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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Kraft gehabt hätte, auch nur einen Finger zu bewegen. Er und seine drei Kameraden hatten eine volle Woche im Lazarett des Raumhafens Nevada Fields verbracht, und Lesly Pounder besuchte sie nur ein einziges Mal, um seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass sie die Wüste nicht aus eigener Kraft bewältigt hatten. Viele Monate später, kurz vor dem Start der STARDUST zum Mond, war es dann jedoch zu einer Unterhaltung zwischen dem Flight Director und seinem Chefpiloten gekommen, in dessen Verlauf Letzterer auch das Überlebenstraining angesprochen hatte.
    »Wir hätten da draußen sterben können«, hatte Rhodan gesagt.
    »Nein, Major«, lautete die Antwort Pounders. »Sie können da oben sterben.« Er hatte vage in Richtung Decke gedeutet. »Aber ich wäre ein erbärmlicher Missionsleiter, wenn ich Sie dann nicht wenigstens darauf vorbereitet hätte, so lange wie möglich durchzuhalten.«
    Im Vergleich zu Siron ist die Mojave-Wüste ein Paradies, dachte Rhodan und wunderte sich, dass Crest plötzlich seine Arme um ihn legte. Vor seinen Augen tanzten bunte Flecken.
    »Halten Sie noch ein paar Minuten durch, mein Freund«, sagte der Arkonide. »Wir haben es gleich geschafft.«
    Irgendwo weiter vorn sprach Atlan. Rhodan konnte nicht verstehen, was er sagte, aber das Brummen war zu einem nervtötenden Knattern geworden. Sehen konnte er nichts. Da war nur dieses schreckliche flimmernde Licht, dieses allgegenwärtige Strahlen, das auch dann nicht verschwand, wenn er die Lider schloss.
    »Am besten bringen Sie ihn nach hinten«, sagte jemand, dessen Stimme Rhodan noch nie gehört hatte. »Er reagiert ungewöhnlich stark auf die Temperaturen. Dabei ist es für die Jahreszeit erfreulich kühl.«
    Wenn Rhodan gekonnt hätte, hätte er gelacht. Er fühlte, wie er angehoben und davongetragen wurde. Dann strich ein frischer Wind über sein Gesicht und trug die Hitze davon. Jemand legte etwas Feuchtes und Kaltes auf seine Stirn.
    »Schlafen Sie, Perry!«, drang die Stimme Crests an sein Ohr. »Sie sind in Sicherheit.«
    Rhodan schloss die Augen – und diesmal wurde es endlich dunkel ...
     
    Als er wieder erwachte, brauchte er einige Sekunden, um sich zu orientieren. Er lag auf einem harten, vibrierenden Untergrund. Irgendwo weiter vorn brummte ein Motor. Lange Lichtspeere stachen durch den in der Luft stehenden Staub. Sie fielen durch mehrere schmale Aussparungen in einer Plane aus gummiähnlichem Material. Der strenge Schweißgeruch, der in seine Nase stieg, stammte vermutlich von ihm selbst.
    Ein Lastwagen, dachte er verwundert. Ich liege auf der Ladefläche eines Lastwagens.
    Er richtete sich auf und strich sich die Haare aus der Stirn. Um ihn herum stapelten sich Kisten, Säcke und eine große Zahl von quadratischen Pappschachteln. Erleichtert registrierte er die angenehme Kühle. Anscheinend war das Innere des Fahrzeugs klimatisiert. Im gleichen Augenblick öffnete sich hinter ihm eine breite Klappe. Grelles Licht fiel auf rissige Holzbretter. Dann schälte sich das lächelnde Gesicht Crests aus der Helligkeit.
    »Lebt er noch?«, fragte Atlan. Er musste vorn in der Fahrerkabine sitzen.
    »Er sieht zumindest so aus«, antwortete Crest. »Kommen Sie!«, wandte er sich an Rhodan. »Hier haben Sie eine bessere Sicht.«
    Der Arkonide half ihm, durch die Klappenöffnung zu steigen. Rhodan hatte sich nicht geirrt. Sie befanden sich tatsächlich im Innern eines Automobils. Durch die teilweise von Sand bedeckten Scheiben war die ihm wohlbekannte Straße zu erkennen. Offenbar war der Lastwagen Teil einer größeren Kolonne, denn Rhodan sah mindestens drei weitere Fahrzeuge, die in kurzen Abständen zueinander vor ihnen fuhren. Die ungewöhnlich breiten Vehikel waren allesamt mit fleckigen Planen verhüllt.
    Crest und Atlan saßen nebeneinander auf dem Beifahrersitz. Mit wachsender Besorgnis sah sich Rhodan nach Chabalh um, konnte den Purrer jedoch nirgendwo entdecken. Das Führerhaus war so geräumig, dass sich auch für Rhodan noch ein Platz fand. Zum ersten Mal registrierte er nun den Fahrer, einen älteren und recht füllig wirkenden Mann mit Halbglatze und einem von dicken Hamsterbacken beherrschten Gesicht.
    Der Sironer drehte sich kurz zu dem Neuankömmling um und nickte freundlich. »Willkommen an Bord!«, sagte er. »Ich bin Mestor Taragoran. Geht es Ihnen besser?«
    »Viel besser«, antwortete Rhodan wahrheitsgemäß. »Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet. Ich bin sicher, meine Freunde haben Ihnen

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