel. Es lag weiter entfernt, als er vermutet hatte. Zu Fuß würden sie mindestens eine halbe Stunde brauchen.
    »Bitte eine Schwebeplattform zu meiner Position«, sagte Rhodan in der Hoffnung, das Navigationspad auch als Taxiruf benutzen zu können.
    »Der Sagani-Wasserfall liegt außerhalb des Klinikgeländes«, informierte ihn eine Frauenstimme, »und damit außerhalb des Magnetnetzes.«
    »Dann soll uns eine Plattform bis an den Rand bringen.«
    »Wie Sie wünschen. Ich weise darauf hin, dass die Plattform ohne Sie zurückkehren wird, sobald Sie den Netzbereich verlassen.«
    Ein paar Sekunden später tauchte eine der Transportscheiben auf. Die Reise führte Rhodan und Chabalh durch Gelände, das sie am Tag zuvor bei ihrem Spaziergang nicht erkundet hatten. Unterwegs sahen sie nur wenige Scheidende, die ihre letzten Tage vermutlich nicht mit Schlafen vergeuden wollten. Neben einem Teich, in dem bernsteinfarbenes Wasser schimmerte, kam die Plattform schließlich zur Ruhe. »Sie haben den Rand des Netzes erreicht.«
    Sie stiegen ab und folgten den Anweisungen des Pads fünf Minuten lang. Danach bedurfte es des technischen Führers nicht mehr, weil Rhodan das Rauschen des Wasserfalls bereits hörte. Sie überquerten eine Wiese, die im Gegensatz zu denen in den Klinikgärten kniehoch wuchs.
    Schließlich erreichten sie einen breiten, reißenden Strom, über dem bunte Vögel mit riesiger Spannweite kreisten. Gelegentlich stießen sie herab und fischten zappelnde sechsbeinige Geschöpfe aus dem Wasser. Sie verschlangen sie so schnell, dass Rhodan ein genauerer Blick darauf verwehrt blieb. Während sie ihre Runden drehten, übertönten die Tiere mit ihrem Kreischen selbst das Tosen des Flusses.
    Sie folgten dem Stromlauf nach links. Die Luftfeuchtigkeit erschwerte Rhodan das Atmen. Nach einem halben Kilometer erreichten er und Chabalh eine Felskante.
    »Achtung«, sagte das Navigationspad. »Sie nähern sich einem Bereich, in dem aufgrund starker Winde Lebensgefahr besteht. Es wird dringend empfohlen, umzukehren.« Ein merkwürdiger Hinweis für eine Sterbeklinik, fand er.
    Der Strom rauschte mit Mordsgetöse in die Tiefe. Zu gern hätte Rhodan das Pad ignoriert und sich der Kante genähert, um zu sehen, wie weit es in den Abgrund ging, aber eine andere Stimme hielt ihn zurück.
    »Gehen Sie nicht näher hin.« Hinter ihm tauchte Ikemrah da Vosiran auf. Der Arkonide musste schreien, um sich verständlich zu machen. »Hier herrschen Luftverwirbelungen, die Sie in die Tiefe reißen könnten.«
    Instinktiv machte Rhodan einen Schritt zurück.
    »Sie sind spät dran«, stellte der Arkonide

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