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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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den feurigen Empfang, den Sie mir bereitet haben.«
    Er weiß es!
    »Aber ...«, setzte er an.
    »Ich würde mich gerne mit Ihnen darüber unterhalten und nicht mit Fremden.« Goratschin musste bei der Drohung schlucken. »Sie haben doch sicher nichts dagegen?«, fragte Taivor die Ara.
    »Von mir aus, aber nicht lange.« Sie wandte sich Ishy zu. »Ich schicke später einen Medorobot für eine Zwischenuntersuchung. Bis dahin sind Sie verschwunden.«
    Goratschin sah der Ara nach, wie sie den Raum verließ. Kaum schloss sich die Tür hinter ihr, ruckte sein Kopf zu Taivor. »Was soll das heißen, ich schulde es Ihnen?«
    Der Arkonide lächelte. »Keine Angst, Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.« Aber tatsächlich wusste er es ganz genau.
    »Shyhat«, sagte Taivor. »Erzähl ihnen, was du mir gerade erzählt hast.«
    Was?
    Der Purrer trat um die Liege herum und fixierte Goratschin. Die Fahrigkeit, die Tapsigkeit, das Tiersein – dies alles legte er plötzlich ab. Und er sprach. »Mann hat besondere Gaben. Nennt sie Mutangaben. Hat Herrngleiter explodiert und abgestürzt.«
    »Er hat uns belauscht?«, fragte Goratschin ungläubig.
    »Nicht belauscht«, sagte der Purrer. »Mann und Frau gesprochen. Nicht auf Shyhat geachtet. Selbst schuld, wenn Shyhat zuhört.«
    »Sie haben mich vom Himmel geholt, Goran«, ergriff der Arkonide das Wort. »Ich weiß nicht, wie Sie es gemacht haben und was Shyhat mit Mutangaben meint, aber Sie haben es getan. Ich bin mir sicher, mit diesem Wissen stünden die Techniker des Raumhafens nicht mehr vor einem so großen Rätsel. Die Aras dafür umso mehr.«
    Goratschin klärte Taivor nicht darüber auf, was es mit den – von Shyhat falsch verstandenen – Mutantengaben auf sich hatte. Aber er wusste auch, dass Leugnen nichts brachte. »Wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass die Forscher dieses Planeten sehr interessiert an Ihrer Gabe wären. Dass sie gerne untersuchen würden, wie sie funktioniert. Ob mit Implantaten oder ...«
    »Sie drohen mir.«
    Taivor lächelte. »Ich weiß, dass Sie es nicht mit Absicht getan haben. Sonst stünden Sie nicht hier und sorgten sich um meine Gesundheit. Es war ein Unfall. Nein, ich drohe Ihnen nicht, sondern will die Sache auf sich beruhen lassen. Aber ich brauche Ihre Hilfe, um hier herauszukommen.«
    »Warum wollen Sie das so dringend?«, fragte Ishy Matsu. »Sie haben die Ärztin gehört: Sie können sich nicht mal selbstständig auf den Beinen halten.«
    »Wie ich sagte: Ich muss jemanden bei der Klinik Himmelstor treffen. Es ist sehr, sehr wichtig. Bitte, helfen Sie mir.«
    Himmelstor? Das war die Klinik, in der Rhodan, Belinkhar und Crest ihre Individualsignaturen manipulieren ließen. Was wollte Taivor ausgerechnet dort? »Und wenn wir uns weigern?«
    »Hole ich die Ärztin zurück und erzähle ihr von Ihren verblüffenden Mutangaben.«
    Rhodan spürte ein Stupsen am Oberschenkel. Ein knurriges »Aufwach!« riss ihn aus dem Schlaf. Er öffnete die Augen, drehte den Kopf zur Seite, zuckte aber sofort zurück, als ihm Raubtieratem ins Gesicht schlug.
    Neben seiner Gel-Liege stand Chabalh und knuffte ihn wieder an. »Aufsteh!«
    Von einer Sekunde auf die nächste war Rhodan hellwach. Das Treffen mit Ikemrah da Vosiran! Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass die Sonne noch nicht aufgegangen war. Allerdings konnte es nicht mehr lange dauern. Der Himmel nahm bereits eine rötliche Färbung an.
    »Danke!«, stöhnte er. Ohne den Purrer hätte er verschlafen. Diese tückische Gel-Liege! Erst war es ihm nicht aufgefallen, doch dann hatte er die niederfrequente Vibration bemerkt, die die Ruhestatt abgab und die entspannend auf seinen Körper wirkte. Bevor er darüber hatte nachdenken können, war er im Reich der Träume versunken, wo er die letzten Ereignisse des Tages in neuen skurrilen Variationen durchlebte.
    Die Traum- und Erinnerungsschleife begann stets damit, dass er Chabalh die Informationen aus da Vosirans Aufnahmen ins Ohr flüsterte. Die Angst des Arkoniden, abgehört zu werden, steckte offenbar an. Der Purrer antwortete jedes Mal, dass er dagegen war, sich mit einem Offizier zu treffen, der einen für jemand anderen hielt. Das Risiko war zu groß. In den bizarren Traumvarianten tat Chabalh diese Meinung auf vielfältige Weise kund: indem er Rhodan einen Brief schrieb, mit den Krallen auf dem Boden morste – oder seinen Herrn in Fetzen riss.
    Die Warnungen seines

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