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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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Sirenengeräusch gellte in der Ferne, dann gab es eine starke Erschütterung und einige Sekunden später eine gewaltige Explosion.
    Ein dunkler Feuerball stieg wie eine mächtige, flammende Qualle zwischen den Türmen empor. Betroffen schauten die Terraner auf.
    »Sie hatten genug Zeit«, sagte Rhodan zu Goratschin. »Vielleicht war niemand mehr an Bord.«
    »Wohin jetzt?«, fragte Belinkhar. »Ishy?«
    Ishy Matsu nahm im Schneidersitz Platz. Wie schon zuvor entstand über ihren gekreuzten Beinen ein kugelförmiges Bild: Es zeigte sie selbst aus der Vogelperspektive, dann fuhr es schlagartig zurück und offenbarte in großer Schärfe die nähere Umgebung. Atlan beugte sich vor, um die winzigen dunklen Punkte in den Straßen besser zu erkennen.
    »Sie ziehen einen Gürtel«, stellte er fest. »Die meisten Kräfte sind hier drüben, östlich des Panoptikums.«
    »Dann gehen wir dort lang«, sagte Rhodan und wies voraus. Atlan packte Goratschin, der sich nicht länger aufrecht halten konnte, unter der Schulter. Belinkhar half Matsu, als sie einen kurzen Schwindelanfall durchlitt. Beiden, Atlan wie Belinkhar, war die Hochachtung für die Leistung der Mutanten deutlich anzusehen.
    »Sollten nicht weglaufen«, knurrte Chabalh.
    »Was, du möchtest lieber kämpfen?«, vergewisserte sich Atlan. »Gegen diese Übermacht? Bedaure, aber du bist kein Naat, Chabalh!«
    Sie drangen in ein Labyrinth enger, dunkler Gassen vor. Es war immer noch warm. Manchmal begegneten ihnen Trebolaner, doch die Einheimischen ergriffen stets die Flucht vor ihnen. Türen und Fenster wurden zugeschlagen, kaum dass die Einheimischen ihrer gewahr wurden. Im Schutz einer breiten Rampe blieben die Flüchtigen stehen.
    »Wir müssen schnellstmöglich Crest finden«, sagte Rhodan. »Und dann von hier verschwinden. Leider fürchte ich, dass wir die Reise nicht auf der HETH-KAPERK werden fortsetzen können.«
    Belinkhar nickte finster. »Dort können wir uns nicht mehr blicken lassen. Ich frage mich, was genau eigentlich schiefging.«
    »Die Antwort darauf liegt doch auf der Hand«, sagte Atlan. »Oder halten Sie es für einen Zufall, dass die Einsatzkräfte so kurz nach Crests Verschwinden das Panoptikum umstellten?«
    »Crest würde uns niemals verraten«, stellte Rhodan klar. »Dennoch könnte es sein, dass beides in Zusammenhang steht.«
    »Wenn er ihnen unsere Position nicht verraten hat ...«
    »Dieser verdammte Kapitän!«, fluchte Belinkhar. »Dieser Vertragsbrecher! Dieser Menschenhändler!«
    Da hörten sie auf einmal ein Schwirren über sich.
    »Wir müssen weiter!«, rief Atlan. »Sie setzen Drohnen ein!«
    »Dort!« Chabalh reckte den Kopf und starrte in eine Seitenstraße.
    Da war ein kleines rotes Licht am Ende der Straße.
    Und jemand schwenkte es aufgeregt hin und her.
    »Will uns da jemand helfen, oder ...?«, begann Belinkhar.
    »Finden wir's raus«, sagte Rhodan. »Mir ist im Augenblick jede Hilfe recht.«
    Sie hatten die Hälfte der Straße geschafft und näherten sich einer Kreuzung, als das Schwirren wieder lauter wurde. Mehrere Trebolaner drängten sich furchtsam in ihre Hauseingänge.
    »Sie haben uns gefunden«, sagte Atlan. »Wahrscheinlich Wärmeerfassung. Wir sollten besser schnell irgendwo Unterschlupf finden.«
    Rhodan überquerte gerade die Kreuzung, als Chabalh ihn auf einmal ansprang und mit sich zu Boden riss. Mehrere Salven aus Energiewaffen schossen dicht über ihn hinweg. Rhodans Herz raste, doch ohne eine Sekunde zu zögern, rollte er sich weiter und trat nach den Beinen des Arkoniden, der sich in einem Hauseingang versteckt hatte. Die Trebolaner auf der Kreuzung verschwanden so schnell wie Fische, wenn man einen Stein in ein Becken wirft. Manche flohen geradewegs die Wände hoch.
    Es gelang Rhodan, seinem Gegner die Waffe zu entreißen und ihn damit niederzuschlagen, während hinter ihm wieder geschossen wurde. Dann ging er im Eingang in Deckung, vergewisserte sich rasch, dass es sich bei der Waffe um ein Paralysegewehr handelte, und lugte auf die Straße hinaus. Wie nun offensichtlich wurde, hatte man ihnen einen Hinterhalt gelegt.
    Chabalh lag keuchend, mit verkrümmten Gliedern, auf der Kreuzung, die goldenen Augen vor Schmerz oder Schrecken weit aufgerissen. Der Schuss, der Rhodan gegolten hatte, musste ihn getroffen haben. Gerade tauchte ein Uniformierter hinter ihm aus dem Schatten auf und trat auf den Purrer zu.
    Rhodan legte an und schoss, und der Uniformierte sackte zusammen. Da fielen abermals Schüsse von

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