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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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entgegengesetzte Richtung ein. Dorthin, wo sie das Zentrum des Gebäudes vermuteten. Wegen der vielen Gänge und Räume, die sie bereits durchquert hatten, und der fehlenden Fenster war das allerdings schwierig einzuschätzen.
    Sie waren nicht lange unterwegs, bis sie eine neuerliche Gangkreuzung erreichten. Rhodan musste sich eingestehen, dass er die Orientierung verloren hatte.
    Ein Knall ertönte, fuhr ihm durch Mark und Bein. Der Seelenkerker erbebte unter einer Erschütterung.
    Er blieb stehen. »Was war das?«
    »Meine Alarmanlage«, sagte der Arkonide. »Wir sind nicht mehr allein.«
    »Ihre ...? Sie haben einen Sprengsatz an der Tür angebracht? Sie haben Leute in die Luft gejagt?«
    »Leute, die seit Jahren Seelen gefangen halten und quälen.«
    »Aber deshalb haben sie doch nicht den Tod verdient!«
    »Verdient nicht. Es wäre mir lieber gewesen, wenn der Einsatz ohne Gewalt vonstattengegangen wäre. Aber nun ist es zu spät. Und wenn sie den Tod auch nicht verdienen, so haben sie ihn sich doch selbst zuzuschreiben.«
    »Hier spricht Klinikleiter Gegul«, hallte eine Stimme durch die Gänge, von der Positronik über Akustikfelder in vermutlich alle Räumlichkeiten verteilt. »Ikemrah da Vosiran und Bakkro Cherz, wir haben Sie identifiziert. Flucht ist zwecklos. Widerstand ebenfalls, auch wenn ich mir wünsche, dass Sie welchen leisten. Ergeben Sie sich!«
    Der Arkonide zeigte sich wenig beeindruckt. Mit der Rechten zog er den Strahler aus dem Halfter. Die Hand zitterte, und für einen Wimpernschlag glaubte Rhodan, die Waffe rutsche da Vosiran aus den Fingern, doch dann griff der Mann mit der anderen Hand zu. Offenbar hatte der Signaturmanipulator nicht nur die Sinnesorgane der rechten Seite beschädigt. Die Symptome inklusive der schleppenden Aussprache erinnerten Rhodan an die eines Schlaganfalls.
    »Was soll das?«, fragte er. »Glauben Sie, sich den Weg freikämpfen zu können? In Ihrem Zustand? Das schaffen wir nie. Wir haben bessere Chancen, wenn wir aufgeben. Ich habe Freunde auf dem Planeten, die uns ...«
    Zu seinem Entsetzen richtete sich die Waffe nicht in Richtung des Gangs, wo der Gegner auftauchen könnte, sondern auf ihn.
    »Wer sind Sie?«
    Rhodan gab sich überrascht. »Wie meinen Sie das?« Tatsächlich schoss ihm ein Wort durch den Kopf: Aufgeflogen!
    »So, wie ich es sage. Sie verwirren mich. Sie sind kein She'Nerkh, das ist mir inzwischen klar.«
    Er atmete tief ein. Er wusste, wann Leugnen keinen Zweck mehr hatte. »Was hat mich verraten?«
    »Eine Unsicherheit hier, eine Äußerung dort. Sicher sein konnte ich mir aber erst, als Sie vorschlugen, aufzugeben. Das würde ein She'Nerkh nie tun.«
    »Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, was ein She'Nerkh ist.«
    »Ein Sternendiener«, sagte da Vosiran, als erkläre das alles. »Also, wer sind Sie? Warum haben Sie mir geholfen, hier einzudringen, wenn Sie unseren Kampf nicht unterstützen?«
    Geguls Stimme ertönte erneut und enthob Rhodan vorerst einer Antwort. »Wir wissen, wo Sie sich aufhalten. Rühren Sie sich nicht vom Fleck, bis wir Sie abholen kommen. Über die Positronik finden wir Sie ohnehin überall wieder.«
    »Wir müssen verschwinden«, drängte Rhodan.
    »Wir bleiben!«, bestimmte Ikemrah. »Zum letzten Mal, wer sind Sie?«
    »Wir ...« Rhodan überlegte, wählte seine Worte sorgfältig. »Meine Heimatwelt hat den Zorn Sergh da Teffrons auf sich gezogen. Er wird sie bei der nächsten Gelegenheit vernichten – es sei denn, es gelingt uns, den Regenten zu stürzen.«
    »Der Regent ist auf Arkon. Warum sind Sie nach Isinglass XIV gekommen?« Der Translator tat sich zunehmend schwer mit dem Nuscheln des She'Nerkh.
    »Weil wir unsere Individualsignaturen manipulieren lassen müssen, damit überhaupt eine Chance für unseren Plan besteht.«
    Er rechnete mit einem wütenden Ausbruch, doch der Arkonide blieb ruhig, senkte sogar den Strahler. »Es tut mir leid.«
    Rhodan glaubte, der Translator hätte falsch übersetzt. »Wie bitte?«
    »Es tut mir leid.«
    »Was?«
    »Sie in meinen Kampf hineingezogen zu haben, wo Sie doch Ihren eigenen führen müssen. Gehen Sie!«
    »Und Sie?«
    »Ich bleibe hier.« Er deutete auf seinen Gürtel, an dem der Sprengstoff hing. »Auch wenn ich die Energieversorgung des Kerkers nicht mehr finden werde, besteht dennoch eine Möglichkeit, meinen Auftrag zu erfüllen.«
    »Sie wollen sich in die Luft sprengen?«
    »Mich und die Seelenbank. Ich könnte nicht weiterleben in dem Wissen, dass diese Seelen

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