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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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hatte nichts zu befürchten. War es vielleicht bloß eine Nebenwirkung des Verschiebens, die in Kauf genommen wurde, des größeren Zieles wegen? Oder hatte es mit unserem Ursprung zu tun?
    Als ich wieder durch Paal'chcks Augen sehen konnte, merkte ich, dass ich mich nicht getäuscht hatte. Wir hatten unseren Standort verändert, nur ein winziges bisschen zwar, aber es genügte, um uns in eine vollkommen unbekannte Gegend zu bringen.
    Meine Wurzeln meldeten reichlich Wasser und wundervollen Boden – reich an Nährstoffen –, meine Blattrezeptoren erklärten die Luftmischung und Umgebungstemperatur als bestens für uns geeignet. Ich spürte warme Schauer von Licht, ganz unterschiedlich, als käme es von mehreren Quellen gleichzeitig.
    Ich spähte nach Paal'chck. Der Chi'quan war stolz. Er und seine Leute hatten dies geschaffen, im Auftrag Cyra Abinas: eine mächtige Höhle, tief in den Eingeweiden des Planeten. Ich versuchte, mehr zu erfahren, aber da meldete sich machtvoll die Stimme Cyra Abinas zu Wort.
    »Ich gebe euch diese Höhle zur Heimat. Lasst sie euch von niemandem nehmen. Zu eurer Sicherheit habe ich Zeitgrüfte für Ramani integriert, die wir aktivieren können, sollte euch jemals Gefahr drohen, und euch Lazan mitgegeben, die in den nahen Magmabecken für euer Wohl und euren Schutz sorgen werden.«
    Das ist mehr, als …, begann Ianis.
    »So ist es. Es ist mehr, aber ich gebe gern. Unsere Möglichkeiten sind grenzenlos, beinahe«, sagte Cyra Abina weich, aber ich merkte, dass diese Weichheit nur Täuschung war. »Ihr schuldet mir eure Leben. Geht daher nicht sorglos damit um. Es wird der Tag kommen, an dem ihr eure Schuld begleichen könnt.«
    Ich danke dir, sagte ich.
    Sie lächelte mich an. »Ach kleiner Gräber, kleines Grünblatt, mein Phylior. Ich habe dir zu danken. Wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich, und dann werden sich alle Fragen beantworten. Aber nun muss ich gehen, bevor der Wohltäter mich vermisst …« Und damit verschwand sie.
    Wir haben sie niemals wiedergese…
    Betty!
    Betty?

15.
    Betty Toufry: Rettung
     
    »Miss?«
    Aus der Schwärze schälte sich ein Gesicht: ein Mann, blasse Haut, scharf geschnittene Gesichtszüge, mit jugendlichen Augen, für die das wie gegerbt wirkende Gesicht zu alt erschien. Betty versuchte sich daran zu erinnern, woher sie ihn kannte, ob sie ihn überhaupt kannte. Ihre telepathische Fähigkeit war wie ausgelaugt.
    »Miss Toufry?«
    Ihr ganzer Verstand fühlte sich wie betäubt an. Die Bilder, die durch ihren Kopf wirbelten, vermischten sich mit denen der Gegenwart: Wenn die Santor tatsächlich nur innerhalb der Masse eines Planeten versetzt worden waren, dann bedeutete das, dass auf dem Mars ein wichtiger Stützpunkt jenes ominösen Feindes gewesen war. Und nicht nur dort: Das gesamte Sonnensystem schien betroffen gewesen zu sein.
    Wann hatten diese Ereignisse stattgefunden? In den Erinnerungen Phyliors war von Menschen kein Gedanke gewesen, nur die »Goldenen« hatten einen menschenähnlichen Eindruck bei ihr hinterlassen …
    »Betty?«
    Hatte sie tatsächlich einen Blick in die Vergangenheit des Sonnensystems geworfen? Alles deutete darauf hin. Nur der Umstand, dass von zehn Planeten die Rede gewesen war, brachte sie durcheinander. Hatte es also entgegen der gängigen Wissenschaftsmeinung einst eine weitere Welt in der Nachbarschaft der Erde gegeben? Was war mit ihr geschehen? Wenn sie nur wüsste, wann die Ereignisse aus Phyliors Vergangenheit gespielt hatten …
    Aber das war nicht die einzige offene Frage. Was steckte hinter dem Ringen? Sie hatte diesen Begriff im Zusammenhang mit ES und der Verleihung der Unsterblichkeit bereits gehört, aber bisher wusste niemand so genau, was sich dahinter verbarg. Offenbar war zu einem unbekannten Zeitpunkt in der Vergangenheit die Allianz, zu der auch die Santor gehörten, darin verwickelt gewesen, an der Seite der Goldenen, der Lazan, der Ramani und all der anderen Völker, während ihnen der Feind gegenübergestanden hatte.
    Es war zu schade, dass Phylior nur kurz Gedankenkontakt mit dem einsamen Wächter des Sonnensystems gehabt hatte. Welcher Spezies hatte er wohl angehört? Was hatte sie auf der Erde zu suchen gehabt? Waren sie wie die Menschen dort geboren worden, oder hatten sie sich diesen Planeten ausgesucht? Was …
    »Betty? Miss Betty Toufry?«
    Sie blinzelte gegen das Sekret an, das sie als trockene Kruste am Lidrand spürte. Wie lange hatte sie das Bewusstsein des Santor geteilt, wie viel

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